Soziale Sicherheit Sozialleistungen waren 2018 stabil

SDA

2.7.2020 - 13:25

Hier freut sich jemand auf die AHV. Weil immer mehr Schweizer in diese Lage kommen, müssten die Ausgaben für Sozialleistungen eigentlich steigen. Dass das 2018 noch nicht der Fall war, lag an den tiefen Arbeitslosenzahlen. (Symbolbild)
Hier freut sich jemand auf die AHV. Weil immer mehr Schweizer in diese Lage kommen, müssten die Ausgaben für Sozialleistungen eigentlich steigen. Dass das 2018 noch nicht der Fall war, lag an den tiefen Arbeitslosenzahlen. (Symbolbild)
Source: Keystone/STEFFEN SCHMIDT

Aktuell dürfte es ziemlich anders sein, aber 2018 waren die Ausgaben für Sozialleistungen ungefähr gleich wie im Jahr davor. Im Bereich Alter wurde mehr ausgegeben, dafür war die Arbeitslosigkeit wegen der relativ guten Konjunkturlage tiefer.

20'795 Franken kosteten die Sozialleistungen die Wohnbevölkerung pro Kopf und Jahr. Das war ein bisschen weniger als 2017 und ein bisschen mehr als 2016. 1990 schlugen die Sozialleistungen erst um etwa halb so viel zu Buche. Seit damals stieg der Prozentsatz der Sozialleistungen am Bruttoinlandprodukt (BIP) von 15,6 auf 25,7 Prozent. In den letzten Jahren hatte er sich auf 25-26 Prozent eingependelt.

In anderen mitteleuropäischen Länder wurden die Einzelnen zwar geringer belastet – beispielsweise mit 20'054 Franken in Deutschland, 18'611 Franken in Schweden oder 14'710 in Italien – aber der Anteil am BIP war in fast allen diesen Ländern höher als in der Schweiz. Am höchsten war er in Frankreich, wo 31,7 Prozent des BIP für Sozialleistungen aufgewendet wurde.

In den süd- und osteuropäischen Ländern, die in der Regel ein schwächeres System der sozialen Sicherheit haben, lagen die Sozialausgaben gemessen am BIP bis zu 10 Prozentpunkte tiefer als in Mitteleuropa, wie Zahlen des Europäischen Statistischen Amts Eurostat (2017) belegen.

Nur 3,2 Prozent der Ausgaben für Arbeitslose

In allen Ländern machten Leistungen für Alter und Gesundheit den Hauptharst aus. In der Schweiz schluckte die AHV etwa ein Viertel der Sozialausgaben, gefolgt von der beruflichen Vorsorge mit über einem Fünftel. Ein knappes Sechstel verschlang die Krankenversicherung, danach folgte lange nichts.

Die öffentliche Finanzierung des Gesundheitssystems (Spitäler) nahm mit 7,4 Prozent Rang vier der Ausgaben-Hitparade ein, gefolgt von der obligatorischen Unfallversicherung und den Familienzulagen mit je 3,4 Prozent. Erst dahinter kam die Arbeitslosenversicherung mit 3,2 Prozent.

Mehr Alte, weniger Joblose – vorübergehend

In der Schweiz stiegen die Sozialleistungen im Bereich Alter 2018 um 1,3 Milliarden Franken – vor allem, weil es mehr Bezüger gab. Obwohl die Arbeitslosigkeit ein vergleichsweise schmales Ausgabensegment bildet, konnten dort 0,7 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr gespart werden. Das kompensierte die Mehrkosten für das Alter beinahe.

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