Eigentlich ist ein Millionenerbe ja etwas Tolles, viel Geld kann nämlich wirklich glücklich machen. Ganz so glücklich scheint die Gemeinde Richterswil im Bezirk Horgen des Kantons Zürich im Moment nicht zu sein – obwohl sie eine millionenteure Wohnung geerbt hat.
Eine verstorbene Bewohnerin hat der Gemeinde eine 5,5-Zimmer-Wohnung an Top-Lage und mit toller Sicht auf den Zürichsee vererbt. Die Frau wurde 1938 in Berlin geboren und kam in eine Pflegefamilie in der Schweiz. Sie studierte, lernte ihren Mann kennen, blieb kinderlos. Und lebte seit 1987 in Richterswil. Wo sie jetzt verstarb.
Nicht für öffentliche Aufgabe geeignet
Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, hat die Immobilie einen stolzen Wert von 1,9 Millionen Franken. Um das Glück perfekt zu machen gibt es auch noch 940‘000 Franken dazu. «Wir freuen uns sehr über das Erbe», sagt Gemeindepräsident Marcel Tanner zur «Zürichsee-Zeitung»
Doch plötzlich taucht für die Gemeinde ein nicht geplantes Problem auf. Was hilft ein toller Blick auf den Zürichsee, wenn die Wohnung nicht für die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe geeignet ist. Da bleibt nur der Verkauf, und dafür ist die Zustimmung einer Gemeindeversammlung am 7. Dezember nötig, wie der «Blick» schreibt. Da entscheidet sich dann, wie es mit der Immobilie weitergeht.
Die Idee ist folgende: Falls niemand die 1,9 Millionen Franken bezahlen will, soll die Wohnung versteigert werden, aber auch nur für eine stolze Summe, denn das Mindestgebot würde bei 1,8 Millionen Franken liegen. Ein Schnäppchen wird das Ganze also nicht – aber für die Gemeinde Richterswil vielleicht doch noch ein schönes Millionenerbe.