Amtsmüder Bundesrat Jetzt spricht Bundesrat Johann Schneider-Ammann über seinen Rücktritt

tjb/phi

25.9.2018

Bundesrat Johann Schneider-Ammann zieht sich per Ende Jahr aus der Regierung zurück. An einer Medienkonferenz in Bern hatte er sich zu den Gründen geäussert.

Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann verkündete heute in Bern seinen Rücktritt. Zuvor hatte Nationalratspräsident Dominique De Buman (CVP/FR) im Nationalrat einen entsprechenden Brief des Magistraten verlesen (siehe unten). Demnach wird Schneider-Ammann per Ende Jahr aus dem Bundesrat ausscheiden. Die Ersatzwahl für den Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartement wird in der Wintersession stattfinden.

«Bluewin» begleitete Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf dem Weg zu seinem offiziellen Rücktritt im Medienzentrum des Bundeshauses:

JSA Rücktritt

JSA Rücktritt

25.09.2018

An der offiziellen Rücktritts-Medienkonferenz nahm Schneider-Ammann zu den Gerüchten, er sei in letzter Zeit oft Müde gewesen, Stellung. «Ab und zu bin ich müde, das gebe ich zu, aber ich weiss auch weshalb.» Damit verwies er auf seine umfangreichen Dossiers als Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartement.

Berichte über fehlende Energie

Der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements wolle am Freitag seinen Abgang verkünden, hatte «Tele Züri» bereits am Montag berichtet. Darauf gab es von offizieller Seite zunächst keine Bestätigung. Schneider-Ammann twitterte am späten Montagnachmittag lediglich, dass er bis Ende 2019 gewählt sei.

Bereits seit einigen Tagen melden Schweizer Medien, dass es Schneider-Ammann an der nötigen Energie für die Amtsverpflichtungen fehle. «Übernimmt sich Schneider-Ammann?», fragte die «Schweiz am Wochenende» vor gut einer Woche. «Er soll sogar an Bundesratssitzungen einnicken.» Der Tenor: Der Wirtschaftsminister wirke müde und schlafe in den Sitzungen des Bundesrats häufiger ein. Bern sei besorgt wegen des Zustands des 66-Jährigen.

Schneider-Ammanns Erklärung im Wortlaut

«Am 22. September 2010 hat mich die Vereinigte Bundesversammlung in die Landesregierung gewählt. Fast genau acht Jahre später teile ich Ihnen heute mit, dass ich mein Mandat als Bundesrat am 31. Dezember 2018 beenden werde.

lch verlasse ein Gremium, das durch seine respektvolle und konstruktive Zusammenarbeit beweist, dass die Schweiz als Denk-, Werk- und Dienstleistungsplatz, aber auch bezüglich Lebensqualität und Sicherheit nicht ohne Grund weltweit an der Spitze steht.

Ich habe meinen Beitrag in der Landesregierung mit der Erfahrung und Überzeugung als früherer Unternehmer geleistet. Für liberale Rahmenbedingungen, welche möglichst allen Menschen eine Perspektive eröffnen. Perspektive hat, wer sich in einer Tätigkeit nutzstiftend einsetzen kann. Das gelingt uns: Fast Jede und Jeder hat heute einen Job. Damit das so bleibt, wünsche ich mir für die Zukunft ein Maximum an lnvestitionen in die Köpfe und Hände unserer Gesellschaft.

Unser Land ist ein ‹Petit Paradis› Wer rund um den Globus reist, hört zur Schweiz vor allem Anerkennung. Dieses Staunen der Anderen muss uns in stürmischen Zeiten immer wieder Antrieb sein, mutig die Erneuerung zu suchen. Etwa, indem wir die Chancen der digitalen Transformation nutzen. Es lohnt sich, zugleich die bewahrten Werte der Demokratie, der Freiheit und Souveränitat, der Eigeninitiative und des Dialogs hoch zu halten.

Mein grosser Dank gilt den Eidgenössischen Raten für das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Dem Gesamtbundesrat für Geschlossenheit in der Vielfalt. Und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für langjährige Loyalität und Unterstützung.

Es ist mir eine ausserordentliche Ehre gewesen, unserer Schweiz dienen zu dürfen.»

Weitere Informationen folgen fortlaufend...

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