Heftiger Sturm 200 Touristen mussten auf der Kleinen Scheidegg übernachten

aka

15.11.2019

In Gondo auf der Simplonsüdseite sind die Strassen bei kräftigem Schneefall gut schneebedeckt.
In Gondo auf der Simplonsüdseite sind die Strassen bei kräftigem Schneefall gut schneebedeckt.
Bild: meteocentrale.ch

Der Sturm war aussergewöhnlich heftig: In der Nacht auf heute mussten rund 200 Personen in einem Bergrestaurant im Berner Oberland ausharren.

Auch wenn in Teilen des Flachlands beim Verlassen der Wohnung nichts davon zu spüren ist, der Föhn bläst diesen Freitag in vielen Orten der Schweiz heftig. Am Jungfraujoch etwa wütete der Wind mit Spitzenwerten von 162 km/h.

Noch stärker geblasen hat es auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland. Ein Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 km/h riss dort Bäume aus und sorgte für Schneeverwehungen. Rund 200 Touristen und Angestellte mussten deswegen im Bergrestaurant übernachten. Inzwischen konnten sie wieder ins Tal gebracht werden, wie die Jungfraubahnen am frühen Nachmittag mitteilten.



Die Touristen seien per Helikopter ausgeflogen oder per Sesselbahn und anschliessend per Auto nach Grindelwald gebracht worden. Die Aktion habe rund zwei Stunden gedauert. Verletzte gab es demnach keine.

Im Bergrestaurant gibt es Zimmer, in denen einige Personen einquartiert werden konnten. Viele mussten aber auf Bänken ausharren, wie Kathrin Naegeli, Sprecherin der Jungfraubahnen, der Nachrichtenagentur Keystone-sda sagte. Die Sicherheit sei jederzeit gewährleistet gewesen. 

Auch im Tal bläst der Föhn

Die Strecke Lauterbrunnen–Wengen–Kleine Scheidegg ist erst ab Samstag wieder offen. Auf Strecken von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg und von Lauterbrunnen nach Mürren waren am Freitag nach Angaben der Jungfraubahnen noch Arbeiten im Gang. Der Wintersportbetrieb am Wochenende falle aus.

Auch in etlichen Föhntälern gab es Böen über 100 km/h, in Meiringen BE und in Altdorf UR waren es sogar 124 km/h, wie der «Blick» Meteonews aus einer Mitteilung zitiert. 

Nicht nur windet es stark, in den Bergen fallen auch Regen und Schnee. Auch im Tessin ist die Schneefallgrenze regional bis in tiefe Lagen gesunken. Laut meteocentrale.ch hat es bereits in der Nacht auf heute in Airolo 20 Zentimeter Neuschnee gegeben, inzwischen dürfte der Wert bei einem halben Meter liegen. Die Strassen auf der Nord-Süd-Achse sind schneebedeckt.

Der Sturm sorgt zudem für eine akute Lawinengefahr. Heute im Verlauf des Tages lässt der Regen nach. Auch die stürmischen Winde flauen langsam ab.

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