SparhammerSRG-Direktorin kündigt Stellenabbau in «hohem dreistelligen Bereich» an
Petar Marjanović
30.6.2025
SRG-Chefin Susanne Wille (links) muss sparen.
KEYSTONE
Die SRG muss sparen. Am Montagnachmittag präsentierte das Rundfunkunternehmen mehrere Zentralisierungsmassnahmen. Die SRG-Spitze kündigte zudem an, Stellen abbauen zu wollen.
Das Unternehmen hinter den öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Sendern SRF, RSI und RTS muss sparen. Konkret: 270 Millionen Franken. Grund sind nicht nur sinkende Werbeeinnahmen. Auch die Politik verlangt vom Rundfunkunternehmen Einsparungen.
Wie dieser Betrag erreicht werden kann, dazu schaffte die SRG-Spitze am Montagnachmittag erste Fakten. Angekündigt waren neue Details zur «neuen Organisation» der SRG.
SRG-Intern wurde das Projekt zuvor von Insidern gegenüber blue News als «Riesenkiste» beschrieben: «Für uns ist es eine Riesenkiste. Mit der Streichung einzelner Sendungen wie ‹10 vor 10› ist es nicht getan. Es braucht tiefgreifende Veränderungen und einen umfassenden Umbau.»
Zentralisierung geplant, Stellenabbau angekündigt
Kurz nach 14 Uhr war klar: Die SRG will vor allem bei sich selbst sparen. «Wir müssen zu einer SRG werden», sagte Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina. Gemeint war ein umfassender Zentralisierungsschritt.
Konkret wurde angekündigt, dass die SRG unter anderem die Sportredaktionen und die Abteilung Fiktion, die Produktion und die Distribution sowie zahlreiche Funktionsbereiche wie HR, Finanzen und IT zusammenlegt.
Davon betroffen sind auch die Redaktionen. So sollen nicht nur die Abteilungen Sport und Fiktion SRG-weit stärker zusammenarbeiten. Auch die Regionen müssen zusammenrücken und dieselben Werkzeuge bei der Arbeit nutzen. Die SRG-Spitze betonte jedoch, dass die «regionale Verankerung die DNA und die Stärke der SRG» bleibe. SRG-Generaldirektorin Susanne Wille sagte dazu zum Beispiel: «Wir bleiben eine SRG der Regionen.»
Klar ist, dass das nicht ausreichen wird. In der Mitteilung wurde auch angedeutet, dass es «Auswirkungen auf die Mitarbeitenden» geben wird. Kündigungen wurden zwar nicht genau beziffert – man rechne aber mit der Streichung von einer dreistelligen Anzahl von Stellen. Erste kurzfristigen Sparmassnahmen drohen dem Personal bereits morgen: Für den 1. Juli wurden den Mitarbeitenden Informationen angekündigt.
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