Ärger um Fragebogen Skandal-Umfrage: SBB befragt nach Geschlechtskrankheiten

tsch

19.5.2019

Haben die eigenen Lokführer etwa eine Geschlechtskrankheit. Das wollte die SBB von seinen Mitarbeitern wissen (Symbolbild).
Haben die eigenen Lokführer etwa eine Geschlechtskrankheit. Das wollte die SBB von seinen Mitarbeitern wissen (Symbolbild).
Bild: Keystone, Walter Bieri

Die SBB stellt ihren Mitarbeitern intime Fragen. Der interne Bogen wurde nun veröffentlicht. Das Bundesamt für Verkehr hat bereits Widerspruch eingelegt.

«Haben Sie Geschlechtskrankheiten?» Wer würde diese Frage beispielsweise einem Kollegen schon stellen? Doch genau das wollen SBB-Ärzte von den Bahn-Mitarbeitern wissen. Die sehr intime Frage findet sich in einem Fragebogen für die medizinische Tauglichkeit von Lokführern, Zugverkehrsleitern oder Schienenarbeitern, wie unter anderem das Portal «20 Minuten» berichtet.

Falls SBB-Mitarbeiter diese intime Frage nicht beantworten wollten, drohe sogar eine Kündigung, ergänzt der «Sonntagsblick». Nun wurde das Bundesamt für Verkehr (BAV) gegen dieses Vorgehen aktiv. Es erliess eine Verfügung. Darin heisst es unter anderem: «Das BAV untersagt die Verwendung eines eigenen erweiterten Fragebogens zur Beurteilung der Tauglichkeit.» Die Fragen zu Geschlechtskrankheiten seien nicht verhältnismässig. Das BAV erkenne keine sicherheitsspezifischen Aspekte darin.

Jedoch sei die Verfügung noch nicht rechtskräftig, so der «Sonntagsblick». Indes hat die SBB eine Beschwerde eingereicht. Ein SBB-Sprecher meint, es gehe bei den Fragen um Grundsätzliches. Es sei nötig zu fragen, ob Mitarbeiter Beschwerden wie Epilepsie oder Bluthochdruck haben. Die Begründung: Sie könnten sich selbst oder andere gefährden.

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