«Marche Bleue» Nach 224 Kilometern: Tausende empfangen Klimaaktivistinnen in Bern

SDA / tchs

22.4.2023

Die Teilnehmerinnen am «La Marche Bleue» trafen am Samstag unter dem Applaus der Anwesenden auf dem Bundesplatz ein. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Die Teilnehmerinnen am «La Marche Bleue» trafen am Samstag unter dem Applaus der Anwesenden auf dem Bundesplatz ein. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bild: KEYSTONE

Es ist ein langer Weg von Genf nach Bern: Am Samstagnachmittag sind die vier Initiantinnen des «Marche Bleue» am Zielort eingetroffen. Rund 4000 Menschen kamen zur Schlusskundgebung am Bundesplatz.

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Vier Klimaaktivistinnen sind nach ihrem 224 Kilometer langen Marsch von Genf nach Bern am Ziel eingetroffen. An einer Schlusskundgebung nahmen am frühen Samstagnachmittag knapp 4000 Menschen teil, wie ein Videojournalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Die vier Initiantinnen des «Marche Bleue» (blauer Marsch) liefen an 21 Tagen von Genf via Lausanne, Neuenburg und Freiburg nach Bern und wurden dabei etappenweise von sich solidarisierenden Menschen begleitet. Am Samstag wurden die Frauen auf dem Bundesplatz von zahlreichen Menschen empfangen.

Bei den vier Frauen handelt es sich um die Universitätsprofessorin und Klimawissenschaftlerin Julia Steinberger, die Anwältin Irène Wettstein, die Infektiologin Valérie d'Acremont und die Politologin Bastienne Joerchel.

Sie sei überrascht und erfreut über die zahlreichen entschlossenen Frauen, die sie in Bern willkommen geheissen hätten, sagte Valérie d'Acremont am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie hätten weder auf dem Marsch noch in Bern so viel Solidarität erwartet.

Schweiz soll Pariser Abkommen umsetzen

Das Ziel der Laufaktion sei, vom Bundesrat gehört zu werden, damit dieser alles dafür tue, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten, sagte d'Acremont weiter. Zudem wolle man der Politik zeigen, dass die Bevölkerung angesichts der Klimanotlage entschlossen sei. Diese wolle, dass sich etwas ändere.

Tausende machten sich auf dem Bundesplatz für den Klimaschutz stark.
Tausende machten sich auf dem Bundesplatz für den Klimaschutz stark.
Bild: Keystone/PETER KLAUNZER

Bastienne Joerchel sagte, der Marsch sei ein Zeichen, dass die Schweiz jetzt wirklich etwas machen müsse und zwar schnell, um das Pariser Abkommen umzusetzen. «Die Schweiz hat noch nicht genügend gemacht.»

Konkret fordern die Initiantinnen in einer Petition, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren und vor 2050 Netto-Null zu erreichen. Bei der Umsetzung soll dabei das Ökosystem geschützt und die Gerechtigkeit in der Gesellschaft mitbeachtet werden.

Klimaschutz-Gesetz als Minimum

Für die Klimatologin Martine Rebez ist das grösste Problem die Mobilität. «Wir müssen viel schneller aus der thermischen Mobilität rausgehen, um die Emissionen zu senken», sagte sie. Das Klimaschutz-Gesetz, über das am 18. Juni abgestimmt wird, sei das Minimum, das geleistet werden müsse.