Winterspiele 2026Milliardengrab oder neue Olympiawelt? Wallis stimmt über Bewerbung ab
Von Christiane Oelrich, DPA
8.6.2018
Olympia in den Alpen - Sion will 2026 Spiele der neuen Art ausrichten, ohne teure Bauten, ganz nachhaltig. Die Gegner der Pläne sind nach den Erfahrungen der Winterspiele in Südkorea und Russland misstrauisch. Am Sonntag wird abgestimmt.
Wenn im Wallis Nein zu Olympia gesagt wird, kann der Bürgermeister von Sion, Philippe Varone, das Südkorea und Russland in die Schuhe schieben. Die massiven Waldrodungen vor den Winterspielen 2018 in Pyeongchang und die Milliardeninvestitionen vier Jahre vorher in Sotschi haben viele Leute skeptisch gemacht. Am Sonntag entscheiden die Bewohner bei der Abstimmung über eine Kandidatur für die Winterspiele 2026. Nach den Umfragen wird es knapp.
Beworben haben sich auch Italien mit Turin und Mailand, Österreich mit Graz und Schladming, Schweden mit Stockholm, die Türkei mit Erzurum, Kanada mit Calgary und Japan mit Sapporo. Die Entscheidung fällt im Herbst 2019.
Sion soll Dreh- und Angelpunkt werden, mit Auftakt und Schlussfeier. Die Stadt mit gut 30'000 Einwohnern rund 200 Kilometer südlich von Basel ist umgeben von Skigebieten in allen Höhenlagen. Die Wettbewerbe fänden im Umkreis von ein, zwei Stunden Bahnfahrt statt: Eiskunstlauf in Lausanne, Halfpipe in Leysin, Snowboard in Veysonnaz, Ski alpin in Crans-Montana etwa. Nur der Kampf um Medaillen im Eisschnelllauf müsste ausgelagert werden, womöglich in die Niederlande. Die neuen Bestimmungen des IOC ermöglichen Wettbewerbe ausserhalb des eigentlichen Gastgeberlandes.
Sion versteckt seinen Charme vor Gästen, die am Bahnhof ankommen, zunächst. Aber nach ein paar Gehminuten durch Geschäftsstrassen offenbart sich ein mittelalterlicher Stadtkern mit Kopfsteinpflaster, bunten Fassaden, Kneipen, Weinstuben und Restaurants. Sion ist eine der ältesten Alpensiedlungen, schon 3500 vor Christus lebten hier Menschen. Das Panorama definieren auf zwei nahen Hügeln die Basilika Valère mit der ältesten noch spielbaren Orgel der Welt und die Ruine des ehemaligen bischöflichen Schlosses Tourbillon.
Viele Läden und Restaurants haben weissrote Sticker im Fenster mit Aufschriften wie «Hier unterstützt man Sion 2026.» Bürgermeister Varone verspricht: «Spiele, die vernünftig sind, human und nachhaltig – das ist der Wunsch des Internationalen Olympischen Komitees.»
«Heute passt sich nicht die Region den Spielen an, sondern die Spiele passen sich der Region an», sagt Varone. «Wir wären die ersten, die Winterspiele nach diesen neuen Standards organisieren – indem wir die vorhandene Infrastruktur nutzen.» 207'000 Walliser können am Sonntag sagen, ob der Kanton 100 Millionen Franken für die Austragung bereitstellen soll. Bei einem Nein ist die Kandidatur vom Tisch.
Das sind die 10 beliebtesten Wahrzeichen der Schweiz
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Die Schweiz gehört zu den beliebtesten Reiseländern der Welt. Doch es sind nicht nur unsere Berge und Seen, die Touristen aus aller Herren Länder anziehen. Die folgenden 10 Wahrzeichen gehören zu den meistbesuchten unseres Landes.
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«3041 Meter Höhe, 500 Meter Abgrund, 150 Schritte Herzklopfen»: So werben die Betreiber des «Titlis Cliff Walk» für ihre spektakuläre Hängebrücke. Bei den Tripadvisor-Reisenden landet das imposante Bauwerk auf Platz 10.
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Hoch über dem Rhein thront das altehrwürdige Basler Münster. Der charakteristische rote Sandstein, die schlanken Kirchtürme und bunten Ziegel machen die reformierte Kirche zu einem Wahrzeichen der Stadt Basel. Die beliebte Sehenswürdigkeit landet auf Platz 9.
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Der 8. Platz geht an die Stiftsbibliothek St. Gallen. Das heutige Unesco-Weltkulturerbe gehört zu den bedeutendsten historischen Bibliotheken der Welt. Besonders wertvoll: 2100 Handschriften, von denen 400 noch aus der Zeit vor dem Jahr 1100 stammen, also der eigentlichen Blütezeit des Klosters St. Gallen.
Bild: museums.ch
Mitten in der Stadt Luzern liegt das Löwendenkmal, rund 1,4 Millionen Touristen besuchen das denkmalgeschützte Bauwerk jedes Jahr. Damit landet der sterbende Löwe, der sinnbildlich für die am 10. August 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten steht, auf dem 7. Platz.
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Der 6. Rang geht an die Kirche Santa Maria degli Angioli an der Uferpromenade von Lugano. Das figurenreiche Freskengemälde ist ein Meisterwerk des Italieners Bernardino Luini (etwa 1480 bis 1532) und gilt als berühmtestes Renaissance-Bild der Schweiz.
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Der bis zu 140 Meter hohe Wasserstrahl des «Jet d'Eau» gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Genf. Die Sehenswürdigkeit ist bei Tag so schön wie bei Nacht, wird sie doch im Dunkeln farbenfroh beleuchtet, und landet damit auf Platz 5.
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Der 4. Rang geht an die St. Ursenkathedrale in Solothurn. Wer zu Fuss die 249 Treppenstufen bis zur Aussichtsplattform erklimmt, bekommt den schönsten Ausblick über die Solothurner Altstadt und die Aare.
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Auf Platz 3 landet die Abtei St.-Maurice: Das Kloster liegt im gleichnamigen Örtchen im Kanton Wallis und feierte im Jahre 2015 sein 1500-jähriges Bestehen. Der Rundgang führt durch Kirche und Ausgrabungsstätte bis zum Klosterschatz und gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Schweiz.
Bild: abbaye-stmaurice.ch
Der 2. Platz geht an das imposante Schloss Chillon. Dieses tausendjährige Monument liegt in einer aussergewöhnlichen landschaftlichen Umgebung, am Ufer des Genfersees und am Fuss der Berge. Château de Chillon ist nicht nur ein berühmter Ausflugsort, sondern auch beliebte Kulisse für Kulturveranstaltungen aller Art.
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Unübertroffen auf dem 1. Platz liegt die Kapellbrücke in Luzern: Unzählige Besucherinnen und Besucher schlendern täglich über dieses einzigartige Bauwerk von der Alt- in die Neustadt. Im Giebel der Brücke befinden sich 111 Gemälde, die wichtige Szenen der Schweizer Geschichte darstellen.
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Ein Novum wäre die Unterbringung der Athleten: Die Sportler sollen in Hotels und Ferienanlagen nahe den Wettkampfstätten untergebracht werden und jeweils zum Schnuppern der Olympia-Atmosphäre nur zwei, drei Tage ins olympische Dorf mit seinen 300 Wohnungen kommen. Das Befürworterkomitee frohlockt: »7000 Arbeitsplätze, eine Milliarde Franken vom Bund, null Schulden.»
Doch bei den Gegnern geht trotz aller Beteuerungen die Angst vor einem Milliardengrab um. «Das ganze Dossier zum Ablauf ist auf dem Papier supersauber, aber es ist eben alles unverbindlich», sagt Laura Schmid von der Umweltstiftung WWF. «Das IOC hat noch nie etwas gemacht, das zeigt, dass ihm an Nachhaltigkeit gelegen ist.» In Sion hängen einige Plakate mit solchen Aufschriften: «3 Wochen Fest und 30 Jahre Schulden», oder: «Kurzes Fest. Langer Kater.»
Eigentlich ist das Wallis ziemlich olympia-begeistert. Aber die Bewerbungen um die Austragung 1976, 2002 und 2006 scheiterten. Einen Monat vor der Abstimmung hielten sich bei eine repräsentativen Umfrage die Anteile der Gegner und Befürworter die Waage. Knapp zehn Prozent der Leute waren unentschlossen. Um die kämpft der Bürgermeister.
«Hier geht es um die künftigen Generationen, und unsere Kinder und Enkel können von der Erfahrung, ein so grosses Projekt organisiert zu haben, profitieren», sagt Varone. Und er setzt auf den Werbeeffekt, wenn Sion die nächsten Jahre in aller Munde wäre. Die Gegner weisen dagegen auf Studien hin, dass Olympiaausrichtungen langfristig kaum etwas bringen.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
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Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
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Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
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Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
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Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
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Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
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Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
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In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
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Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
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Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
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Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
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Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
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Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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