Corona-ÜbersichtBundesrat will maximal 15 Millionen Impfstoffdosen abgeben +++ BAG meldet 18'423 Fälle
Agenturen/Red.
23.2.2022
Agenturen/Red.
23.02.2022, 17:28
23.02.2022, 21:51
Agenturen/Red.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 18'423 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 53'288 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 15 neue Todesfälle und 174 Spitaleinweisungen. In den Berner Spitälern liegen wieder etwas mehr Covid-19-Patientinnen- und Patienten als vor einer Woche. Das zeigen die neusten Zahlen, welche der Kanton Bern jeweils am Mittwoch aktualisiert. Die Zahl der mit Covid-19-Infizierten auf Intensivstationen hingegen ist gesunken.
Der Bundesrat will bis Mitte 2022 maximal 15 Millionen Impfstoffdosen an andere Länder weitergeben, wenn sie nicht für die Verimpfung in der Schweiz eingeplant werden können. Zudem hat die Landesregierung entschieden, Arzneimittel zum Schutz von immungeschwächten Menschen zentral zu beschaffen.
Eine im Anschluss an eine Coronavirus-Infektion verabreichte Impfung dürfte das Risiko von Long Covid verringern. Dies geht aus einer Genfer Studie mit über 2000 Personen hervor, die im Fachblatt «Journal of General Internal Medicine» veröffentlicht wurde.
Die Basler Regierung verlängert die finanzielle Corona-Hilfe für die Kultur und stellt aus dem Krisenfonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit weitere 22,7 Millionen Franken zur Verfügung. Davon sind 3,2 Millionen Franken als Taggelder zur Existenzsicherung für Basler Kulturschaffende vorgesehen.
Fast ein Jahr später als ursprünglich geplant will der französische Pharmakonzern Sanofi die Zulassung eines eigenen Corona-Impfstoffs beantragen. Klinische Studien des Vakzins, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Konzern GSK entwickelt wurde, hätten positive Ergebnisse erbracht, wie Sanofi am Mittwoch erklärte.
Das Wichtigste im Überblick
Der Bundesrat will bis Mitte 2022 maximal 15 Millionen Impfstoffdosen an andere Länder weitergeben, wenn sie nicht für die Verimpfung in der Schweiz eingeplant werden können.
Das BAG meldet 18'423 Neuinfektionen bei 53'288 Tests. 15 Personen starben an Covid-19, 174 wurden hospitalisiert. Korrektur: Im Titel des Tickers wurden zuvor die Zahlen der Toten und Hospitalisierten vertauscht – wir bitten das zu entschuldigen.
Die auf dem Vormarsch befindliche Untervariante des Coronavirus Omikron BA.2 ist laut der WHO nicht gefährlicher als der vorherrschende Omikron-Typ Typ BA.1.
Südkorea meldet einen Rekordwert bei den Neuinfektionen.
Tschechien streicht fast alle Corona-Einschränkungen
Tschechien schafft in den nächsten Wochen fast alle verbleibenden Corona-Schutzmassnahmen ab. Vom 1. März an werden Grossveranstaltungen und Feiern ohne Teilnehmerbegrenzung erlaubt, wie Gesundheitsminister Vlastimil Valek nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch ankündigte. Derzeit dürfen zum Beispiel an Konzerten maximal 1000 sitzende Zuschauer teilnehmen.
Vom 13. März an entfällt die generelle Maskenpflicht in Innenräumen. Nur in Bahn und Bus sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen muss dann noch eine FFP2-Maske angelegt werden. Bei der Einreise gelten je nach Herkunftsland weiterhin diverse Anmelde-, Test- und Nachweispflichten.
Nach Einschätzung von Regierungsexperten hat Tschechien den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits hinter sich. Nach aktuellen Zahlen gab es 809 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Allerdings wird auch weniger getestet, seit die regelmäßigen Massentests in Schulen und Betrieben ausgelaufen sind.
21.06 Uhr
Lauterbach sieht deutsche Sonderstellung bei Corona-Kurs
Aus Sicht von des deutschen Gesundheitsministers Karl Lauterbach kann ein Ende aller grösseren Corona-Beschränkungen wie in einigen anderen Ländern vorerst kein Vorbild für Deutschland sein.
«Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen», sagte der SPD-Politiker in einer Gesprächsrunde der Wochenzeitung «Die Zeit». Diese bestehe in der weiterhin grossen Gruppe ungeimpfter Älterer ab 60 Jahren mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe.
Es sei «nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist», sagte Lauterbach angesprochen etwa auf Dänemark oder Grossbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe aber nicht vergleichen.
20.20 Uhr
WHO will Impfstofftechnologie mehr Ländern zugänglich machen
Die Weltgesundheitsorganisation will mit einem Schulungszentrum arme Länder beim Einsatz der mRNA-Technologie unterstützen. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Genf erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, das neue Zentrum werde in Südkorea angesiedelt sein und Wissen über mRNA-Technologie teilen, die von der WHO und ihren Partnern in Südafrika entwickelt werde. Dort arbeiten Wissenschaftler daran, den von Moderna entwickelten Corona-Impfstoff nachzubauen. Moderna ist an diesen Bemühungen nicht beteiligt.
Das Schulungszentrum soll arme Länder dabei unterstützen, mit Hilfe der mRNA-Technologie Impfstoffe, Antikörper und Krebsmedikamente zu produzieren. Die Technologie kommt erfolgreich bei der Herstellung von Corona-Impfungen zum Einsatz. «Impfstoffe haben dazu beigetragen, den Verlauf der Corona-Pandemie zu ändern, aber dieser wissenschaftliche Triumph wurde durch große Ungleichheiten beim Zugang zu diesen lebensrettenden Mitteln untergraben», sagte Tedros.
Die WHO erklärte, die Technologie werde hoffentlich nicht nur zu weiteren Impfstoffen gegen das Coronavirus führen, sondern auch bei der Herstellung von Antikörpern und Insulin sowie bei der Behandlung von Malaria und Krebs von Nutzen sein. Die leitende Wissenschaftlerin der WHO, Soumya Swaminathan, schätzte, dass der Versuch, den Moderna-Impfstoff neu zu entwickeln, wahrscheinlich erst Ende nächsten Jahres oder sogar 2024 erfolgreich sein wird. Diese Zeitspanne könne erheblich verkürzt werden, wenn der Hersteller sich bereit erkläre zu helfen, sagte Swaminathan.
19.45 Uhr
Italien beendet Corona-Notstand am 31. März
Gut zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie wird Italien den nationalen Notstand am 31. März beenden. Diesen Plan der Regierung verkündete Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwoch bei einer Rede in Florenz. Von April an werden demnach viele Lockerungen angestrebt: Die weitreichende 2G-Pflicht in vielen Bereichen etwa soll sukzessive abgeschafft werden, beginnend von Events im Freien wie Messen, Sportveranstaltungen und Feiern. Die Maskenpflicht ausserhalb von geschlossenen Räumen werde abgeschafft.
Die Schulen sollen darüber hinaus komplett geöffnet bleiben, es gibt keine Quarantäne-Pflicht mehr für Kontaktpersonen. Ausserdem müssen Schüler in den Klassenzimmern keine FFP2-Masken mehr tragen.
Etwa einen Monat nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle wurden in Italien am Mittwoch rund 49'000 Neuinfektionen gezählt, 252 Menschen starben mit Corona. Fast 94 Prozent der Italiener über zwölf Jahren sind entweder mindestens einmal geimpft oder genesen.
Die pandemische Lage werde weiter intensiv kontrolliert, stellte der Ministerpräsident klar, um im Notfall intervenieren zu können. Nun sei aber das vorrangige Ziel, das Land wieder komplett zu öffnen.
19.07 Uhr
Corona-Medikament Paxlovid startet in Deutschland
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kommt das Medikament Paxlovid auf den deutschen Markt. Wie der Pharmakonzern Pfizer mitteilte, gingen nun die ersten Tabletten aus dem Verteilzentrum in Karlsruhe an den Grosshandel.
Für Deutschland sind demnach für dieses Jahr eine Million Packungen vorgesehen. Im Januar hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht für die Zulassung gegeben und erläutert, das Präparat könne bei Erwachsenen schwere Erkrankungen nach einer Corona-Infektion verhindern. Beim neuen Impfstoff von Novavax erwartet der Bund, dass jetzt in der zweiten Wochenhälfte erste Auslieferungen bei den Ländern ankommen.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) weist generell auf eine Kombination aus Impfungen und Medikamentenbehandlung hin, um das Coronavirus auf längere Sicht in den Griff zu bekommen. «Wenn wir eine Grundimmunisierung auch der älteren Vulnerablen geschafft und Medikamente wie Paxlovid oder Molnupiravir oder andere zur Hand hätten, dann wären wir ja durch», sagte er im Januar im Bundesrat.
18.10 Uhr
Slowakei hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf
Die slowakische Regierung hat am Mittwoch weitere Lockerungen der Corona-Regeln beschlossen. Mit Wirkung ab Samstag, 26. Februar, sollen Sport- und Kulturveranstaltungen wieder ohne Nachweis einer Impfung oder eines negativen Coronatests zugänglich sein. Auch in der Gastronomie fällt der bisher verpflichtende 3G-Nachweis weg.
Aufrecht bleiben allerdings in manchen Bereichen Personenbeschränkungen sowie eine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn kein Abstand von mindestens zwei Metern eingehalten werden kann, ist auch bei Massenveranstaltungen im Freien eine FFP2-Maske zu tragen.
Von den 5,5 Millionen Einwohnern der Slowakei waren bis Mittwoch nur 49,8 Prozent vollständig geimpft. Das ist eine der niedrigsten Impfquoten in der Europäischen Union. Die Regierung macht dafür «Desinformationskampagnen» verantwortlich, an denen sich neben Rechtsextremisten auch die beiden sozialdemokratischen Oppositionsparteien beteiligten.
Regierungschef Eduard Heger sagte der Deutschen Presseagentur: «Die früheren politischen Führer, die dieses Land jahrelang regierten, stehen in der ersten Reihe dieser Propaganda. Sie haben sich selbst nicht impfen lassen und tragen wesentlich zur Verunsicherung der Bevölkerung bei.»
17:25 Uhr
Bundesrat will maximal 15 Millionen Impfstoffdosen abgeben
Der Bundesrat will bis Mitte 2022 maximal 15 Millionen Impfstoffdosen an andere Länder weitergeben, wenn sie nicht für die Verimpfung in der Schweiz eingeplant werden können. Zudem hat die Landesregierung entschieden, Arzneimittel zum Schutz von immungeschwächten Menschen zentral zu beschaffen.
Für das laufende Jahr stehen rund 34 Millionen Impfdosen zur Verfügung, davon 20 Millionen Dosen für das erste Halbjahr. Sollte eine weitere Auffrischimpfung nötig werden, wäre die Versorgung der Schweizer Bevölkerung jederzeit gesichert, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.
Die Spende von nicht benötigten Impfstoffen soll prioritär via den multilateralen Mechanismus der Covax-Initiative erfolgen. Die Schweiz setze sich im Rahmen der globalen Pandemiebekämpfung seit Beginn dafür ein, dass möglichst viele Menschen weltweit Zugang zu sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen erhalten.
So hat der Bundesrat im Juni 2021 bereits entschieden, vier Millionen Impfdosen von Astrazeneca zu spenden. Im Dezember stellte die Schweiz zudem in Absprache mit Covax eine Million Dosen von Moderna zeitlich zurück, damit die Covax-Initiative direkt von den frei gewordenen Produktionskapazitäten habe profitieren können.
Weiter hat der Bundesrat entschieden, Arzneimittel für immungeschwächte Menschen zentral zu beschaffen. Diese würden 2022 zur Zulassung kommen. Mit den Herstellern sollen Abnahmegarantien vereinbart werden, damit diese Arzneimittel rasch beschafft werden können.
Die Arzneimittel zur passiven Immunisierung sollen gezielt für die vulnerable Zielgruppe beschafft werden und nicht als Alternative zu den Impfungen für die allgemeine Bevölkerung dienen. Sie sind für Menschen gedacht, die trotz wiederholter Impfung gegen Sars-Cov-2 keinen Immunschutz aufbauen können. Dabei handelt es sich insbesondere um immunsupprimierte Menschen mit schweren Grunderkrankungen wie beispielsweise angeborene Immundefekte.
16:34 Uhr
Bundesrat will Schutzschirm für Grossveranstaltungen verlängern
Trotz Aufhebung der Bewilligungspflicht sollen Grossveranstaltungen bis Ende 2022 den Corona-Schutzschirm für Publikumsanlässe in Anspruch nehmen können. Der Bundesrat will zu diesem Zweck die entsprechende Covid-19-Verordnung anpassen.
Aufgrund der damals herrschenden epidemiologischen Lage hatte das eidgenössische Parlament in der Wintersession 2021 eine Änderung des Covid-19-Gesetzes beschlossen. Unter anderem verlängerte es den Zeitrahmen des Schutzschirms für öffentliche Veranstaltungen von Ende April bis Ende Dezember 2022.
Diese Verlängerung erfordert insbesondere eine Anpassung der Fristen und Geltungsdauer in der Covid-19-Verordnung Publikumsanlässe, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Gesuche sollen demnach bis zum 31. Oktober 2022 eingereicht werden können.
16.24 Uhr
Sanofi will Zulassung für Corona-Impfstoff beantragen
Fast ein Jahr später als ursprünglich geplant will der französische Pharmakonzern Sanofi die Zulassung eines eigenen Corona-Impfstoffs beantragen. Klinische Studien des Vakzins, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Konzern GSK entwickelt wurde, hätten positive Ergebnisse erbracht, wie Sanofi am Mittwoch erklärte. Wiederholte Verzögerungen bei der Entwicklung des Impfstoffs hatten dazu geführt, dass die Zulassung nun mit deutlicher Verspätung beantragt wird.
Die zwei Pharmakonzerne kündigten an, dass sie die Zulassung für ihren Impfstoff in den USA und der Europäischen Union beantragen wollen. Die Studien zeigten demnach einen hundertprozentigen Schutz gegen schwere Verläufe von Covid-19, erklärte Sanofi. Der Impfstoff habe ausserdem eine fünfzigprozentige Wirksamkeit gegen alle Symptome einer Corona-Infektion.
16.02 Uhr
Island hebt alle Beschränkungen auf
Nach einer Reihe von anderen nordeuropäischen Ländern hebt auch Island alle Corona-Beschränkungen auf. Sowohl die im Inland geltenden Massnahmen als auch die Beschränkungen bei der Einreise fallen am Freitag weg, wie die isländische Regierung am Mittwoch in der Hauptstadt Reykjavik bekanntgab.
«Wir bekommen unser normales Leben zurück», sagte Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir. Wer Symptome zeigt, wird allerdings weiterhin gebeten, zu Hause zu bleiben. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei Kontakt mit Risikogruppen wird ebenfalls weiter empfohlen.
Bereits Anfang Februar hatte Dänemark praktisch alle geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben. Schweden und Norwegen hatten einige Tage darauf nachgezogen. In Finnland sollen die letzten Beschränkungen planmässig am 1. März wegfallen.
15.11 Uhr
Zahl der Patienten in Berner Spitälern steigt wieder
In den Berner Spitälern liegen wieder etwas mehr Covid-19-Patientinnen- und Patienten als vor einer Woche. Das zeigen die neusten Zahlen, welche der Kanton Bern jeweils am Mittwoch aktualisiert. Die Zahl der mit Covid-19-Infizierten auf Intensivstationen hingegen ist gesunken.
Aktuell befinden sich 246 Personen mit Covid-19-Diagnose in Spitälern des Kantons Bern, wie am Mittwoch der Corona-Internetseite des Kantons Bern zu entnehmen war. Vor einer Woche lag diese Zahl bei 226, die Woche davor bei 238 Personen.
Die neusten Angaben des Kantons Bern zeigen aber auch, dass die Anzahl derjenigen Personen gesunken ist, welche mit Covid-19 auf einer Intensivstation liegen. Diese Zahl sank von 26 vor einer Woche auf 15 in dieser Woche. 11 davon müssen künstlich beatmet werden.
13,3 Prozent der 15 Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf einer Intensivpflegestation haben einen vollständigen Impfschutz. Bei den 231 Personen auf normalen Bettenstationen beträgt dieser Anteil 34,6 Prozent.
14.37 Uhr
Im Londoner öV fallen am Donnerstag die Masken
Nach den meisten anderen Orten in England sollen auch in den Londoner Bahnen und Bussen am Donnerstag die Masken fallen. Man ermutige die Fahrgäste zwar immer noch, Schutzmasken zu tragen, hebe aber die Pflicht nun auf, teilte die Verkehrsgesellschaft Transport for London am Mittwoch mit.
An den meisten anderen Orten in England gilt bereits seit Ende Januar keine Maskenpflicht mehr. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, der der Labour-Partei angehört, ist in der Pandemie meist vorsichtiger vorgegangen als Boris Johnsons Regierung und hat für die berühmten roten Londoner Busse und die Linien der «Tube» bisher strengere Schutzmassnahmen angeordnet. Nachdem die Infektionsraten in London nun gefallen sind und die Regierung ihren «Plan fürs Leben mit Covid» vorgestellt hat, folgt er nun jedoch den Lockerungen.
Die Nutzung der U-Bahn hat in den vergangenen Wochen nach offiziellen Zahlen deutlich angezogen, liegt aber immer noch weit unter dem Niveau von vor der Pandemie – nämlich bei etwa 60 Prozent. Die Verkehrsgesellschaft hat daher erhebliche finanzielle Probleme und fordert Finanzspritzen der britischen Regierung.
13.59 Uhr
Polen hebt die meisten Corona-Restriktionen auf
Die Regierung in Polen will vor dem Hintergrund sinkender Infektionszahlen die meisten Corona-Beschränkungen aufheben. Ab dem 1. März würden alle wirtschaftlichen Einschränkungen aufgehoben, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Warschau. Dazu zählen beispielsweise Kapazitätsbegrenzungen in Einkaufszentren, Restaurants, Hotels und Freizeiteinrichtungen. Der rückläufige Trend bei den Neuinfektionen sei sehr deutlich zu sehen, sagte Niedzielski. Bestehen bleibt nur die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Innenräumen sowie eine siebentägige Quarantäne für Infizierte.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen am Mittwoch 20 456 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hinzu, im gleichen Zeitraum starben 360 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner, also knapp halb so viele wie Deutschland.
Auf die Frage, ob angesichts der weiterhin hohen Zahl von Todesfällen die Aufhebung der Restriktionen angebracht sei, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki, auch andere EU-Länder mit einem ähnlichen Verlauf der Pandemie wie in Polen würden jetzt die Auflagen lockern.
13.31 Uhr
Das BAG meldet 18'423 neue Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 18'423 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 53'288 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 15 neue Todesfälle und 174 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 20'310 bestätigte Neuinfektionen, 140 Spitaleintritte und 17 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 25,2 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 8,6 Prozent ab.
Aktuell befinden sich in den Spitälern 617 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 73,30 Prozent. 17,90 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
#CoronaInfoCH Stand: 23.02. 174 Hospitalisationen mehr als am Vortag, 941 Hospitalisationen in den letzten 14 Tagen. Auslastung der IS: 71% 18 423 laborbestätigte Fälle mehr als am Vortag. Reproduktionszahl Re (11.02.2022): 0,78https://t.co/vMBPcGwAPOpic.twitter.com/J0z7jLkG6w
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 7783,85 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,78.
68,83 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,25 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,97 Prozent geimpft. Ausserdem haben 41,31 Prozent der Gesamtbevölkerung und 75,79 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung – eine dritte oder Auffrischungsimpfung – erhalten.
12.32 Uhr
Impfung nach Infektion mindert Long-Covid-Risiko
Eine im Anschluss an eine Coronavirus-Infektion verabreichte Impfung dürfte das Risiko von Long Covid verringern. Dies geht aus einer Genfer Studie mit über 2000 Personen hervor, die im Fachblatt «Journal of General Internal Medicine» veröffentlicht wurde.
Die Forschenden um Mayssam Nehme, Ärztin am Universitätsspital Genf (HUG), befragten zuvor positiv auf das Coronavirus getestete Personen zu ihrem Impfstatus sowie nach sechs Symptomen, die typisch für Long Covid sind. Dazu zählten Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisverlust, Geruchs- sowie Geschmacksveränderungen, Kurzatmigkeit und Kopfschmerzen. Die Umfrage fand im Frühling und Sommer vergangenen Jahres statt.
Laut einer Mitteilung des HUG vom Mittwoch handelt es sich bei der Studie um eine der bisher grössten dieser Art. Dennoch gebe es mehrere Einschränkungen, betonen die Forschenden, etwa bezüglich statistischer Aussagekraft zur Anzahl der verabreichten Impfdosen.
Trotzdem könnten die Ergebnisse für einen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und einer Milderung der Long-Covid-Symptome sprechen. Auch, weil sie im Einklang mit anderen Studien stehen würden.
12.08 Uhr
Weitere 22,7 Millionen Franken für Basler Kultur
Die Basler Regierung verlängert die finanzielle Corona-Hilfe für die Kultur und stellt aus dem Krisenfonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit weitere 22,7 Millionen Franken zur Verfügung. Davon sind 3,2 Millionen Franken als Taggelder zur Existenzsicherung für Basler Kulturschaffende vorgesehen.
Dadurch werde der weiterhin schwierigen Situation der Kulturschaffenden Rechnung getragen und der Weg zurück in die Normalität geebnet, teilte die Basler Regierung am Mittwoch mit. Kulturschaffende können für den Zeitraum von Januar bis Ende April 2022 Taggelder beantragen.
Für die Fortführung der Bundesmassnahmen im Kulturbereich sollen zudem im laufenden im Jahr maximal 19,5 Millionen Franken aus dem Krisenfonds zur Verfügung gestellt werden. So können Kulturschaffende und Kulturunternehmen noch bis mindestens Ende April 2022 Ausfallentschädigungen beantragen. Unabhängig davon würden noch bis Ende Jahr Beiträge an Transformationsprojekte ausgerichtet.
11.12 Uhr
Thailand lockert die Einreiseregeln
Thailand will die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter lockern. Ab dem 1. März müssten Besucher im Rahmen des «Test&Go»-Modells nur noch einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem spezialisierten Hotel auf das Ergebnis warten.
Bisher war ein zweiter PCR-Test am fünften Tag mit einer weiteren vorgeschriebenen Nacht im Hotel Pflicht - diese Regel falle nun weg, berichtete das Nachrichtenportal «The Thaiger» am Mittwoch nach einem Treffen des Covid-Krisenzentrums CCSA.
Stattdessen können Feriengäste am 5. Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Urlauber müssen aber auch weiter einen so genannten «Thailand Pass» im Internet beantragen. Es wird dringend empfohlen, sich bei den Behörden genau zu informieren. Die Regierung in Bangkok hatte Ende Dezember aus Angst vor steigenden Fallzahlen wegen Omikron beschlossen, das im November eingeführte «Test&Go»-Modell zunächst auf Eis zu legen. Anfang Februar wurde es wieder aufgenommen – allerdings in verschärfter Form. Dies habe viele Touristen davon abgehalten, nach Thailand zu reisen, hiess es. Auf den grössten Inseln Phuket und Ko Samui sowie in weiteren Provinzen können doppelt geimpfte Urlauber derweil schon länger mittels des so genannten Sandbox-Modells unter bestimmten Auflagen quarantänefrei Ferien machen.
Die Infektionszahlen steigen in dem südostasiatischen Land seit Wochen, allerdings ist die Lage in den Spitälern unter Kontrolle. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden rund 21'200 neue Fälle, 39 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19.
10.22 Uhr
Spitäler hatten auch in der Pandemie genügend Blutreserven
Die Versorgung der Schweizer Spitäler mit Blutprodukten ist auch im zweiten Corona-Jahr gewährleistet gewesen. Dies ist gemäss Blutspende SRK Schweiz unter anderem auch auf ein neues Online-Tool zurückzuführen.
So wurde von einigen Blutspendediensten im Hinblick auf die verordneten Schutzmassnahmen ein digitales Terminreservationstool eingeführt, wie die Organisation am Mittwoch mitteile. Damit konnten Blutspenderinnen und Blutspender gestaffelt aufgeboten werden.
Die Nachfrage nach roten Blutkörperchen, Plättchenkonzentraten und Plasma fiel 2021 wieder leicht höher aus, da anders als im Vorjahr kein Lockdown angeordnet wurde. Insgesamt wurden 268'202 Blutspenden verzeichnet (2020: 266'161, 2019: 271'624).
Im Bereich der Blutstammzellspende zieht Blutspende SRK Schweiz grundsätzlich eine positive Bilanz: Es habe 2021 an die Entwicklung der vergangenen Jahre angeknüpft werden können – das Wachstum habe sich fortgesetzt. Im Schweizer Register seien nun knapp 172'000 Personen registriert, rund 9500 mehr als im Vorjahr.
10.03 Uhr
Omikron-Variante BA.2 nicht gefährlicher als BA.1
Die Untervariante des Coronavirus Omikron BA.2 führt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht häufiger zu schweren Krankheitsverläufen als der bislang weltweit vorherrschende Typ BA.1. «Wir sehen keinen Unterschied (...) in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung», sagte die für Corona zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Dienstag. Die Ergebnisse einer zunächst nicht gegengeprüften Studie mit Hamstern hatten eine höhere Gefährlichkeit des Erregers nahegelegt.
Die derzeit in den meisten Teilen der Welt dominante Untervariante BA.1 von Omikron führt nachweislich deutlich seltener zu schweren Krankheitsverläufen als vorher dominante Corona-Erreger wie Delta oder Alpha. Weil sie zugleich deutlich ansteckender ist, hatte die Verbreitung von Omikron zwar zu massiven Anstiegen der Fallzahlen geführt. Die Gesundheitssysteme kamen in den meisten Ländern dennoch nicht an ihre Kapazitätsgrenzen.
Erste Berichte über ein vermeintlich höheres Risko für schwere Verläufe bei Omikron BA.2 hatten Sorge ausgelöst. WHO-Ärztin Van Kerkhove gab in dieser Hinsicht nun Entwarnung. Und auch in einem weiteren Punkt hatte sie Positives zu berichten: «Wenn wir einen Rückgang der Fälle in Ländern sehen, führt BA.2 offenbar nicht zu einem Wiederanstieg.» Das sei wichtig, weil es nahelege, dass eine überstandene Infektion mit einem der Typen wohl zumindest für eine Zeit vor einer erneuten Ansteckung schützt.
9.55 Uhr
Rekord bei Infektionen in Südkorea
Südkorea weitet in der Corona-Pandemie sein Impfprogramm aus. Die Behörden liessen am Mittwoch den Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zu. Der Schritt erfolgte vor dem Hintergrund eines grossen Omikron-Ausbruchs, der die Zahl der Spitaleinweisungen und Corona-Todesfälle ansteigen lässt.
Die Agentur für Krankheitskontrolle und Prävention registrierte am Mittwoch einen Rekordwert von 171'452 Corona-Neuinfektionen – ein fast vierzigfacher Anstieg im Vergleich zu den Werten Mitte Januar, als Omikron in Südkorea zur dominanten Virusvariante wurde. Insgesamt 99 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden markierten den höchsten Wert seit dem 31. Dezember, als die Delta-Variante des Virus das Krankenhaussystem unter Druck setzte.
Mehr als 500 Corona-Patienten befanden sich in ernstem oder kritischem Zustand, Mitte Februar waren es noch etwa 200 gewesen. Das Ministerium für Arznei- und Lebensmittelsicherheit erklärte, das Vakzin von Pfizer und Biontech sei als erstes im Land für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren zugelassen worden. Ein Verteilungsplan für diese Altersgruppe werde im März veröffentlicht. Das Vakzin ist in dieser Altersgruppe bereits in mehr als 60 Staaten im Einsatz, etwa in den USA oder der EU.
9.12 Uhr
Hongkong stellt Milliardenhilfen zur Verfügung
Die Führung in Hongkong hat angesichts der schweren Corona-Krise ein umfangreiches Paket für Wirtschaft und Verbraucher in der chinesischen Sonderverwaltungszone auf den Weg gebracht. Finanzchef Paul Chan präsentierte am Mittwoch Hilfen in Höhe von 170 Milliarden Hongkong-Dollar (gut 19 Milliarden Franken), darunter Steuererleichterungen für Firmen und Konsumgutscheine für die Bürgerinnen und Bürger.
Hongkong mit seinen 7,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern durchlebt derzeit die schwerste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie. Täglich werden in der Finanzmetropole tausende Neuinfektionen gemeldet, die Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps. Während der langen Zeit ohne Infektionen war Experten zufolge in Hongkong die Impfkampagne vernachlässigt worden.
Hongkongs Wirtschaft und die Existenzgrundlage der Bürger stünden seit Monaten «unter immensem Druck», sagte Chan nun zur Begründung der Hilfen. Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal des Jahres stimme «nicht optimistisch». Zu den Massnahmen zählen auch Zuschüsse zu Energiekosten sowie erleichterte Kreditbedingungen für kleine und mittlere Firmen.
8.32 Uhr
Rotes Kreuz: Afghanistan benötigt Hilfe
Im Kampf gegen die jüngste Corona-Welle fordert das Rote Kreuz dringend Unterstützung für Afghanistan. Gesundheitsdienstleistungen, Tests sowie Impfungen würden dringend benötigt, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Mittwoch in einer Erklärung mit. Das Virus breite sich in allen Teilen des Landes aus und setze dem bereits angeschlagenen Gesundheitssystem des Landes zu.
Dutzende Einrichtungen, die Covid-Patienten behandelten, seien bereits mangels Medikamenten oder Geldern für Personal und Betriebskosten geschlossen worden, heisst es weiter. Weniger als 10 der 37 öffentlichen Covid-19-Einrichtungen des Landes seien funktionsfähig, könnten mit der Nachfrage aber nicht Schritt halten.
Zuletzt fielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge rund 50 Prozent der Corona-Tests positiv aus. Der Chefarzt des einzigen auf Corona spezialisierten Krankenhauses in Kabul, Tarik Akbari, sagte der Deutschen Presse-Agentur, in seiner Klinik seien von 100 Betten 89 bereits belegt. Die Zahl der Patienten und Todesfälle steige kontinuierlich.
0.07 Uhr
Zwei Omikron-Infektionen kurz nacheinander sind möglich
Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Variante des Coronavirus anzustecken. Eine Infektion mit dem BA.2-Subtyp könne kurz nach einer ursprünglichen BA.1-Infektion vorkommen, schrieb das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Im Allgemeinen werde aber davon ausgegangen, dass dies nur relativ selten auftrete und dann vor allem bei jüngeren, ungeimpften Menschen.
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden nach SSI-Angaben 47 Fälle, bei denen sich dieselbe Person in einem Zeitraum von 20 bis 60 Tagen erst mit BA.1 und dann mit BA.2 ansteckte. Die meisten hätten lediglich milde Symptome erlebt, ins Spital habe keiner davon gemusst.
In Dänemark macht der Subtyp BA.2 derzeit den mit Abstand grössten Anteil an Corona-Neuinfektionen aus, laut Studie liegt dieser Anteil bei 88 Prozent. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) hat BA.2 auch in Deutschland merklich zugelegt. Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI vergangenen Donnerstag in seinem Wochenbericht fest. Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar. Für die Woche davor gab das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.