Hoher ÜberschussNationalbank erzielt in ersten neun Monaten Gewinn von 41,4 Milliarden Franken
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29.10.2021 - 07:33
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den ersten neun Monaten einen hohen Gewinn eingefahren. Im dritten Quartal allein war es hingegen ein kleiner Verlust.
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29.10.2021, 07:33
29.10.2021, 08:43
SDA
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den ersten neun Monaten trotz Verlust im dritten Quartal einen Gewinn von über 40 Milliarden Franken gemacht. Die Maximalausschüttung an Bund und Kantone scheint gesichert.
Konkret weist die SNB für die Periode von Januar bis September 2021 einen Überschuss von 41,4 Milliarden Franken aus, wie sie am Freitag mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte ein Gewinn von 43,5 Milliarden resultiert, der dann aber durch ein Minus von 2,1 Milliarden zwischen Juli und September etwas geschmälert wurde.
Der Gewinn auf ihren Fremdwährungspositionen von umgerechnet rund 980 Milliarden Franken (per 30.9.) beziffert die SNB im Neunmonats-Zeitraum auf insgesamt 42,4 Milliarden Franken. Zwar musste sie auf Zinspapieren und -instrumenten wie etwa Anleihen Kursverluste von 13,7 Milliarden hinnehmen, dafür gab es Kursgewinne auf Aktien und ähnlichen Papieren von 22,2 Milliarden. Die Zins- und Dividendenerträge auf den Papieren betrugen zudem 8,4 Milliarden Franken.
Auch im dritten Quartal Wechselkursverluste
Dazu kamen dann aber vor allem noch wechselkursbedingte Gewinne von insgesamt 25,3 Milliarden Franken. Diese waren vor allem im ersten Quartal (39,9 Mrd) angefallen, als der Franken gegenüber Euro und US-Dollar deutlich schwächer wurde. Ab dem zweiten Quartal legte der Franken dann aber wieder zu, so dass die Anlagen, die zum grossem Teil in den beiden grossen Weltwährungen gehalten werden, umgerechnet in die Bilanzwährung Franken wieder an Wert einbüssten. Vor allem im zweiten Quartal waren die diesbezüglichen Verluste mit 12,6 Milliarden hoch, im dritten Quartal kam dann noch ein Minus von rund 2 Milliarden dazu.
Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand von 1040 Tonnen entstand laut SNB in der Berichtsperiode ein Bewertungsverlust von 1,3 Milliarden Franken, etwas weniger als nach dem Halbjahr. Das Gold wurde per Ende September 2021 zu knapp 52'373 Franken pro Kilo gehandelt, per Ende 2020 waren es 53'603 Franken gewesen. Und nicht zuletzt erzielte die SNB auch noch einen kleinen Gewinn auf den Frankenpositionen von 0,8 Milliarden, der im Wesentlichen aus den von der SNB erhobenen Negativzinsen auf Giroguthaben der Banken resultierte.
Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich. Bekanntlich ist es nicht das Ziel der SNB, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Sie kaufte die nun vorhandenen Devisenreserven vor allem in den letzten 10 Jahren zur Schwächung des Frankens bzw. zur Stützung der Schweizer Wirtschaft.
Hohe Ausschüttungsreserve
Sollte sich die Situation an den Finanzmärkten in den nächsten Monaten aber nicht dramatisch verändern - und so sieht es zumindest per Ende Oktober aus -, dürfte die SNB auch im laufenden Jahr 2021 den Maximalbetrag von 6 Milliarden Franken ausschütten. Die Ausschüttungsreserve liegt aktuell bei über 90 Milliarden Franken. Von der Ausschüttung gehen jeweils zwei Drittel an die Kantone und ein Drittel an den Bund.
Dass die Erträge der SNB stark schwanken, ist aber definitiv eine Tatsache. Im Gesamtjahr 2020 etwa erzielte die SNB trotz Corona am Schluss einen Gewinn von knapp 21 Milliarden Franken, nachdem es im ersten Quartal wegen des coronabedingten Einbruchs an den Finanzmärkten noch einen Verlust von 38 Milliarden abgesetzt hatte. 2019 betrug der Jahresgewinn gar knapp 49 Milliarden Franken.
Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden bzw. von über 23 Milliarden ausweisen.
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