Von abwartend bis ablehnendDas denken Politiker*innen über die Kinder-Impfung
Von Alex Rudolf
16.12.2021
Soll ich meine Kinder impfen lassen oder nicht? Diese Frage stellen sich derzeit viele Eltern in der Schweiz. blue News hat sich an der Wintersession in Bern umgehört, wie Politiker-Eltern das Thema angehen.
Von Alex Rudolf
16.12.2021, 06:55
16.12.2021, 12:06
Von Alex Rudolf
Ab Januar können Eltern ihre Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen Covid impfen lassen. Viele Familien stehen nun vor einer schwierigen Entscheidung. Soll ich mein Kind impfen lassen oder nicht? Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, hält die Kinder-Impfung nicht für einen entscheidenden Faktor in der Pandemie-Bekämpfung, wie er dem «SRF» sagte.
Was geht Eltern durch den Kopf, wenn es darum geht, ihren Kindern den Piks zu verabreichen? blue News hat sich im Rahmen der Wintersession bei Parlamentarier*innen, die Eltern kleiner Kinder sind, umgehört.
Man muss sich früh für oder gegen «Impf-Päckli» entscheiden
Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE) ist Vater von vier Kindern. Die ältesten drei im Alter von 22, 19 und 12 Jahren seien bereits auf eigenen Wunsch geimpft, wie er auf Anfrage sagt. Aebischers jüngste Tochter, die er gemeinsam mit Nationalrätin Tiana Angelina Moser (GLP/ZH) hat, ist erst zwei Jahre alt und kommt für eine Impfung noch nicht infrage.
«Die Frage, ob Eltern ihre Kinder impfen lassen oder nicht, ist nicht neu», betont er in Anspielung auf das «klassische Impf-Päckli», über das Eltern in der Regel nach dem ersten halben Lebensjahr entscheiden müssen. «Dennoch sind Familien gefordert, wenn es um diese Entscheidung geht.» Für Aebischer steht fest, dass er in Sachen Impfen für die Freiwilligkeit ist – für Erwachsene wie auch für die Kinder. So lehne er auch den Ausschluss Ungeimpfter aus dem gesellschaftlichen Leben ab.
Geissbühler bezeichnet sich nicht als Impfgegnerin
Nationalrat Martin Candinas (Die Mitte/GB) sagt, seine Frau und er würden diese Frage sorgfältig diskutieren und anschliessend entscheiden.
Bereits entschieden hat sich Nationalrätin Andrea Geissbühler (SVP/BE). «Meine Kinder werden sicher nicht geimpft», sagt sie zu blue News. Eine Impfgegnerin sei sie indes nicht. «Gegen Starrkrampf oder Kinderlähmung sind meine drei Kinder geimpft. Aber gegen eine Krankheit wie Covid, die für sie selber keineswegs gefährlich ist, sehe ich keinen Anlass dazu», sagt sie. Ihre Kinder sind neun, sechs und vier Jahre alt.
Aus Geissbühlers Sicht fehlt es an Langzeit-Studien zu den Impfstoffen. «Wann ich meine Kinder impfen lassen würde? Niemals, nicht mal bei einer Impfpflicht.»
Hinweise auf Probleme gibt es derzeit keine. So wurden in den USA bereits rund sechs Millionen Kinder geimpft, ohne dass es zu Komplikationen gekommen ist, wie Christoph Berger den Medien sagte.