Nachverdichtung und Co. 100'000 Bewohner mehr – das sind die Pläne für Zürich im Jahr 2040

tsch

20.9.2018

Wie wird Zürich der dem Bevölkerungswachstum Herr? Hochbauvorsteher André Odermatt stand dem «Tagesanzeiger» Rede und Antwort.
Wie wird Zürich der dem Bevölkerungswachstum Herr? Hochbauvorsteher André Odermatt stand dem «Tagesanzeiger» Rede und Antwort.
KEYSTONE / MELANIE DUCHENE

Zürich wächst – und zwar schnell. Etwa 520'000 Menschen, also 100'000 mehr als derzeit, könnten bereits im Jahr 2040 in der grössten Schweizer Stadt leben. Doch wo sollen sie alle wohnen?

Die Stadt beschäftigt sich seit ein paar Jahren mit dem Platz-Problem und präsentierte nun einen Masterplan für die Neugestaltung der Stadt am Zürichsee. Verdichtung lautet eines der Zauberwörter, welches immer wieder genannt wird. Mit Verdichtung soll zukünftig innerhalb des Stadtgebiets mehr Wohnraum geschaffen werden. Doch nicht jedes Viertel ist davon betroffen. «Man muss sich bewusst sein, dass wir die Verdichtungsgebiete nach klaren Kriterien festgelegt haben. Dabei schieden jene aus, die heute schon dicht bebaut sind, und andere, in denen sich Verdichtung negativ auf Verkehr oder Klima auswirken würde», so Hochbauvorsteher André Odermatt im «Tages-Anzeiger».

Zentrum lässt sich kaum mehr verdichten

Ein Grossteil der Bauvorhaben fällt auf den Westen und Norden. Vor allem die Quartiere nördlich des Milchbucks, von Affoltern über Oerlikon bis Schwamendingen, sind essenziell für die Wachstumspläne. Das Zentrum wiederum sei mit seinen Blockrandbauten so eng bebaut, dass Verdichtung dort schwierig wäre. 

Den Vorwurf, dass vor allem dort gebaut würde, wo Leute mit geringerem Einkommen leben, will sich Odermatt nicht gefallen lassen. «Wir hatten objektive Kriterien. Hinzu kommt: Wo wir eine Aufzonung planen, wollen wir die neue Möglichkeit des Baugesetzes mitanwenden und im Gegenzug einen angemessenen Anteil an preisgünstigem Wohnraum einfordern.» Ein Drittel sollen diese ausmachen.

Verdichtung nur mit Parks

Manche Gebiete wie der Zürichberg sollen nicht so stark verändert werden wie andere. Der Zürichberg sei laut Odermatt in Sachen Verkehr nicht optimal erschlossen. Zudem fliessen dort fürs Stadtklima wichtige Kaltluftströme den Hang herunter. Diese würden durch zu starke Bebauung zu stark blockiert. Am Uetliberg gebe es dieses Problem allerdings nicht.

Um durch die bevorstehenden Bauvorhaben die Lebensqualität in der Stadt nicht zu beeinträchtigen, seien allerdings auch grosszügige Parks geplant. Alle Verdichtungspläne seien untrennbar mit der Entstehung von Grünflächen verbunden, sagt der Hochbauvorsteher. «Eine Aufzonung gibt es nicht, wenn nicht auch all die anderen Aspekte berücksichtigt werden wie Freiräume, Zentren, Schulhäuser und Versorgung. Nicht, solange ich Stadtrat bin.»

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite