Corona-Übersicht«Wir sind in einer toxischen Diskussion»: Jacqueline Fehr fordert gesetzliche Grundlagen für Impfpflicht
Agenturen/red
24.12.2021
Die Zürcher Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr hat in einem Interview eine allgemeine Impfpflicht auf das Tapet gebracht. Der Bund solle mit der Arbeit für eine gesetzliche Grundlage beginnen, sagte die 58-jährige SP-Politikerin dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag.
«Wenn wir mit der Arbeit an dieser Grundlage jetzt beginnen, könnte das Parlament im Frühling darüber beraten, das Volk im Sommer abstimmen», erklärte die Justizdirektorin des Kantons Zürich. «Wir wären auf den nächsten Herbst bereit – sofern es dann noch eine Impfpflicht braucht. Diesen Prozess sollten wir angehen.»
Das Thema Impfpflicht müsse «zu Boden gebracht werden», auch um Ängste abzubauen, erklärte Fehr. «Wir sind hier in einer toxischen Diskussion, drehen uns im Kreis, aber entscheiden nicht. Das schürt den Zorn der Geimpften auf die Ungeimpften, und bei den Ungeimpften schürt es die Angst. Da müssen wir einen Ausweg finden.»
Armee nur mit Test, Homeoffice und Urlaubssperre
Einrücken nur mit negativem Coronatest, kein Ausgang und Urlaub im Januar, eventuell gestaffeltes Einrücken: die Schweizer Armee zieht für die Mitte Januar beginnende Winter-Rekrutenschule (RS) ein umfassendes Gesundheitsschutz-Dispositiv auf.
Mit den Anordnungen will die Armee ein gesundes Einrücken für die rund 11'200 Aspiranten und 2500 Kader gewährleisten, wie sie am Freitag mitteilte. Sie hat den zukünftigen Rekrutinnen und Rekruten einen Brief geschickt. Darin fordert sie die jungen Leute auf, sich vor dem Einrücken bei ihrem Hausarzt oder in einem Testcenter testen zu lassen. Die Kosten erhalten sie zurückerstattet.
Virologe will, dass Geimpfte keine Masken tragen
«Die Maskenpflicht für Geimpfte führt nicht etwa zu einer Verkürzung der Pandemie, sondern sogar zu einer Verlängerung», sagt Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich dem «Blick». Wer sich nach einer Impfung anstecke, dessen Immunantwort falle vielfältiger aus – das führe zu einem natürlichen Booster. Zudem sei so die Wahrscheinlichkeit von Mutationen kleiner.
Darum verhindere das Tragen einer Maske die Stärkung der Immunität vor Corona und schwäche grundsätzlich das Immunsystem, das Training brauche. Nur Geimpfte und Genesene mit hohem Risiko und Ungeimpfte sollten eine Schutzmaske tragen, so Fraefel.
Ecuador verhängt Impfpflicht für alle ab fünf Jahren
Um die Corona-Pandemie zu überwinden, hat Ecuador eine allgemeine Impfpflicht beschlossen. Diese gilt – und das ist weltweit einzigartig – für alle Einwohnerinnen und Einwohner ab fünf Jahren. In Ecuador sind derzeit rund 69 Prozent der 17,7 Millionen Einwohner geimpft. Rund 900'000 Menschen haben bereits eine Booster-Impfung.
Die neue Massnahme wurde am Donnerstag vom Gesundheitsministerium verkündet, das zugleich die Verfassungskonformität der Impfpflicht betonte. Ausnahmen solle es nur für Menschen geben, bei denen nachweislich gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen.
Die Ereignisse des Tages in der Übersicht:
Das Wichtigste in Kürze
Die Zürcher Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr hat in einem Interview eine allgemeine Impfpflicht auf das Tapet gebracht.
Die von der US-Regierung wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika sollen Medien zufolge aufgehoben werden.
In Bulgarien sollen Senioren eine Geldprämie erhalten, wenn sie sich gegen Covid-19 impfen lassen.
Einrücken nur mit negativem Corona-Test, kein Ausgang und Urlaub im Januar: die Schweizer Armee verschärft für die Mitte Januar beginnende RS die Massnahmen.
Ecuador verhängt als erstes Land weltweit eine allgemeine Impfpflicht für alle Einwohner ab fünf Jahren.
Das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Christen, der Patriarch Bartholomaios I., ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 81-Jährige sei gegen das Virus geimpft, teilte sein Büro am Freitag mit. Ihm gehe es insgesamt gut. Er habe milde Symptome. Bartholomaios wurde vor kurzem am Herzen operiert. Der Geistliche hat zu Impfungen gegen das Coronavirus aufgerufen.
Die Zürcher Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr hat in einem Interview eine allgemeine Impfpflicht auf das Tapet gebracht. Der Bund solle mit der Arbeit für eine gesetzliche Grundlage beginnen, sagte die 58-jährige SP-Politikerin dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag.
«Wenn wir mit der Arbeit an dieser Grundlage jetzt beginnen, könnte das Parlament im Frühling darüber beraten, das Volk im Sommer abstimmen», erklärte die Justizdirektorin des Kantons Zürich. «Wir wären auf den nächsten Herbst bereit – sofern es dann noch eine Impfpflicht braucht. Diesen Prozess sollten wir angehen.»
Das Thema Impfpflicht müsse «zu Boden gebracht werden», auch um Ängste abzubauen, erklärte Fehr. «Wir sind hier in einer toxischen Diskussion, drehen uns im Kreis, aber entscheiden nicht. Das schürt den Zorn der Geimpften auf die Ungeimpften, und bei den Ungeimpften schürt es die Angst. Da müssen wir einen Ausweg finden.»
Für eine Impfpflicht sei eine gesetzliche Grundlage nötig, sagte Fehr weiter. Kern einer Impfpflicht sei, dass der Staat Ungeimpfte zur Impfung aufbiete, sie mahne und mit ihnen in Kontakt treten könne. «Zwangsweise geimpft wird aber niemand.» Zudem soll eine Impfpflicht nach Ansicht von Fehr zeitlich befristet sein. Weiter erklärte sie, dass mit einer Impfpflicht Ungeimpften der Besuch einer Sprechstunde vorgeschrieben werden könnte.
16.16 Uhr
Polizei verstärkt Schutz für niederländischen Gesundheitsminister
Die niederländische Polizei hat die Schutzmassnahmen für Gesundheitsminister Hugo de Jonge verstärkt. Anlass dafür sind mehrere bedrohlich wirkende Vorfälle in der Nähe des Wohnhauses des 54-Jährigen in Rotterdam. Am Freitag wurde dort ein mobiler Polizeiposten mit mehreren Überwachungskameras installiert, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Polizei bestätigte demnach, dass vor dem Haus des christdemokratischen Politikers, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, «sichtbare und unsichtbare Massnahmen getroffen wurden».
Die private Adresse De Jonges kursiert seit einiger Zeit in sozialen Netzwerken - verbunden mit dem Aufruf, sie weiterzuverbreiten. In den vergangenen Tagen wurde vor dem Haus des Ministers ein als verdächtig eingestuftes Paket gefunden, das sich allerdings als ungefährlich erwies. Später habe ein maskierter Mann Videoaufnahmen von sich vor dem Haus ins Netz gestellt, berichtete die Zeitung «Algemeen Dagblad». Über die Gegensprechanlage habe er verlangt, mit dem Minister über die Corona-Massnahmen der Regierung zu sprechen. Er wurde wegen des Verdachts auf Bedrohung festgenommen.
15.28 Uhr
Biden will Einreisebeschränkungen wegen Omikron aufheben
Die von der US-Regierung wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika sollen Medien zufolge aufgehoben werden. Einerseits gebe es mittlerweile mehr Erkenntnisse zu Omikron, andererseits sei die neue Variante des Coronavirus nun auch in den USA dominant, zitierte der Sender CNN einen Beamten des Weissen Hauses.
Die Beschränkungen sollen zum 31. Dezember fallen. Der Schritt kommt wenig überraschend. US-Präsident Joe Biden hatte vor einigen Tagen bereits gesagt, dass er sich zu dem Thema beraten wolle. Die Beschränkungen seien ursprünglich eingeführt worden, um Zeit zu gewinnen, bevor sich Omikron in den USA ausbreite. Das sei aber längst geschehen, so Biden.
14.18 Uhr
US-Airlines streichen wegen Omikron Flüge an Weihnachten
Allein United Airlines musste am 24. Dezember fast 170 Flüge absagen. Grund sind viele Omikron-Fälle unter Besatzungsmitgliedern. Auch die Lufthansa kämpft mit einem hohen Krankenstand.
Besatzungsmitglieder hätten sich krank gemeldet, zitierten US-Medien ein Statement der Fluggesellschaft United. Die Webseite Flight Aware zählte für Freitag fast 170 gestrichene United-Flüge.
«Wir schauen jetzt von Tag zu Tag», so United-Sprecher Joshua Freed demnach. Es könne sein, dass am Samstag noch einige Flüge gestrichen würden. Auch die Airlines Delta und JetBlue strichen Dutzende Flüge an Heiligabend.
Auch die Lufthansa hatte kurz vor Weihnachten Interkontinentalflüge gestrichen, weil sich so viele Piloten krankgemeldet hatten. Betroffen seien vom 23. bis 26. Dezember vor allem Verbindungen über den Nordatlantik etwa nach Boston, Houston und Washington, hatte ein Unternehmenssprecher gesagt. In diesem Verkehrsgebiet könnten die Passagiere am leichtesten umgebucht werden. Auch ein Hin- und Rückflug nach Japan wurde abgesagt.
13.49 Uhr
Bulgarien verspricht Prämien für Senioren nach Corona-Impfung
In Bulgarien sollen Senioren eine Geldprämie erhalten, wenn sie sich gegen Covid-19 impfen lassen.
Die neue Regierung des EU-Landes hat ab Januar 2022 für geimpfte Rentnerinnen und Rentner über 65 Jahre eine Belohnung von jeweils 75 Lewa (gut 38 Euro) eingeplant. Das Prämien-Programm werde bis Ende Juni laufen, berichteten bulgarische Medien am Freitag. Die Sonderzahlungen sollen demnach die Impfkampagne beschleunigen.
Das Balkanland ist in puncto Corona-Impfungen EU-Schlusslicht. «Es besteht die Gefahr, dass Bulgarien zum Covid-Getto wird», warnte die renommierte bulgarische Virologin Radka Argirowa.
12.40 Uhr
Rund 700’000 Corona-Impfungen in Deutschland am Tag vor Heiligabend
Ein Rekord ist es nicht, aber das Impftempo in Deutschland ist weiterhin auf einem hohen Niveau.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden am Donnerstag 710’000 Impfungen verabreicht, davon waren 561’000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Freitag/10.16 Uhr). Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.
Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 29,8 Millionen Menschen haben zusätzlich einen «Booster» erhalten.
11.58 Uhr
Weihnachten im Heiligen Land – wegen Corona fehlen Touristen
Trotz Einschränkungen wegen des Coronavirus haben Hunderte in Bethlehem Weihnachten gefeiert. Die Polizei errichtete am Freitagmorgen Absperrungen in der Stadt, wo nach christlicher Überlieferung Jesus geboren wurde. Musikanten marschierten über den Platz in der Nähe der Geburtskirche. Sie schlugen auf Trommeln und trugen Flaggen. Im Laufe des Tages sollte der ranghöchste katholische Geistliche im Heiligen Land, der Patriarch Pierbattista Pizzaballa, für die Mitternachtsmesse in der Geburtskirche aus Jerusalem kommen.
Für Bethlehem ist es das zweite Weihnachten, das durch das Coronavirus eingeschränkt ist. Weil fast der gesamte Luftverkehr nach Israel gestoppt wurde, können internationale Touristen nicht in das besetzte Westjordanland kommen. Mit dem Flugverkehrverbot soll die Ausbreitung der Omikron-Variante eingedämmt werden.
Bethlehem sei optimistisch, dass das diesjährige Weihnachten besser werde als das von letztem Jahr, sagte Bürgermeister Anton Salman. Damals blieben selbst Einheimische wegen Lockdown-Beschränkungen zu Hause. Nach virtuellen Feierlichkeiten im Vorjahr werde es in diesem Jahr Feierlichkeiten unter Einbindung der Menschen geben.
11.31 Uhr
Dutzende Parteifunktionäre für Corona-Ausbruch in Xi'an bestraft
Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Stadt Xi'an hat Chinas Kommunistische Partei Disziplinarstrafen gegen dutzende Parteifunktionäre verhängt. Wie die Zentrale Disziplinarkommission am Freitag mitteilte, wurden 26 Parteimitglieder wegen «unzureichender Strenge bei der Verhütung und Kontrolle des Ausbruchs» sanktioniert. Bei Inspektionen sei eine zu laxe und unkoordinierte Reaktion auf den Ausbruch festgestellt worden, etwa beim Testen. Dies habe die Kontaktverfolgung in Xi'an behindert.
Ein Vertreter der Disziplinarkommission kündigte an, bei «bürokratischen Problemen» bei der Pandemie-Bekämpfung auch in Zukunft hart durchzugreifen. Als Beispiele nannte er Verantwortliche, die sich vor ihrer Verantwortung drücken, keine Maßnahmen ergreifen oder falsche Entscheidungen treffen.
Am Freitag meldeten die Behörden in Xi'an 49 neue Corona-Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionsfälle auf mehr als 250.
11.04 Uhr
Montenegros Präsident Djukanovic mit Coronavirus infiziert
Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte die Präsidentschaftskanzlei in der Hauptstadt Podgorica am Donnerstagabend mit. Das 59-jährige Staatsoberhaupt weise nur leichte Symptome auf und übe die Amtsgeschäfte in häuslicher Isolierung aus, hieß es in der Mitteilung weiter.
Schon früher am Donnerstag hatte Djukanovic ein Treffen mit dem türkischen Parlamentspräsidenten Mustafa Sentop in Podgorica abgesagt, weil er Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person gehabt hatte.
9.56 Uhr
Kanton Solothurn weitet Maskenpflicht an Volksschule aus
Der Kanton Solothurn weitet nach den Weihnachtsferien die Maskenpflicht an der Volksschule vorübergehend auf die dritten und vierten Primarklassen aus. Damit sollen gemäss Behörden der Schulstart und der Präsenzunterricht möglichst uneingeschränkt gewährleistet werden.
Nach den Weihnachtsferien solle ein reibungsloser Schulstart an den Primarschulen sichergestellt werden, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Freitag mit. Auch solle das Risiko minimiert werden, dass das Coronavirus von der Familie in die Schule getragen werde.
Aus diesen Gründen ist es gemäss Staatskanzlei angezeigt, die bereits angeordnete Maskentragpflicht ab der fünften Primarschulklasse zu verlängern und für die ersten zwei Wochen nach Schulbeginn auf die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Primarklassen auszuweiten.
9.44 Uhr
Armee nur mit Test, Homeoffice und Urlaubssperre
Einrücken nur mit negativem Coronatest, kein Ausgang und Urlaub im Januar, eventuell gestaffeltes Einrücken: die Schweizer Armee zieht für die Mitte Januar beginnende Winter-Rekrutenschule (RS) ein umfassendes Gesundheitsschutz-Dispositiv auf.
Mit den Anordnungen will die Armee ein gesundes Einrücken für die rund 11'200 Aspiranten und 2500 Kader gewährleisten, wie sie am Freitag mitteilte. Sie hat den künftigen Rekrutinnen und Rekruten einen Brief geschickt. Darin fordert sie die jungen Leute auf, sich vor dem Einrücken bei ihrem Hausarzt oder in einem Testcenter testen zu lassen. Die Kosten erhalten sie zurückerstattet.
Einrücken darf nur, wer einen negativen PCR-Test oder einen Antigen-Schnelltest vorweisen kann. Ersterer ist 72 Stunden gültig, der Schnelltest 24 Stunden. Positiv Getestete und Personen mit Symptomen müssen zuhause bleiben, sich in Isolation begeben und sich bei ihrem Schulkommando melden. Bis zur Genesung können sie ihre RS allenfalls mit Distance Learning beginnen.
Weiter gilt für alle Rekruten, Durchdiener und Kaderschulen mindestens den ganzen Januar eine Ausgangs- und Urlaubssperre. Die Armee macht eine Aufhebung der Sperre von der Entwicklung der pandemischen Lage abhängig.
9.35 Uhr
Südafrika setzt Kontakt-Nachverfolgung bei Covid-Infektionsfällen aus
Südafrika lockert seine Corona-Massnahmen trotz einer anhaltenden vierten Infektionswelle. Mit sofortiger Wirkung hob das Gesundheitsministerium die Kontakt-Nachverfolgung bei Personen auf, die infizierten Personen nahegekommen sind. Die dabei bisher obligatorische Selbstisolierung sei aufgehoben worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter Ramphelane Morewane am Freitag dem TV-Sender eNCA. Sie gelte nur bei Masseninfektionen in grossen Menschenansammlungen weiter.
Das Ministerium folgte damit den Empfehlungen eines Beraterstabes. Demnach sind Tests künftig nur beim Auftreten entsprechender Symptome nötig. Bei Infizierten ist aber weiterhin eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben, nach der nun keine Tests mehr nötig sind.
Begründet wurde die Lockerungen unter anderem mit neuen Erkenntnissen zur Omikron-Variante sowie Studien, wonach rund 70 Prozent der sehr jungen Bevölkerung des Kap-Staates bereits eine Infektion hatten.
8.55 Uhr
Zwei Menschen sterben bei Brand in Corona-Klinik in Russland
Bei einem Brand in einem Krankenhaus für Corona-Patienten sind im Süden Russlands zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer sei am Freitag auf einer Intensivstation in der Stadt Astrachan ausgebrochen, teilten die Behörden mit. 16 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Mehrere Medien berichteten, dass ein Kurzschluss in einer Lampe als Ursache vermutet werde. Bei den Beatmungsgeräten seien keine Probleme festgestellt worden.
Seit Beginn der Pandemie ist es schon mehrfach zu tödlichen Bränden auf Corona-Stationen russischer Krankenhäuser gekommen. Bei einem Brand in einem Krankenhaus im südöstlich von Moskau gelegenen Rjasan waren im Juni drei Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sieben Menschen kamen im Mai des vergangenen Jahres bei Bränden in Krankenhäusern in Moskau und St. Petersburg ums Leben. Als Auslöser der Feuer gelten defekte Beatmungsgeräte.
8.11 Uhr
Virologe will, dass Geimpfte keine Masken tragen
«Die Maskenpflicht für Geimpfte führt nicht etwa zu einer Verkürzung der Pandemie, sondern sogar zu einer Verlängerung», sagt Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich dem «Blick». Wer sich nach einer Impfung anstecke, dessen Immunantwort falle vielfältiger aus – das führe zu einem natürlichen Booster. Zudem sei so die Wahrscheinlichkeit von Mutationen kleiner.
Darum verhindere das Tragen einer Maske die Stärkung der Immunität vor Corona und schwäche grundsätzlich das Immunsystem, das Training brauche. Nur Geimpfte und Genesene mit hohem Risiko und Ungeimpfte sollten eine Schutzmaske tragen, so Fraefel.
Der Vorschlag kommt nicht gut an. Dies würde zu mehr Ansteckungen und schliesslich auch zu mehr Hospitalisierten und mehr Todesfällen führen, meint etwa Taskforce-Vizepräsident Urs Karrer. Auch für die Genfer Virologin Isabelle Eckerle ist es der falsche Zeitpunkt für einen Maskenverzicht, zumal sich das Virus gerade stark verändere.
7.42 Uhr
Sundance verlang Booster von Teilnehmern
Das Sundance-Festival im US-Staat Utah hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante die Auflagen verschärft. Teilnehmer*innen beim grössten US-Filmfest für unabhängige Produktionen müssen nun eine Booster-Impfung vorweisen, wie die Veranstalter mitteilten. Zudem gelten Maskenpflicht und andere Hygieneregeln. Das in den 1980er-Jahren von Robert Redford begründete Festival soll vom 20. bis zum 30. Januar in der Wintersportregion Park City stattfinden.
82 Spielfilme aus 28 Ländern stehen auf dem Programm. Jedes Jahr mischen auch bekannte Schauspieler und Hollywood-Regisseure beim Sundance Festival mit. Diesmal werden Stars wie Eva Longoria, Amy Poehler, Emma Thompson, John Boyega und Jesse Eisenberg mit ihren Indie-Filmen erwartet.
Gewöhnlich pilgern Zehntausende Filmfans zu dem Event in Utah, doch pandemiebedingt war das Filmfest zuletzt ins Internet verlegt worden. 2022 werden bei dem geplanten Hybrid-Event nun wieder Besucher vor Ort und zusätzlich online erwartet.
7.12 Uhr
Ecuador verhängt Impfpflicht für alle ab fünf Jahren
Um die Corona-Pandemie zu überwinden, hat Ecuador eine allgemeine Impfpflicht beschlossen. Diese gilt – und das ist weltweit einzigartig – für alle Einwohnerinnen und Einwohner ab fünf Jahren. In Ecuador sind derzeit rund 69 Prozent der 17,7 Millionen Einwohner geimpft. Rund 900'000 Menschen haben bereits eine Booster-Impfung.
Die neue Massnahme wurde am Donnerstag vom Gesundheitsministerium verkündet, das zugleich die Verfassungskonformität der Impfpflicht betonte. Ausnahmen solle es nur für Menschen geben, bei denen nachweislich gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen.
Bereits eine Impfpflicht für die gesamte erwachsene Bevölkerung eines Landes ist weltweit selten. Unter anderem wurde sie in den autokratisch regierten zentralasiatischen Ländern Tadschikistan und Turkmenistan verhängt.
In Europa hat Österreich eine allgemeine Impfpflicht ab Februar kommenden Jahres angekündigt. Eine Impfpflicht auch für Kinder und Jugendliche gibt es weltweit noch nirgends.
5.02 Uhr
Boris Johnson ruft in Weihnachtsansprache zum Testen und Boostern auf
Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Landsleute in seiner Weihnachtsansprache aufgerufen, sich vor Familientreffen auf das Coronavirus zu testen und sich impfen zu lassen. «Obwohl die Zeit, um Geschenke zu kaufen, theoretisch ausläuft, gibt es noch immer eine wundervolle Sache, die ihr eurer Familie und dem ganzen Land schenken könnt – und das ist, sich impfen zu lassen», sagte Johnson einem Redetext zufolge in seiner Ansprache an die Nation am Heiligabend.
Trotz einer Rekordzahl an Neuinfektionen durch die Omikron-Variante gelten in Grossbritannien über Weihnachten keine Kontaktbeschränkungen oder andere schärfere Massnahmen. Nordirland, Wales und Schottland setzen für die Tage nach Weihnachten auf strengere Regeln – doch auch darauf wollte sich Boris Johnson für England noch nicht festlegen. Man behalte die aktuellen Daten im Auge und werde nicht zögern, zu handeln, wenn nötig, hiess es lediglich.