14,5 Millionen Franken mehr Schweiz stockt Beitrag für UNO-Hungerhilfe auf

SDA, gbi

28.12.2022 - 15:53

Hunger in Burkina Faso: Eine Frau hält ihren zweijährigen Sohn, der wegen Unterernährung mit einer Magensonde behandelt wird. (Archivbild)
Hunger in Burkina Faso: Eine Frau hält ihren zweijährigen Sohn, der wegen Unterernährung mit einer Magensonde behandelt wird. (Archivbild)
Sam Mednick/AP/dpa

Die Schweiz erhöht ihren Einsatz im Kampf gegen den Hunger in der Welt. Bundespräsident Ignazio Cassis hat zusätzlich 14,5 Millionen Franken für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen bewilligt.

Keystone-SDA, SDA, gbi

Die Schweiz beteiligt sich im auslaufenden Jahr mit insgesamt über 100 Millionen Franken am Welternährungsprogramm der UNO (WFP), wie das Aussendepartement EDA am Mittwoch bekannt gab. Zustande kam dieser Betrag durch eine Erhöhung um weitere 14,5 Millionen Franken durch Bundespräsident Ignazio Cassis. 

13 Millionen der neu bewilligten Mittel gehen an einen Nothilfefonds, der rasch und bedarfsorientiert fehlende Nahrungsmittel in Krisengebiete liefern kann. Diese zusätzlichen Gelder fliessen dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden, namentlich nach Afghanistan, Mosambik oder Nigeria.

Weitere 1,5 Millionen Franken sind für die «Grain from Ukraine Initiative» vorgesehen. Diese Initiative der ukrainischen Regierung liefert Getreide in Länder, die unter akutem Hunger leiden. Die Schweiz unterstützt mit ihrem Beitrag den Transport und die Verteilung des Getreides.

Mehr als doppelt so viele Hilfsbedürftige

Insgesamt spricht die Schweiz damit über 25 Millionen Franken mehr für die Hungerbekämpfung als in den Jahren vor der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine.

Wie es in der Mitteilung hiess, hat sich seither die Zahl der Menschen, die hungern und auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, von 150 auf 350 Millionen Franken mehr als verdoppelt. «Mit der Erhöhung der Mittel gegenüber den Vorkrisenjahren reagieren wir auf diese Situation», erklärte Bundespräsident Cassis seinen Entscheid.

Langfristig engagiert sich die Schweiz mit dem Ausbau von bereits laufenden Projekten – etwa in Somalia, das derzeit stark unter einer Dürre leidet. Eine Nothilfefinanzierung soll dort die Verteilung von Nahrungsmitteln und Bargeld erleichtern. Zudem bauen lokale Projektpartner beschädigte Infrastruktur wie Wasserkanäle, Getreidesilos oder Veterinäreinrichtungen wieder auf. Von diesen Projekten profitieren laut der Mitteilung über 130'000 Menschen.

In Afghanistan unterstützt das EDA lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO) und leistet so einen Beitrag an die Ernährungssicherheit und die medizinische Grundversorgung für 3,5 Millionen Menschen in acht Bergprovinzen.

Das WFP hat 2021 mehr als 128 Millionen Menschen in über 120 Ländern unterstützt.