Öffentlicher Verkehr Schmalste Schweizer Schmalspurbahn geht für Umbau ausser Betrieb

SDA

5.4.2021 - 10:37

Pendelzug der Waldenburgerbahn im Baselbiet. (Archivbild)
Pendelzug der Waldenburgerbahn im Baselbiet. (Archivbild)
Bild: Keystone

140 Jahren lang tuckerte die schmalste Schmalspurbahn der Schweiz zwischen dem Baselbieter Kantonshauptort Liestal und der Gemeinde Waldenburg. Mit dem Osterwochenende geht sie ausser Dienst.

Keystone-SDA, SDA

Nach 140 Jahren geht die schmalste Schmalspurbahn der Schweiz im Waldenburgertal BL mit Betriebsschluss am Osterwochende ausser Dienst. Die 13 Kilometer lange Strecke mit 75 Zentimetern Spurweite wird bis Ende 2022 für rund 300 Millionen Franken komplett umgebaut.

Die ÖV-Verbindung zwischen dem Baselbieter Kantonshauptort Liestal und der Gemeinde Waldenburg erhält unter anderem neue Geleise und neue Haltestellen. Zudem werden die alten, rot-weissen Wagen durch zehn neue, knallgelbe Niederflurzüge von Stadler Rail ersetzt. Diese verkehren dann auf der für Trams üblichen Meterspur.

Feierliche Bahnparade zum Abschied

Zum Abschied für das alte «Waldeburgerli», wie die Bahn im Volksmund genannt wird, war für Ostermontag am Mittag eine feierliche Bahnparade vorgesehen, wie das Unternehmen Baselland Transport mitteilte. Die allerletzte 23-minütige Fahrt der alten Waldenburgerbahn ist für Dienstag um 00:55 Uhr ab Liestal geplant. Danach verkehren für die Passagiere auf der Linie 19 bis am 10. Dezember 2022 Busse.

Die Waldenburgerbahn nahm 1880 ihren Betrieb auf. Mit ihr wollte das gleichnamige Tal den Anschluss sichern, nachdem die SBB-Vorgängerin Centralbahn entschieden hatte, eine neue Zug-Hauptstrecke zwischen Basel und Olten nicht durchs Waldenburgertal, sondern über Läufelfingen zu führen. Die schmale Spurweite von unüblichen 75 Zentimetern wurde gewählt, um Geld zu sparen. Damit konnten die Züge im bereits vorhandenen Strassenraum verkehren.