Weniger AsylgesucheNationalrat kürzt Sozialhilfe für Asylsuchende und Flüchtlinge
SDA
27.11.2018
Die einen wollten das Budget anheben, andere noch stärker kürzen: Nun hat der Nationalrat beschlossen, 45 Millionen Franken weniger für Sozialhilfe für Asylsuchende auszugeben.
Der Nationalrat will die Sozialhilfe für vorläufig Aufgenommene, Flüchtlinge und Asylsuchende um insgesamt 45 Millionen Franken kürzen. Er folgte in der Budgetdebatte am Dienstag der Mehrheit der Finanzkommission.
Die Mehrheit argumentierte mit der gesunkenen Zahl von Asylgesuchen. Eine Minderheit hätte beim Vorschlag des Bundesrates bleiben wollen, unterlag aber mit 105 zu 85 Stimmen. Finanzminister Ueli Maurer hatte klargestellt, dass das Budget für das Folgejahr auf Grund von Annahmen vom Mai erstellt werde. Die Regel sollte eingehalten werden.
«Polizei, öffnen Sie die Türe!» Für abgewiesene Asylbewerber bedeuten diese Worte Ende und Beginn einer langen, meist schwierigen Reise.
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Meist kommt die Polizei, wenn es noch dunkel ist. Verschlafene Gesichter suchen Orientierung.
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Obwohl sich die Polizisten minutiös vorbereitet haben, läuft oft nicht alles nach Plan.
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Oft bleibt den abgelehnten Asylbewerbern nur wenig Zeit, ihre Sachen zu packen.
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In der Dokumentation über Ausschaffungen kommen auch Polizeibeamte ausführlich zu Wort.
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CSU-Bundesminister Horst Seehofer versucht sich, mit einem härteren Kurs in Asylfragen zu profilieren.
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Die SVP wollte die Auslagen für die Bundesasylzentren, in denen die vom Volk an der Urne gutgeheissenen beschleunigten Asylverfahren vor allem stattfinden sollen, um 61 Millionen reduzieren. Damit würden in den Zentren rund 3000 der geplanten 5000 Betten betreibbar, sagte Thomas Müller (SG). So viele seien 2017 und 2018 benötigt worden.
Beschleunigtes Asylverfahren noch machbar?
Die anderen Fraktionen mochten aber nicht folgen. Auch Finanzminister Ueli Maurer wehrte sich gegen den Antrag und gab zu bedenken, dass ohne die finanziellen Mittel die beschleunigten Asylverfahren nicht wie geplant eingeführt werden könnten.
Die SVP unterlag auch mit Kürzungsanträgen beim Aussendepartement EDA. Eine Kürzung des Aufwandes um 78 Millionen Franken fand zwar in der FDP Unterstützung, wurde aber mit 97 zu 91 abgelehnt. Die von der SVP weiter beantragte Streichung von rund 97 Millionen Franken bei der Entwicklungshilfe in Süd- und Ostländern wurde verworfen.
Aufstockungsanträge der Linken fanden aber ebenfalls kein Gehör. Barbara Gysi (SP/SG) hatte gefordert, verschiedene Posten um insgesamt 341 Millionen Franken aufzustocken. Die Zahl sei nicht zufällig gewählt, sagte Gysi. Mit der Erhöhung würden 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe ausgelegt – zu dieser Quote habe sich die Schweiz verpflichtet. Sie drang aber nicht durch, der Antrag wurde mit 130 zu 60 Stimmen abgelehnt.
Grösste Fluchtkrisen: Vom Kongo über den Südsudan bis Venezuela
Kinder der muslimischen Minderheit Rohingya warten in Thaingkhali (Bangladesch) auf Essensrationen, die von einer türkischen Hilfsorganisation an Kinder und Frauen ausgeteilt werden.
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Alltag in Idomeni: Ein Kind steht im Flüchtlingslager an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien im Gleisbett.
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Illegale Flüchtlinge, die vor der Küste Libyens von der libyschen Küstenwache gerettet wurden, werden in Tripolis versorgt.
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UNHCR-Mitarbeiterin Anahit Hayrapetyan (vorne) kümmert sich in Sebagoro, Uganda, um wartende Flüchtlinge. Ein neuer Konflikt zwischen zwei Volksgruppen in der östlichen Provinz Ituri im Kongo hat Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben.
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Ein Mann trägt Lebensmittel von der Flüchtlingsorganisation UNHCR durch das Flüchtlingslager Kutupalong. In dem Flüchtlingslager in Bangladesch leben rund 827'000 Rohingya, die aus Myanmar flüchteten.
Deutschland will die Grenzkontrollen ausweiten, um die illegale Migration zu bekämpfen. Dies sagte die deutsche Innenministerin an einem Ministertreffen in Basel. Bundesrat Beat Jans hat den Unmut des Bundesrats über die deutschen Grenzkontrollen erneut zum Ausdruck gebracht. «Wir wünschen uns immer noch, dass die Grenzkontrollen zu Deutschland beendet werden,» sagte er vor den Medien.
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