13 Sitze vakant Moutier wählt 13 Stadträte ohne offizielle Kandidaten

In Moutier werden am Sonntag die Lücken im Stadtparlament, die das pro-bernische Lager hinterlassen hat, aufgefüllt. Doch offiziell stellt sich niemand zur Wahl. Das könnte wegen des Wahlsystems für überraschende Resultate sorgen.

Im März 2021 hat Moutier entschieden: Die Stadt will nicht wie der Rest des Südjuras zu Bern gehören, sondern zum Jura. Das Stadtparlament von Moutier steht darum vor einer historischen Aufgabe: dem Transfer des Städtchens vom Kanton Bern zum Kanton Jura.

Doch noch fehlt ihm das Personal. Moutier muss 13 neue Stadträte bestimmen, nachdem sich die grosse Mehrheit der pro-bernischen Stadträte aus dem Rat zurückgezogen hat – doch offiziell neu zur Wahl stellt sich niemand. Die pro-bernischen Kräfte wollen nicht: Es sei nun an den Pro-Jurassiern, die Geschicke der Stadt zu lenken. «Wir sind dafür nicht mehr die Richtigen», sagte Steve Léchot, einer der zurückgetretenen Stadträte zu SRF.

KommunalpolitikGemeinderat von Moutier bereitet Wechsel zum Kanton Jura vor

Die pro-jurassischen Politiker*innen trauen sich hingegen nicht, das Vakuum, welches die Vertreter von SVP, FDP und SP hinterlassen haben, einfach auszufüllen, da so das Gleichgewicht der Parteien ausgehebelt würde, wie das lokale Radio berichtet.

Gewählt werden kann im Majorz-Verfahren grundsätzlich jeder mit kommunalem Stimm- und Wahlrecht. Am Sonntag könnte es also zu Überraschungen kommen. Lange ausruhen auf dem Erfolg können sich die Frischgewählten jedoch nicht: Im November stehen bereits die Gesamterneuerungswahlen an.