Betreibungen nehmen zu Immer mehr Menschen verschulden sich für Lebensmittel

sda/toko

30.7.2023

Aufgrund der Inflation geraten immer mehr Menschen in der Schweiz in Zahlungsschwierigkeiten. Die Zahl der Betreibungsfälle steigt, wie eine Umfrage zeigt.
Aufgrund der Inflation geraten immer mehr Menschen in der Schweiz in Zahlungsschwierigkeiten. Die Zahl der Betreibungsfälle steigt, wie eine Umfrage zeigt.
KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER (Symbolbild)

Sie bezahlen Lebensmittel mit der Kreditkarte: Immer mehr Menschen in der Schweiz verschulden sich aufgrund der Teuerung. Die Zahl der Betreibungsfälle steigt, wie eine Umfrage zeigt.

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  • Inflation betrifft vor allem Menschen mit geringem Einkommen. Immer häufiger geraten sie in Rückstand, die Zahl der Betreibungsfälle steigt.
  • So müssen zum Teil Lebensmittel mit der Kreditkarte bezahlt werden, weil kein Geld mehr da sei, sagt Aline Masé, Leiterin der Fachstelle Sozialpolitik bei der Caritas.

Die Teuerung trifft Menschen mit geringem Einkommen hart. Sie geraten mit ihren Zahlungen immer häufiger in Rückstand, wie eine Umfrage von «SonntagsBlick» bei städtischen Betreibungsämtern zeigte.

So haben die privaten Betreibungsfälle in Luzern im ersten Halbjahr 2023 um 20 Prozent zugenommen. Chur registrierte 17 Prozent mehr Zahlungsbefehle, St. Gallen 12,4 Prozent. In der Stadt und Region Aarau waren es 10,7 Prozent mehr Fälle, in Winterthur 10,7 Prozent. Zürich vermeldet einen Anstieg von 9,5 und Basel-Stadt von 8,4 Prozent.

«Sie haben nichts mehr im Portemonnaie»

Bei den Regionalstellen der Caritas steigen die Gesuche für die Übernahme von Rechnungen. «Menschen mit niedrigen Einkommen haben keinen Puffer mehr», sagte Aline Masé, Leiterin der Fachstelle Sozialpolitik bei der Caritas.

Was Masé besonders beunruhigt: «Immer mehr Menschen, die bei uns in die Beratung kommen, bezahlen ihre Nahrungsmittel mit Kreditkarten.» Der Grund: «Sie haben nichts mehr im Portemonnaie. Sie verschulden sich, um essen zu können.»