Der Ausstoss von Treibhausgasen ist in der Schweiz 2016 gestiegen. Er kletterte um 0,4 Millionen Tonnen auf 48,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. Zurückzuführen ist das auf kühlere Temperaturen in der Heizperiode.
Am meisten Treibhausgase stiess der Verkehr mit 15,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten aus, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) zu seinem am Freitag veröffentlichten Treibhausgasinventar schreibt. Damit liegt der Ausstoss des Verkehrs drei Prozent über den Emissionen von 1990, auf deren Stand er eigentlich eingefroren werden soll.
Gemäss Bafu nimmt zwar der CO2-Ausstoss pro Kilometer seit 2008 ab. Dafür wurden aber mehr Kilometer gefahren, was den Effekt grösstenteils aufhob. Gegenüber 2015 reduzierten sich die Emissionen aber um ein Prozent.
Die zweitgrösste Menge an Treibhausgasen stiessen mit 13,2 Millionen Tonnen CO2-Entsprechung die Gebäude aus. Sie lagen damit 23 Prozent über dem Reduktionsziel auf den Stand von 1990. 2016 stieg der Ausstoss gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent. Witterungsbereinigt ergab sich aber ein Rückgang.
Die Tendenz ist seit 2005 sinkend, schwankt wegen des Winterwetters allerdings stark. Für das Bafu sind die Schwankungen ein Indiz, dass der Gebäudesektor noch zu stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist.
Industrie und Landwirtschaft vorbildlich
Die Industrie stiess 10,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente aus und lag damit 16 Prozent unter dem Stand von 1990. Gegenüber 2015 blieben die Emissionen praktisch unverändert. Eine leichte Zunahme gab es beim Ausstoss von Kehrichtverbrennungen und Fernwärmewerken. Kompensiert wurde das durch eine Abnahme bei den Erdölrafferien. 2015 wurde die Tamoil-Raffinerie in Collombey geschlossen.
Die Emissionen der Landwirtschaft lagen wie seit der Jahrtausendwende weitgehend unverändert bei 6,5 Millionen Tonnen CO2-Entsprechungen. Das sind 10 Prozent weniger als 1990.
Rückgang bei synthetischen Treibhausgasen
An synthetischen Treibhausgasen stiess die Schweiz 2016 mit 1,8 Millionen Tonnen 2016 erstmals etwas weniger aus. Das ist aber weit mehr als 1990. Die meisten Anwendungen kamen erst in den 1990er Jahren als Ersatz für onzonschichtschädigende Stoffe auf.
Bei den synthetischen Treibhausgasen handelt es sich um diverse Kohlewasserstoff- und andere Verbindungen etwa aus Schäumungmitteln, Treibgas in Spraydosen und ähnlichem. Ihr Anteil am Ausstoss der Schweiz liegt bei circa drei Prozent.
Die Emissionen auf Kältemitteln blieben gegenüber dem Vorjahr gleich. Der Ausstoss aus industriellen Spezialanwendungen lag hingegen signifikant tiefer als 2015.
Das Bafu reichte das schweizerische Treibhausgasinventar für die Jahre 1990 bis 2016 am Freitag beim Uno-Klimasekretariat ein. Es gibt ein Bild über die im Kyoto-Protokoll geregelten Treibhausgasemissionen der Schweiz.
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