Hohe Kosten im Alter So teuer kann der Ruhestand laut neuer Studie werden

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5.6.2020

Endlich im Ruhestand: Doch in den letzten Lebensjahren kommen auf viele Schweizerinnen und Schweizer hohe Kosten zu.
Endlich im Ruhestand: Doch in den letzten Lebensjahren kommen auf viele Schweizerinnen und Schweizer hohe Kosten zu.
Archiv / Stephan Scheuer

Die letzten Lebensjahre können teuer werden: Im Ruhestand kommen auf viele Schweizer hohe Kosten zu – insbesondere was die Gesundheit und das Wohnen angeht.

Im Alter jenseits aller finanziellen Sorgen das Leben geniessen: Davon träumt wohl jede und jeder. Doch Kosten des eigenen Ruhestands aber können enorm hoch sein, die letzten Lebensjahre werden oft richtig teuer. Laut «Tages-Anzeiger» betrifft das besonders jene Menschen, die im Pflegeheim wohnen. Aber auch zu grosse Wohnungen können ein grosser Kostenfaktor sein.

Dabei lautet das einfache Ziel der meisten Schweizerinnen und Schweizer, den eigenen Lebensstandard auch im Ruhestand zu behalten. Meist gehe es dabei um einen «einfachen Lebensstil», wie UBS-Vorsorgeberaterin Veronica Weisser gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagt.

Das könne von 50'000 bis 300'000 Franken Jahresbudget reichen. Immer jedoch gelte: «Wer viel fürs Wohnen ausgibt, leistet sich auch tendenziell mehr für Reisen, auswärts Essen oder Versicherungsschutz», wird Weisser zitiert.



Die UBS hat dazu nun ein Papier unter dem Titel «Was kostet mein Ruhestand?» veröffentlicht, in dem die Entwicklung der Ausgaben mit steigendem Alter untersucht wird. Basierend auf Daten der schweizerischen Haushaltsbudget-Erhebung kommen die Autoren am Beispiel eines fiktiven Zürcher Ehepaares zu folgenden Schlüssen:

Hohe Ausgaben für Pflege und Gesundheit

Demnach sinken die Lebenshaltungskosten, anders als oft angenommen, im Alter nur wenig. Den Höhepunkt würden sie zwischen 40 und 65 erreichen, insbesondere das Wohnen sei hier der wichtigste Faktor. Nach der Pensionierung, so die Beobachtung, sinken die Kosten leicht, nehmen ab 85 dann aber wieder zu. Grund hierfür sind die Ausgaben für Pflege und Gesundheit.



Die Gesundheitskosten bergen dann laut UBS auch das grösste unerwartete Potenzial an Kosten. Drei Jahre verbringen die Schweizerinnen und Schweizer durchschnittlich im Pflegeheim – die Kosten dafür betragen im Mittel 200'000 Franken. Insgesamt seien sie doppelt so hoch wie im Erwerbsleben. «Wer für das Rentenalter spart, sollte einen separaten Betrag für die Pflegekosten in den letzten Lebensjahren zur Seite legen», zitiert der «Tages-Anzeiger» die UBS-Ökonomin Jackie Bauer.

Höchste Ausgaben für das Wohnen

Eine weitere Beobachtung betrifft laut UBS das Wohnen im Alter: Ab Mitte 40 entfallen etwa 30 Prozent der Lebenshaltungskosten auf das Wohnen. Obwohl das aufs gesamte Leben gerechnet der grösste Ausgabeposten ist, bleiben viele ältere Ehepaare auch nach Auszug der Kinder in der grossen Wohnung mit vier bis sieben Zimmern. UBS-Frau Bauer empfiehlt laut «Tages-Anzeiger», «schon frühzeitig an ein altersgerechtes Wohnen zu denken».



Bei Wohneigentum fallen zwar laut UBS etwa 15 Prozent weniger Kosten an. Doch auch hier seien die Extra-Kosten für Reparaturen und Unterhalt zu bedenken, warnt Bauer laut «Tages-Anzeiger». Demzufolge sollten Rentner sich überlegen, «viel sie noch bereit sind, in ihre Wohnung zu investieren, und wann der Zeitpunkt gekommen ist, diese zu verkaufen und in eine kleinere Wohnung umzuziehen».

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