Coronavirus Erster Covid-19-Toter in den USA – Fallzahl in der Schweiz wächst

SDA/dpa/afp/tpfi/tjb

29.2.2020 - 20:19

In der Schweiz steigt die Zahl der bestätigten Covid-19 Erkrankungen auf 18. In Italien steigt derweil die Zahl der Menschen, die am Coronavirus gestorben sind, auf 29. Die News des Tages im Überblick.

Das Wichtigste im Überblick

  • Bisher sind in der Schweiz 18 Fälle von Covid-19 bestätigt.
  • Der Bund plant eine weitere Informationsoffensive, von Gren- oder Schulschliessungen sieht er nach wie vor ab.
  • Die USA veklagen den ersten Todesfall durch Covid-19.
  • Das Coronavirus tritt laut WHO inzwischen im 50 Ländern auf.
  • In den betroffenen Staaten werden etliche Grossanlässe abgesagt. 

20:19 Uhr: USA raten von Italien-Reisen ab

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschärfen die USA ihre Reisehinweise für betroffene Regionen in Italien und in Südkorea auf die höchste Stufe. US-Vizepräsident Mike Pence sagte im Weissen Haus in Washington, für diese Gebiete werde die Stufe vier gelten. Damit wird von Reisen abgeraten.

US-Präsident Donald Trump tritt beim Thema Coronavirus in die zweite Reihe und überlässt die Koordination seinem Vizepräsidenten Mike Pence (am Rednerpult), 
US-Präsident Donald Trump tritt beim Thema Coronavirus in die zweite Reihe und überlässt die Koordination seinem Vizepräsidenten Mike Pence (am Rednerpult), 
Bild: Screenshot Bluewin

Zuvor lieferte US-Präsident Donald Trump die neusten Zahlen zur Verbreitung von Covid-19 in seinem Land. Demnach sind derzeit 22 Krankheitsfälle bekannt, vier Menschen seien schwer erkrankt, 15 weitere von einem leichten Verlauf betroffen. Trump lobte bei der Gelegenheit die Reaktion des eingesetzten Krisenstabs, man habe durch schnelle Reaktion eine weitere Ausbreitung verhindern können.

19:36 Uhr: Erster Covid-19-Toter in den USA

Die USA verzeichnen den ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus. Im Bundesstaat Washington sei ein Patient gestorben, teilte ein Sprecher der dortigen Gesundheitsbehörden mit. In den USA sind nach offiziellen Angaben inzwischen mehr als 60 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die meisten davon in Kalifornien. US-Präsident Donald Trump will sich am Abend Schweizer Zeit zu «den jüngsten Coronavirus-Entwicklungen» äussern.

18.29 Uhr: Bisher 29 Todesfälle in Italien

In Italien steigt die Zahl der Todesopfer durch Covid-19 auf 29, wie Zivilschutzchef Angelo Borrelli in Rom mitteilt. Bei den Opfern handelt es sich um ältere Menschen. Die Zahl der Infektionsfälle kletterte auf 1'128.



50 Personen wurden hingegen als genesen gemeldet. 18'500 Menschen wurden insgesamt getestet. 52 Prozent der Infektionen wurden in der Lombardei, 20 Prozent in der norditalienischen Region Emilia Romagna und 18 Prozent im Veneto gemeldet.

18:25 Uhr: Vorsicht bei Gottesdiensten

Auch in Deutschland mahnen die Kirchen vor den Gottesdiensten am Sonntag zu erhöhter Vorsicht und Achtsamkeit wegen des neuartigen Coronavirus. Angesichts der weiteren Ausbreitung des Erregers empfahl die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihren Gemeindemitgliedern, etwa beim Abendmahl nicht aus ein und demselben Kelch zu trinken. «Es ist möglich, bei der Austeilung vorübergehend Einzelkelche zu verwenden», erklärte eine Sprecherin.

«Da wir darauf vertrauen, dass wir auch im Brot die ganze Fülle des Heils empfangen, kann in Zeiten grosser Ansteckungsgefahr auch nur das Brot zu sich genommen werden.» Die katholische Kirche hatte zu ähnlichen Vorbeugemassnahmen geraten. Die EKD betonte, dass es «keinen Grund zu übertriebener Sorge oder gar zur Panik» gebe. Man müsse die Bedenken vieler Menschen jedoch ernst nehmen.

17:15 Uhr: Bern und Wallis melden erste Fälle

Bis zum frühen Samstagabend ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf 18 gestiegen. Erste Fälle gemeldet haben die Kantone Bern und Wallis. Der Bund sieht vorerst von weiteren massiven Eingriffen ab und setzt verstärkt auf Information.

Klare Ansage: Wer kürzlich in einem Risiko-Land war, muss sich im Berner Inselspital in einer eigens eingerichteten Station melden.
Klare Ansage: Wer kürzlich in einem Risiko-Land war, muss sich im Berner Inselspital in einer eigens eingerichteten Station melden.
Bild: Keystone/Anthony Anex

17:00 Uhr: Weltweit weiterhin mehr Coronavirus-Infizierte

Das neuartige Coronavirus breitet sich weltweit aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Erreger Sars-Cov-2 inzwischen in mehr als 50 Ländern nachgewiesen.

16:15 Uhr: Kirschblüten-Feste in Japan entfallen

Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Japan mehrere seiner berühmten Kirschblüten-Feste abgesagt. Die traditionellen Frühlingsfeiern in den Städten Tokio und Osaka, die jährlich Millionen von Menschen anlocken, werden nicht wie geplant im April stattfinden, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Weitere Absagen von werden nach Berichten der örtlichen Medien voraussichtlich folgen.

15:45 Uhr: Vier weitere Fälle in Graubünden

Im Umfeld der beiden Kinder einer italienischen Familie, die letzte Woche positiv getestet wurden und sich in medizinischer Obhut befinden, sind vier weitere Personen, welche alle bereits isoliert waren, positiv getestet worden. Das schreibt die Standeskanzlei Graubünden in einer Mitteilung. Sie befinden sich jedoch in entsprechend gutem Zustand. Insgesamt sind derzeit in Graubünden von 76 getesteten Personen 43 negativ befundet, 6 wie erwähnt positiv und 27 noch in Abklärung.



15:30 Uhr: Frankreich verbietet Grossveranstaltungen

Wegen des neuartigen Coronavirus hat Frankreich alle Grossveranstaltungen mit mehr als 5'000 Menschen untersagt. Diese Entscheidung sei vom Verteidigungs- und Ministerrat getroffen worden, teilte Gesundheitsminister Olivier Véran am Samstag mit.

Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz weiter aus: Nun hat auch der Kanton Bern seinen ersten Fall. (Archivbild)
Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz weiter aus: Nun hat auch der Kanton Bern seinen ersten Fall. (Archivbild)
Bild: Keystone/EPA CDC/Centers for disease control

14:45 Uhr: Neue Info-Offensive in der Schweiz

Die Schweizer Behörden planen zumindest für die kommenden Tage keine neuen massiven Massnahmen wie Grenz- oder Schulschliessungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Nächster Schritt ist Anfang kommende Woche eine neue Informationsoffensive.

14:15 Uhr: Michelin sagt Sterneverleihung wegen Coronavirus ab

Der Restaurantführer Guide Michelin hat die für Dienstag geplante Sterneverleihung in Hamburg wegen des neuartigen Coronavirus abgesagt. Als Grund nannte Michelin Europe North am Samstag in einer Mitteilung die gesundheitlichen Risiken für die Teilnehmer. Die Auszeichnung der Restaurants erfolge in einer «digitalen Pressekommunikation».

13:00 Uhr: Berner Münster muss Gottesdienst absagen

Die strengen Auflagen des Kantons treffen auch die Kirchen. So fällt der Gottesdienst im Berner Münster an diesem Sonntag aus. Gottesdienste dürften auch anderswo im Kanton Bern gestrichen werden. Wo er stattfinden könne, sollten sich Kirchen und ihre Besucher an die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit halten, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA).

12:35 Uhr: Inzwischen neun Coronavirus-Infektionen in Österreich

In Österreich sind inzwischen neun Fälle von Infektionen mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Ein Ehepaar aus der Nähe von Wien sei positiv getestet worden, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Samstag. Damit wurde das Virus Sars-CoV-2 in vier von neun Bundesländern nachgewiesen. In Österreich wurden auf der Suche nach dem Erreger bisher 1650 Tests gemacht.

12:30 Uhr: Junge Frau aus Biel positiv getestet

Der Kanton Bern hat seinen ersten positiv getesteten Coronavirus-Fall: es handelt sich um eine 21-jährige Frau aus Biel. Sie wurde ins Spital gebracht und isoliert. Die Frau war vor einer Woche aus Mailand zurückgekehrt.



12:15 Uhr: Berner Fasnächtler wollen Loch in der Kasse stopfen

Die Organisatoren der Berner Fasnacht haben am Samstag einen Solidaritätsverkauf von Plaketten gestartet. Sie versuchen so, den finanziellen Schaden zu mindern, der durch den Abbruch der Fasnacht durch den Coronavirus entstanden ist.

12:00 Uhr: Bereits 43 Covid-19-Toten im Iran

Die Zahl der Covid-19-Opfer im Iran ist innerhalb von 24 Stunden von 34 auf 43 gestiegen. Das gab der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, am Samstag auf einer Pressekonferenz bekannt.

11:35 Uhr: Sprunghafter Anstieg in Südkorea

In Südkorea ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen sprunghaft gestiegen. Die staatliche Gesundheitsbehörde bestätigte am Samstag 813 neue Infektionen — dies ist der höchste Anstieg seit dem Auftreten der ersten Fälle in dem Land. Zugleich starben vier weitere Menschen an der von dem Erreger verursachten Lungenkrankheit Covid-19, die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 17.

11:15 Uhr: Journalismus-Kongress abgesagt

Aus Sorge vor dem neuartigen Coronavirus ist das Internationale Journalismus Festival in Perugia in Norditalien abgesagt worden. Man sei sich der damit verbundenen Unannehmlichkeiten und möglichen finanziellen Einbussen bewusst, aber eine andere Entscheidung sei angesichts der gegenwärtigen Lage unverantwortlich, teilte der Veranstalter am Samstag mit.

10:30 Uhr: Keine Küsse mehr im Berner Parlament

Die Mitglieder des bernischen Grossen Rates sollen in der Frühlingssession auf das Händeschütteln und die Begrüssungsküsse verzichten. Das geht aus einem Mail der Parlamentsdienste vor, das der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

10:20 Uhr: Chur verbietet Veranstaltungen ab 50 Personen

Die Stadt Chur verschärft die Vorgabe des Bundes im Zusammenhang mit dem Coronavirus drastisch: Veranstaltungen mit bereits über 50 Personen werden verboten. Und das Theater in der Bündner Hauptstadt stellt den Betrieb vorübergehend ganz ein.

9:30 Uhr: Weltweit Gross-Veranstaltungen wegen Coronavirus abgesagt

Asean-Gipfel, Wada-Jahres-Symposium, ITB – wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden weltweit Veranstaltungen abgesagt.



8:40 Uhr: Berner Schulen mit normalem Unterricht

Die Schulen im Kanton Bern bleiben einstweilen offen. Der Schulbetrieb aller Stufen finde am Montag ohne Einschränkungen statt, teilte das Kantonale Führungsorgan mit.

8:30 Uhr: Kanton Bern vor Absagewelle nach verschärftem Veranstaltungsverbot

Im Kanton Bern zeichnet sich die Absage zahlreicher weiterer Veranstaltungen ab. Denn die Behörden haben das Veranstaltungsverbot im Kampf gegen das Coronavirus verschärft. 

Anlässe mit weniger als 1'000 Personen sind nur noch dann erlaubt, wenn die Veranstalter zwei Bedingungen erfüllen: Sie müssen nachweisen, dass keine Personen anwesend sind, die in den letzten zwei Wochen aus Covid-19-betroffenen Regionen angereist sind. Und sie müssen um die Identität aller Personen wissen. Das Kantonale Führungsorgan wolle so sicherstellen, dass möglicherweise infizierte Personen später noch gefunden werden können.

6:00 Uhr: Zahl der Coronavirus-Fälle in China und Südkorea steigt weiter

In China steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter an. Am Freitag hat es 427 neue Fälle gegeben, wie die Nationale Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte.

Inzwischen sind achtzehn Personen in der Schweiz mit dem Coronavirus infiziert. Neue Fälle meldeten Zürich, Basel-Landschaft und Genf, das Wallis und Bern— im Tessin konnte der erste Patient das Spital verlassen.

Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten, im Bundesamt für Gesundheit, informiert über die neuen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus am Freitag in Bern.
Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten, im Bundesamt für Gesundheit, informiert über die neuen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus am Freitag in Bern.
Bild: Keystone/Alessandro della Valle

Die Schweizer Behörden zählen achtzehn bestätigte Coronavirus-Infizierte. Neue Fälle meldeten Zürich, Basel-Landschaft und Genf sowie das Wallis und Graubünden. Der erste Patient konnte im Tessin das Spital verlassen.

Inzwischen wurden in mehreren Kantonen der Schweiz insgesamt achtzehn Personen positiv auf das neue Virus Sars-CoV-2 getestet. Die Zahlen gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt. Mehr als hundert Personen befinden sich in Quarantäne. Von einer hohen Dunkelziffer gehen die Schweizer Behörden nicht aus. Beim Oberwalliser handelt es sich um das Virus Covid-19.



Im Gegensatz zu Italien oder Deutschland lässt sich bei den zurzeit bekannten Schweizer Fällen nachvollziehen, wo die Betroffenen sich angesteckt haben.

Laut Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG, werden «so lange es geht» jene Personen mit Symptomen getestet, bei denen ein «glaubhafter Grund» für eine mögliche Ansteckung vorliegt. Alleine seit Donnerstag habe sich die Zahl der Tests verdoppelt. Die Tests zahlen die Krankenkassen.

Patient Nummer eins verlässt Spital

Neue bestätigte Infektionen meldeten am Freitag die Kantone Zürich, Basel-Landschaft und Genf. Bei den allermeisten Fällen rührt die Ansteckung von einem Aufenthalt in Norditalien und namentlich in Mailand her.

Im Kanton Zürich ist ein 45-Jähriger betroffen, sein enges Umfeld ist in Quarantäne. Er ist der zweite Fall in Zürich. Im Kanton Basel-Landschaft tauchte der erste Fall auf. Es handelt sich um einen 23-jährigen Mann. Er ist der Partner der jungen Kinderbetreuerin, die am Vortag in Basel-Stadt positiv getestet worden war.



In Genf wurden ein 55-jähriger Italiener und ein junges Mädchen positiv getestet. Da der Italiener im Grossraumbüro einer internationalen Organisation arbeitet, mussten sich seine Bürokollegen einer Befragung unterziehen und teilweise in Quarantäne.

Der erste in der Schweiz wegen des Coronavirus an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte Patient konnte das Spital in Lugano unterdessen verlassen. Der 70-Jährige hatte sich ebenfalls in Norditalien angesteckt.

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