Impfmüde Schweizer*innen Nur 6 Prozent sind doppelt geboostert

amo/SDA

8.11.2022

Die vierte Corona-Impfung stösst in der Schweiz nach wie vor auf geringes Interesse. Nur gerade sechs Prozent der Bevölkerung haben sich den zweiten Booster verpassen lassen. 
Die vierte Corona-Impfung stösst in der Schweiz nach wie vor auf geringes Interesse. Nur gerade sechs Prozent der Bevölkerung haben sich den zweiten Booster verpassen lassen. 
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Das Interesse am zweiten Booster ist in der Schweiz gering. Nach einem Monat haben sich lediglich 6 Prozent der Bevölkerung zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch ein Grossteil der Risikogruppe scheint impfmüde.

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8.11.2022

Nur knapp über eine halbe Million Menschen haben sich die zweite Booster-Impfung verpassen lassen. Damit sind aktuell etwa 535'000 Personen in der Schweiz und Liechtenstein mit einer zweiten Auffrischungsimpfung versehen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag einen Bericht von Schweizer Radio SRF bestätigte. Insgesamt liessen sich seit dem Start der neuen Kampagne 376'000 Menschen impfen.

Auch die Risikogruppe scheint impfmüde geworden zu sein: Rund 20 Prozent der Bevölkerung ist über 65 Jahre alt und gehört damit zur Risikogruppe. In den letzten sechs Monaten liessen sich von dieser Gruppe nur 23,4 Prozent impfen.

Knapp 8 Prozent liess sich im letzten halben Jahr impfen

Mindestens einmal geimpft sind in dieser Altersgruppe dagegen 90,1 Prozent der Bevölkerung. Unter den 16- bis 64-Jährigen lag der Anteil der im vergangenen halben Jahr Geimpften bei 5,2 Prozent.

In den zurückliegenden sechs Monaten erfolgte bei knapp 8 Prozent der Bevölkerung eine Impfung. Welcher Anteil dabei auf eine Auffrischungsimpfung entfiel, lässt sich aus den BAG-Zahlen nicht herauslesen. Auf jeden Fall unterzogen sich in dem Zeitraum 697'398 Personen einer Corona-Impfung.

Kommt eine weitere Winter-Welle?

Ob im Winter eine neue Covid-Welle auf uns zurollt, ist noch offen. Aber: «Generell ist wegen neuer und noch ansteckenderer Virusvarianten wohl mit einer nochmals steigenden Virusaktivität zu rechnen», erklärt der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri blue News. Allerdings sei derzeit noch nicht verlässlich abzuschätzen, wie stark die Welle dann ausfallen werde.

Mit einem Anstieg der Fälle rechnet auch das Bundesamt für Gesundheit. Hier erwartet man zudem angesichts «der aktuellen Daten, dass BQ.1.1 bis in wenigen Wochen die dominierende Omikron-Untervariante in der Schweiz sein wird», wie Mediensprecher Simon Ming blue News auf Nachfrage sagt.

Die Schweiz ist vorbereitet

Trotz des zu erwartenden Anstiegs bei den Fallzahlen gibt es auch einige gute Nachrichten – die Ausgangslage erscheint inzwischen weitaus besser als noch vor ein oder zwei Jahren: Ein Grossteil der Bevölkerung weist durch Impfungen oder durchgemachte Erkrankungen Antikörper auf und dürfte nach Meinung von Experten deshalb einen guten Schutz vor schweren Verläufen haben.

Auch seien hygienisches Verhalten und individuelle Schutzmassnahmen inzwischen gut bekannt, so Hauri. Neben guten Impfungen, die man zudem auch auffrischen könne, stünden zudem Medikamente für die Behandlung bei einer Corona-Infektion zur Verfügung. «Insofern liegt eine gute Vorbereitung vor», ist sich Hauri sicher.

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