Treffen geschwänzt Parlamentarier lassen Jugendliche einfach sitzen

gbi

24.6.2019

Auch in einer Session bleibt manch ein Parlamentarierstuhl leer.
Auch in einer Session bleibt manch ein Parlamentarierstuhl leer.
Bild: Keystone/Archiv

Parlamentarier sollten Jugendliche während der Sommersession im Bundeshaus begrüssen und an die Hand nehmen. Doch mehrere Politiker schwänzten oder kamen zu spät.

Die Onlineplattform Engage.ch möchte Jugendliche und junge Erwachsene an die Politik heranführen. Wenn am Ende aber die mitwirkenden Parlamentarier ihren Teil der Abmachung nicht einhalten, kann das für die jungen Leute zu Frust statt Begeisterung führen.

Im Rahmen der Kampagne «Verändere die Schweiz!» haben junge Leute zwischen 14 und 25 Jahren aus der ganzen Schweiz bei Engage.ch ihre Ideen und Anregungen eingereicht. Die 15 jüngsten Stände- und Nationalräte wählten jeweils eines der Anliegen aus und wollten dieses durch parlamentarische Vorstösse, Diskussionen in den Kommissionen oder sonstwie in den Parlamentsprozess einbringen. Dazu sollten die Politiker die jungen Projektteilnehmer am Montag, 17. Juni, während der Sommersession im Bundeshaus in Empfang nehmen und betreuen.

Doch manch ein Politiker tauchte zu spät auf – oder überhaupt nicht. SVP-Nationalrat Lukas Reimann etwa liess seinen Schützling Daniel Hess aus Heimberg BE sitzen, wie «20 Minuten» berichtet. «Ich bin enttäuscht, weil ich und mein Anliegen nicht ernst genommen wurden», sagt Hess dem Newsportal. Er habe gedacht, als junger Erwachsener ein offenes Ohr zu finden: «Dass dem nicht so war, demotiviert und macht es nicht einfach, sich für Politik zu begeistern.»

Hess erklärt dem Portal, dass auch andere Projektteilnehmer lange hätten warten mussten, bis die ihnen zugeteilten Politiker erschienen seien. Am Ende habe sich Nationalrat Mike Egger (SVP) seines Anliegens angenommen – damit habe jener aber zwei Teilnehmer betreuen müssen. Und da auch Egger eine halbe Stunde zu spät gekommen sei, sei die Besprechung deutlich kürzer ausgefallen als im Vorfeld vereinbart.

SVP-Nationalrat Reimann liess «20 Minuten» übrigens wissen, dass er an besagtem Montag von einer Geschäftsreise in Schweden zurückgekehrt sei. Deshalb sei er nicht im Parlament erschienen.

Die Bilder des Tages

Zurück zur Startseite