Auch Nachhaltigkeit hat seinen PreisSo kaufst du einen richtig grünen Christbaum, der kaum nadelt
Von Samuel Walder
10.12.2024
Bald ist es so weit: Ein geschmückter Christbaum im Wohnzimmer mit Genschenken darunter. Doch der Weg zum richtigen Baum ist mühsam. Auf diese Punkte musst du achten beim Kauf eines Weihnachtsbaums.
Von Samuel Walder
10.12.2024, 04:30
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Beim Kauf eines Tannenbaums kommt es auf verschiedene Faktoren an.
blue News vergleicht die Preise der verschiedenen Detailhändler. Der Schweizerische Bauernverband ordnet die Richtpreise jedes Jahr neu.
Weihnachtsbäume aus regionalem Anbau mit Zertifikaten wie FSC oder IG Suisse Christbaum sind umweltfreundlicher und vermeiden CO₂-intensive Importe.
Plastikbäume sind nur bei langfristiger Nutzung umweltfreundlicher, während lebende Topfbäume besonders nachhaltig sein können.
Weihnachten naht und dazu gehört in den meisten Haushalten ein Christbaum. Aber worauf solltst du beim Kauf eines Tannenbaums achten? Preis, Herkunft und Grösse sind die einen Faktoren. Doch viel wichtiger ist die Nachhaltigkeit.
Die Preise variieren je nach Detailhändler, Baumart und Grösse. Während Schweizer Nordmanntannen bei Coop und Migros in ähnlichen Preisbereichen liegen, bieten Obi und Hornbach auch günstigere Optionen an, teils mit unbekannter Herkunft. Es lohnt sich also, die Angebote zu vergleichen.
Der Schweizerische Bauernverband (SBV) schreibt: «Für zertifizierte Bäume aus umweltschonender Produktion wie Bio, FSC oder PEFC, wird ein Zuschlag von 10 % empfohlen.»
In der Schweiz variieren die Preise für Weihnachtsbäume je nach Baumart, Grösse und Verkaufsort. Laut der Interessengemeinschaft Suisse Christbaum gelten ab dem 15. November 2024 folgende Richtpreise für den Direktverkauf:
So wird der Christbaumkauf nachhaltiger
Für viele ist er das Highlight der Weihnachtszeit: der geschmückte Baum im Wohnzimmer. Doch bei rund 1,7 Millionen verkauften Bäumen jährlich in der Schweiz stellt sich die Frage: Wie umweltfreundlich ist dieser Weihnachtsklassiker wirklich? Ob Nordmanntanne, Plastikbaum oder lebender Baum im Topf – jede Variante hat ihre Tücken.
Nordmanntanne: Der Klassiker mit Schattenseiten
Mit einem Marktanteil von 65 Prozent ist die Nordmanntanne der Favorit der Schweizer. Doch sie hat einen grossen Nachteil: Die meisten Exemplare stammen aus Baumkulturen in Dänemark. Der Import verursacht nicht nur rund 660 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr, sondern führt auch dazu, dass über 100'000 unverkaufte Bäume im Abfall landen.
Wer auf Regionalität setzt, liegt mit einem Baum aus einem Schweizer Mischwald besser. Diese Bäume wachsen ohne Dünger oder Pestizide in einem natürlichen Ökosystem. Wird ein Weihnachtsbaum nach Gebrauch richtig kompostiert, ist er nahezu klimaneutral – immerhin speichert ein Baum während seiner Wachstumszeit rund 18 Kilogramm CO₂.
Tipp: Achte beim Kauf auf Zertifikate wie «IG Suisse Christbaum» oder «FSC». Diese garantieren umweltfreundlichen Anbau und lokale Herkunft.
Plastikbaum: Eine grüne Wahl nur auf Zeit?
Plastikbäume wirken auf den ersten Blick praktisch: kein Nadeln, keine Pflege und immer wieder verwendbar. Doch ihre Umweltbilanz überzeugt nur bei jahrelanger Nutzung. Experten schätzen, dass ein künstlicher Baum erst nach 5 bis 15 Jahren eine bessere Ökobilanz als ein Naturbaum erreicht.
Hinzu kommt: Die meisten Plastikbäume stammen aus China. Ihre Herstellung ist energieintensiv, sie enthalten oft schädliches PVC und lassen sich nur schwer recyceln. Die Entsorgung bleibt problematisch – besonders bei häufigerem Austausch.
Tipp: Wenn du einen Plastikbaum kaufst, dann nur als langfristige Lösung. Ein solcher Baum sollte eine lebenslange Entscheidung sein.
Der Baum im Topf: Umweltfreundlich, aber anspruchsvoll
Immer mehr Menschen setzen auf lebende Weihnachtsbäume im Topf. Sie können nach den Festtagen weiterwachsen und scheinen damit besonders nachhaltig. Doch Achtung: Ein Mietbaum, der von weit her transportiert wird, kann in Sachen CO₂-Bilanz schlechter abschneiden als ein lokaler Bio-Baum.
Für Gartenbesitzer*innen ist ein Topfbaum oft die beste Wahl – vorausgesetzt, er wird richtig gepflegt. Dazu gehören regelmässiges Giessen, kühle Lagerung und eine behutsame Eingewöhnung an die Aussentemperatur. Frisch eingetopfte Bäume überleben die Feiertage allerdings selten.
Tipp: Entscheide dich für einen Baum, der bereits im Topf gewachsen ist, und bevorzuge regionale Anbieter.
Muss es immer ein Baum sein?
Wer es kreativ mag, kann auf Alternativen ausweichen: festlich geschmückte Sträucher, Zimmerpflanzen oder sogar der Baum im eigenen Garten bieten sich an. Für Umweltbewusste lohnt sich ein Blick auf den CO₂-Fussabdruck: Der eines Weihnachtsbaums entspricht etwa dem von 1 Kilogramm Brot. Wer stattdessen an Heiligabend auf Fleisch verzichtet, spart bis zu vier Weihnachtsbäume an Emissionen ein.
Ein geschmückter Baum gehört für viele einfach dazu, doch nachhaltige Entscheidungen sind möglich: Ob lokaler Baum, langlebiger Plastikbaum oder kreative Alternativen – es kommt auf die individuellen Prioritäten an. Mit einem bewussten Umgang kann das Fest der Liebe auch ein Fest für die Umwelt werden.
Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) geschrieben.
An diesem Christbaum hätte sogar Bundesrat Alain Berset Freude
Anderthalb Millionen Weihnachtsbäume landen jedes Jahr im Abfall. Immer öfter setzen Schweizer*innen deshalb auf nachhaltigere Alternativen. blue News-Redaktor Bruno Bötschi hat drei von ihnen getestet.