Verwirrung um Hausverbot Hausverbot nach Dinner – Gemeinde prüft Verhalten von Visper Politiker

Lea Oetiker

4.11.2025

Das Restaurant und Hotel La Couronne in Solothurn.
Das Restaurant und Hotel La Couronne in Solothurn.
Screenshot Google Review

Ein Visper Gemeinderat sorgt nach einem Restaurantbesuch in Solothurn für Schlagzeilen: Ihm wird «ungebührliches Verhalten» vorgeworfen, das betroffene Lokal verhängte kurzzeitig ein Hausverbot.

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Visper Gemeinderat steht im Verdacht, sich bei einem Abendessen in Solothurn ungebührlich verhalten zu haben.
  • Das Restaurant verhängte zunächst ein Hausverbot, zog es später aber wieder zurück.
  • Der Politiker bestreitet die Vorwürfe, die Gemeinde prüft den Fall intern.

Nach einem Ausflug Ende September sorgt ein Mitglied des Visper Gemeinderats für Gesprächsstoff. Wie der «Walliser Bote» berichtet, steht der Politiker im Verdacht, sich beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant und Hotel La Couronne in Solothurn ungebührlich verhalten zu haben.

Gemäss einem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, soll der Mann während des Essens auf seinem Smartphone «unsittliche Inhalte» betrachtet und gezeigt haben – während Angestellte des Restaurants anwesend waren.

Die Reaktion liess nicht auf sich warten: Am 1. Oktober sprach das Restaurant gegen den Politiker ein Hausverbot auf unbestimmte Zeit aus und drohte bei Missachtung gar mit juristischen Schritten. Auch die Stadtpolizei Solothurn wurde informiert.

Drei Wochen später folgte jedoch ein überraschender Rückzieher. Restaurantleiter Mathias Bargetzi entschuldigte sich in einem Brief beim Gemeinderat und erklärte, das Hausverbot sei «gegenstandslos». Der Fall sei «bereinigt und abgeschlossen» – ohne allerdings die ursprünglichen Vorwürfe ausdrücklich zu widerrufen.

Gemeinderatsmitglied bestreitet die Vorwürfe

In Visp beschäftigen die Anschuldigungen seither die politischen Kreise. Gemeindepräsident Niklaus Furger sagte auf Anfrage des «Walliser Boten», die Gemeinde sei informiert und kläre den Vorfall intern ab. «Im Interesse aller Beteiligten und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geben wir keine weiteren Details bekannt», heisst es in einer kurzen Stellungnahme. Innerhalb der Verwaltung wurde den Angestellten zudem untersagt, öffentlich über den Fall zu sprechen.

Das beschuldigte Gemeinderatsmitglied bestreitet die Anschuldigungen entschieden. Es handle sich um ein Missverständnis, heisst es. Als Beleg verweist der Politiker auf das Entschuldigungsschreiben des Restaurants.

Warum das Hotel La Couronne zunächst hart reagierte und später zurückruderte, bleibt unklar. Der Präsident der Trägergenossenschaft Baseltor, Kantonsrat Matthias Anderegg, bezeichnete die Angelegenheit als «nicht so wichtig» und verwies auf die Unternehmensjuristin – diese wollte sich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht äussern.