EU-Austritt Grossbritanniens Neue Konkurrenz: Diese Folgen hätte ein Brexit ohne Deal für die Schweiz

tmxh

10.5.2019

Was, wenn Grossbritannien die EU verlässt? Droht der Schweiz nach einem No-Deal-Brexit neue Konkurrenz?
Was, wenn Grossbritannien die EU verlässt? Droht der Schweiz nach einem No-Deal-Brexit neue Konkurrenz?
Keystone

Der Brexit rückt näher und näher. Kommt er ohne einen Deal mit der EU, würde das angesichts neuer Konkurrenz auch Auswirkungen auf die Schweiz haben.

In sechs Monaten könnte es soweit sein mit dem Brexit. Wann der endgültige Ausstieg Grossbritanniens aus der EU nach all dem Hin und Her der vergangenen Monate wirklich ansteht, kann zwar niemand sicher sagen. Sollte es jedoch zu einem befürchteten No-Brexit-Deal kommen, wären dessen Folgen für die Schweiz schon jetzt absehbar.

Mit einem Brexit ohne Vertrag droht der Schweiz neue Konkurrenz von der Insel: Für internationale Konzerne, die Steuern sparen wollen, wäre dann nämlich auch das Vereinigte Königreich attraktiv. Ohne die Bindung an EU-Gesetze würde sich Grossbritannien der Schweiz in diesen Punkten annähern. 

«Bei einem No-Deal-Brexit könnte sich das aufbrechen – und das Vereinigte Königreich könnte von denselben mildernden steuerlichen Einflüssen profitieren, wie das die Schweiz heute schon kann», sagt Experte Matthias Bopp, Partner beim Beratungsunternehmen KPMG und Leiter der Abteilung indirekte Steuern, gegenüber dem SRF. 

Unternehmen könnten abwandern

Noch haben viele Unternehmen, vor allem aus dem Finanzbereich, ihren Hauptsitz in der Schweiz. Neben gut ausgebildeten Fachkräften spielt dabei vor allem die Einsparung der Mehrwertsteuer eine Rolle, die hierzulande im Schnitt dreimal niedriger als in den EU-Staaten ist.

Mit einem No-Deal-Brexit, so Bopp, könnten grosse Unternehmen ihre Zentralen ins Vereinigte Königreich verlegen – und damit die Schweizer Mehrwertsteuer-Kasse schwer belasten: «Ich würde davon ausgehen, dass es hier ganz sicher um dreistellige Millionenbeträge geht – nur an Mehrwertsteuer. Wenn man daran denkt, dass eben mit diesen Headquarter-Funktionen auch Stellen abwandern könnten, dann sprechen wir da nochmal von einem Steuereffekt von dreistelligen Millionenbeträgen. Also das kann dann gut und gern auch mal eine Milliarde sein.»

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite