Resistente Keime So reagieren Spitäler auf Corona-Patienten aus dem Ausland

lmy

10.9.2021

Wenn Corona-Patienten auch resistente Keime tragen, wird der Aufwand für das Personal noch grösser. (Symbolbild)
Wenn Corona-Patienten auch resistente Keime tragen, wird der Aufwand für das Personal noch grösser. (Symbolbild)
KEYSTONE

Repatriierte Corona-Patienten werden auf gegen Antibiotika resistente Bakterien getestet und vorsorglich isoliert. Für die Spitäler bedeutet das einen grossen zusätzlichen Aufwand.

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80 Corona-Patienten sollen aus Spitälern im Ausland in die Schweiz zurückgeführt werden. Ein Fünftel ist zur Verlegung angemeldet, wie viele bereits hier sind, ist unklar.  Bei einem Grossteil davon erwarten Infektiologen gegen Antibiotika resistente Keime, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet

Die Spitäler müssten deswegen – bei weiterhin knappen Kapazitäten – einen grossen Zusatzaufwand leisten. Repatriierte Corona-Patienten sollten sofort auf solche Keime getestet und vorsorglich isoliert werden, fordert das nationale Zentrum für Infektionsprävention (Swissnoso). Man habe schon zahlreiche Meldungen dazu erhalten. Auch das Universitätsspital Zürich hat wiederholt Keime gefunden, bei denen die gängigen Antibiotika nicht mehr wirken.



Resistente Darmkeime stehen dabei besonders im Fokus, die eine wichtige Antibiotika-Gruppe wirkungslos machen würden. Diese Keime finde man nicht nur im Darm, sondern auch auf der Haut.

Problematische Situation in vielen Ländern

In der Schweiz werden resistente Bakterien meist nur in Einzelfällen nachgewiesen, doch in vielen Ländern sei die Situation problematisch – so etwa auch in Nordmazedonien und im Kosovo. Von dort soll rund die Hälfte der Corona-Patienten rückgeführt werden.

«Wir haben die Situation im Griff, doch eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht», sagt Infektiologe Walter Zingg vom Unispital Zürich dem «Tages-Anzeiger». Die Keime seien auch nicht direkt eine Gefahr für den Patienten, doch der Aufwand für das Personal werde dadurch deutlich grösser, weil sie zusätzliche Schutzmassnahmen befolgen müssen.