Der Grund für die Untersuchungshaft von Ex-SVP-Grossrat Patrick Frei war zunächst unklar, dann war von Waffenbesitz die Rede. Doch das ist offenbar nicht der Grund für die Inhaftierung. Das zeigen Recherchen von Tele M1. Der Politiker aus dem Aargau sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Es besteht offenbar der Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern.
Die Staatsanwaltschaft Baden hat ein Strafverfahren gegen Patrick Frei wegen sexueller Handlungen mit Kindern eröffnet, wie Daniel von Däniken, stellvertretender Leiter der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau, gegenüber der «Aargauer Zeitung» bestätigt hat.
Mehrjährige Gefängnisstrafe droht
Sollte sich der Vorwurf bestätigen, könnte dem ehemaligen SVP-Politiker eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren drohen.
Für den inhaftierten Politiker, der etwa zwei Jahre lang als Mitglied der SVP im Grossen Rat tätig war, gilt die Unschuldsvermutung.
Zu Tele M1 sagt der Aarauer Rechtsanwalt Dominik Brändli: «Eine Rolle spielt, wie alt das Opfer ist oder um welche sexuellen Handlungen es sich handelte. Auch die Häufigkeit der sexuellen Handlungen wäre entscheidend.» Diese Details sind bislang unklar und werden offenbar untersucht.
SVP «überrascht» von Strafuntersuchung
Die SVP Aargau hatte letzte Woche «überrascht und mit Bedauern» zur Kenntnis genommen, dass eine Strafuntersuchung gegen Patrick Frei geführt werde. Die Parteileitung teilte jedoch vergangene Woche mit, man verfüge nicht über weitergehende Informationen, worum es dabei gehe.
Frei aus Untersiggenthal AG ist Wirtschaftsinformatiker von Beruf. Er gehört erst seit August 2021 dem Grossen Rat an. Er war Mitglied der Justizkommission und gehört dem Kantonalvorstand der SVP Aargau an.