Coronavirus – Schweiz Mit Maske im Coiffeurstuhl

SDA/tpfi

10.4.2020 - 10:54

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher – im Bild mit Schutzmaske im Parlament – hat Masken organisiert, damit Coiffeurgeschäfte möglichst bald wieder öffnen können. (Archivbild)
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher – im Bild mit Schutzmaske im Parlament – hat Masken organisiert, damit Coiffeurgeschäfte möglichst bald wieder öffnen können. (Archivbild)
Source: Keystone/Anthony Anex 

Die vom Bundesrat angekündigten Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus sollen Coiffeuren zuerst zugutekommen. Coiffeure sollen ihre Geschäfte teilweise öffnen können — aber unter Auflagen.

Coiffeure sollen unter den ersten sein, die nach der vom Bundesrat angekündigten Lockerung der Massnahmen gegen das Coronavirus wieder arbeiten dürfen. Ihr Branchenverband hat dafür ein Zwei-Phasen-Konzept erstellt, das unter anderem auf Masken setzt.

In der ersten Phase sollen die Coiffeure ihre Geschäfte teilweise öffnen können, wie Damien Ojetti, Zentralpräsident von Coiffure Suisse, auf der Webseite des Verbandes schreibt. Die Salons sollen zunächst – wegen des Sicherheitsabstandes – auf maximal die Hälfte ihrer Plätze bedienen, mit einem Teil der Belegschaft und höchstens einem Lernenden.

Masken und Einweg-Schutzmaterial

Coiffeure und Kunden müssen zudem Schutzmasken tragen. Weiter setzt das Konzept auf Einweghandschuhe für die Coiffeure, Einweg-Schutzumhänge für die Kundschaft und Desinfektion. Für Arbeiten im Gesicht – etwa Bartpflege, Rasur oder Kosmetik – sowie für Maniküre muss eine Plexiglasvisiermaske getragen werden.

Angehörige von Risikogruppen wären bei der teilweisen Eröffnung ausgeschlossen, und auch in Altersheimen dürften Coiffeure noch nicht arbeiten. In der zweiten Phase sollten die Salons wieder vollständig öffnen dürfen und sich dabei an die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgeschriebenen Massnahmen halten.

Die Gesundheit stehe über allen Massnahmen, schreibt Ojetti zum Konzept. Die baldige Teilöffnung der Geschäfte sei eine Chance, grosse finanzielle Probleme, Konkurse, Arbeitslosigkeit und eine unnötige Belastung der Sozialwerke zu vermeiden. Social Distancing und Schutzmassnahmen müssten noch über lange Zeit befolgt werden.

Um an die erforderlichen Schutzmaterialien zu kommen, ist der Verband nach Angaben von Ojetti in Kontakt mit seinen Partnerfirmen. Eine davon dürfte Ems-Chemie sein. Nach Angaben des Unternehmens hat dessen Chefin, SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, die nötigen Masken und deren Transport aus China organisiert.

Ems-Chemie organisiert Masken

Die Masken würden den Coiffeuren zum Selbstkostenpreis von 90 Rappen pro Stück zur Verfügung gestellt, wie Ems-Chemie am Karfreitag in einem Communiqué mitteilte. Hinzu kommen Mehrwertsteuer und Versandkosten. Martullo-Blochers Gesichtsmaske hatte im März im Nationalrat zu reden gegeben.

Martullo-Blocher freue sich, «zum Überleben des Gewerbes und der Verbesserung der allgemeinen Gemütslage der Bevölkerung beitragen zu können», hiess es im Communiqué. Ems-Chemie organisiert nach eigenen Angaben «seit Wochen» Lieferungen mit Schutzmaterial zum Selbstkostenpreis für Gesundheitseinrichtungen.

Der Bundesrat kündigte am Mittwoch an, den Lockdown bis zum 26. April zu verlängern und ihn danach schrittweise zu lockern. Kriterien für die Lockerung sind laut Bundesrat die Anzahl der Neuinfektionen, der Spitaleinweisungen und der Todesfälle. Über die Etappen der Lockerung wollte der Bundesrat am 16. April entscheiden.

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