CoronavirusSchutzkonzept als Pendant zu Lockerungen
SDA
12.4.2020 - 04:39
Lockerungen bei den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen nach Ansicht von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga von einem Schutzkonzept begleitet werden. Voraussetzung dafür sei, dass es keine Zunahme bei den Ansteckungen mehr gebe.
Beim Schutzkonzept gehe es etwa um Themen wie den Einsatz von Gesichtsmasken, sagte Sommaruga in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Ferner stelle sich die Frage, wie viel getestet werde. Für sie sei es jedoch unvorstellbar, Risikogruppen vollkommen zu isolieren. Der Vorschlag stammt aus Kreisen der Wirtschaft.
Es gehe hier um sehr viele Menschen. Da seien zunächst jene, die über 65 Jahre alt seien. Hinzu kämen jene, die bereits unter einer Vorerkrankung wie Krebs, Diabetes oder Bluthochdruck litten. All diese von der Aussenwelt abzuschneiden, sei nicht praktikabel.
Auf die Frage, ob die Schweiz bei den Neuansteckungen das Gröbste hinter sich habe, sagte Sommaruga, sie hoffe es. Bei den verordneten Massnahmen sei die Landesregierung weder übervorsichtig noch leichtsinnig gewesen, sondern realistisch.
Um die Krise zu meistern garantiere der Bundesrat mit historisch hohen Beträgen, dass die Löhne weiterhin bezahlt werden könnten und die Liquidität vorhanden sei. Aber die Zeiten blieben hart. Wenn im Ausland die Wirtschaft einbreche, schlage das auf die Schweiz zurück.
Vor diesem Hintergrund habe die Schweiz rasch gehandelt – so rasch wie die Regierung in kaum einem anderen Land. Das gelte auch für die Kantone. Impulse werde es aber brauchen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Und diese Impulse würden kommen.
«Wir werden viel Geld in den Unterhalt der Eisenbahn investieren. Da sprechen wir von Milliardenbeträgen. Wir wollen die erneuerbaren Energien und die Gebäudesanierung fördern, was dem Gewerbe Aufträge und Arbeit sichert. Indem wir Projekte vorziehen, können wir sinnvolle Impulse geben», sagte Sommaruga.
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