Benzin, Miete, Nahrungsmittel So haben sich die Preise seit 2021 verändert

Lea Oetiker

31.12.2024

Das Sortiment in Lebensmittelläden bleibt nun doch eingeschränkt. Das hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden. Er ist damit auf seinen Entscheid von vergangener Woche zurückgekommen.
Das Sortiment in Lebensmittelläden bleibt nun doch eingeschränkt. Das hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden. Er ist damit auf seinen Entscheid von vergangener Woche zurückgekommen.
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Die Inflation hat sich mittlerweile wieder abgeschwächt. Aber: Werden Benzin, Flüge, Strom oder Mieten nächstes Jahr billiger oder teurer? 

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Inflation in der Schweiz hat sich zwar beruhigt, trotzdem bleibt sie spürbar.
  • Aber wie haben sich die Preise im Vergleich zu 2021 entwickelt? Der Landesindex der Konsumentenpreise gibt einen Überblick.
  • Im November 2024 lag dieser Landesindex fünf Prozent höher als im November 2021.
  • So haben sich die Preise unterschiedlich entwickelt.

Die Inflation hat sich mittlerweile wieder abgeschwächt. Im November betrug der Preisanstieg 0,7 Prozent.

Aber wie haben sich die Preise im Vergleich zu 2021 entwickelt? Der Landesindex der Konsumentenpreise gibt einen Überblick. Das Bundesamt für Statistik vergleicht damit die Preise aller Waren und Dienstleistungen, die ein typischer Haushalt in der Schweiz konsumiert.

Im November 2024 lag dieser Landesindex fünf Prozent höher als im November 2021, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Das heisst: Schweizer Haushalte müssen für Alltagsprodukte fünf Prozent mehr bezahlen.

So haben sich die Preise unterschiedlich entwickelt: 

Benzin und Heizöl

Erdöl kostet wieder so viel wie vor der Inflationswelle. Grund dafür: Die gesunkene Nachfrage in China. Die Bauwirtschaft des Landes kriselt und die Zahl der Elektroautos auf den Strassen boomt. Beides reduziert de Ölbedarf, heisst es im Bericht. In der Schweiz sind die Preise für Heizöl und Benzin nun wieder auf dem Niveau von 2021.

Gas und Strom

Der Strom kostet 50 Prozent mehr. In vielen Gemeinden sinkt im neuen Jahr zwar der Preis, aber nur um zehn Prozent. Gas kostet 60 Prozent mehr seit dem Ukraine-Krieg. Grund dafür: Europa erhält vermehrt teures Flüssiggas statt dem günstigen russischen Gas aus der Röhre.

Eine Besserung ist aktuell nicht in Sicht. Sollte es wie zuletzt im November zwei Wochen lang trocken und bewölkt sein, dürften die Gaspreise wieder rasch steigen. Das Gas bereite nach wie vor Sorgen und deshalb auch der Strom, weil Gas in dessen Produktion wichtig sei, sagt Bloomberg-Experte Javier Blas in dem Bericht.

Nahrungsmittel

Die steigenden Energiekosten führen zu höheren Preisen in verschiedenen Branchen. So auch in der Gastronomie, wo Restaurants heute durchschnittlich 6,6 Prozent mehr verlangen und Hotels 11 Prozent mehr. Die Lebensmittelpreise sind durchschnittlich um 7 Prozent gestiegen.

Bei den Nahrungsmitteln spielt die im Welthandel gezahlten Preise für besonders wichtige Rohstoffe eine entscheidende Rolle. So stiegen Getreidepreise, und Olivenöl verteuerte sich aufgrund extremer Wetterereignisse zeitweise um das Dreifache. Deshalb kosten Brote in der Schweiz heute 11 Prozent mehr, Teigwaren sogar 17 Prozent. Der grösste Preisanstieg gab es bei der Margarine und Speisefetten mit 24 Prozent, Zucker kostet 26 Prozent mehr und Olivenöl 37 Prozent.

Für 2025 wird eine Verlangsamung der Preissteigerungen erwartet, aber der Klimawandel könnte weiterhin zu Ernteausfällen und Preisschocks führen, insbesondere bei Tee, Kaffee und Kakao.

Flugtickets

Laut dem Landesindex kostete Fliegen von Januar bis November 2024 beinahe 30 Prozent mehr als noch 2019, dem letzten Jahr vor der Covid-Krise, heisst es im Bericht weiter. Langfristig würden Flucktickets wohl weiter so viel kosten wie aktuell oder noch mehr. Grund dafür: Einen Luftverkehr mit weniger CO2-Emissionen umzustellen, sei mit hohen Kosten verbunden.

Wohnungsmiete

Im Vergleich zum November 2021 sind die Wohnungsmieten um 7,4 Prozent gestiegen. Grund dafür waren vor allem die Leitzinserhöhungen der Nationalbank. Dadurch stieg der mittlere Zins auf allen ausstehenden Hypotheken und somit auch zwei Mal der Referenzzinssatz für bestehende Mietverträge. Damit wurden auch die Mieten erhöht. Auch das Bauen wurde teurer. Es kamen weniger Wohnungen auf den Markt und Neumietende zahlten noch mehr.

Doch dieses Jahr folgte die Trendwende der Nationalbank mit Leitzinssenkungen. Im kommenden Frühling dürften deshalb für viele Mieterinnen und Mieter den Mietzins fallen.