Formel-E-Rennen in Bern Sicherheitsdirektor Nause würde vieles anders machen

gbi

25.6.2019

Trotz Fehlern: Reto Nause verteidigt die Durchführung des Formel-E-Rennens in Bern. 
Trotz Fehlern: Reto Nause verteidigt die Durchführung des Formel-E-Rennens in Bern. 
Bild: Keystone

Das umstrittene Formel-E-Rennen gibt in Bern weiter zu reden. Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) räumt Fehler ein, wertet den Anlass aber dennoch als Erfolg. 

Der E-Prix vom Samstag traf in der Bundesstadt teils auf grosse Ablehnung. Die Rennstrecke führte durchs Obstberg-Quartier, die Bewohner dort mussten viele Einschränkungen in Kauf nehmen und zeigten sich ebenso unzufrieden wie das Gewerbe in der unteren Altstadt. Rund 1'000 Personen machten zudem mit einer Velodemo gegen das Rennen mobil. Hier kam es auch zu Vandalen-Akten.

Besonders im Fokus der Kritik steht Gemeinderat Reto Nause (CVP), der als Sicherheitsdirektor für den Grossanlass zuständig ist. In einem Interview mit dem Gratisanzeiger «Bernerbär» sagt Nause, im Rückblick würde er «viele» anders machen. «Das beginnt bei der Streckenführung, die sicherlich diskutabel ist. Man kann sich etwa fragen, ob dieser Perimeter der beste war?»

«Es sind Fehler passiert»

Im «Bund» räumte Nause ebenfalls ein: «Es  sind Fehler passiert, es gab erhebliche Probleme, und zum Teil hatten wir andere Vereinbarungen getroffen.» Als Beispiel nennt er nächtliche Bauarbeiten, die nicht vorgesehen waren. Den Anlass mit rund 130'000 Zuschauern vor Ort wertet er trotz allem als Erfolg.

Für Unmut in der Bevölkerung sorgten etwa Einschränkungen im ÖV-Netz oder der Umstand dass die Bewohner des Obstberg-Quartiers kein Mitspracherecht gehabt hätten. Auch habe die ansonsten strikt durchgesetzte städtische Vorgabe, an Anlässen Mehrweggeschirr zu verwenden, für den E-Prix nicht gegolten. 

Veranstalter und Stadt ziehen Bilanz

Bis Anfang nächster Woche sollten praktisch alle Spuren des Rennens aus dem Stadtbild verschwunden sein, sagt Stephan Oehen, Sprecher der Organisatoren, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sowohl die Veranstalter wie auch die Stadt Bern wollen nun Bilanz ziehen, was aber noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen werde. 

Breiter Widerstand gegen das Formel-E-Rennen

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