Kritik am Fiskus «Steuerparty» empört Politiker

uri

29.1.2019

Die Jahresversammlung der Schweizerischen Steuerkonferenz SKK stellt man sich eher trocken vor – angeblich soll es sich dabei zuletzt aber um ein rauschendes Fest gehandelt haben. 
Die Jahresversammlung der Schweizerischen Steuerkonferenz SKK stellt man sich eher trocken vor – angeblich soll es sich dabei zuletzt aber um ein rauschendes Fest gehandelt haben. 
Symbolbild: Keystone

Dass hohe Steuerbeamte jährlich auf Kosten der Steuerzahler feiern, sorgt bei Politikern für Unmut. Sie fordern, dass die Jahresversammlung der Schweizerischen Steuerkonferenz SKK künftig anders begangen wird.

Alljährlich im Herbst treffen sich Beamte der Steuerverwaltung zur Jahresversammlung der Schweizerischen Steuerkonferenz SKK. Was nach einem «trockenen Business-Anlass» klinge, so «20 Minuten», sei in Wahrheit aber «ein rauschendes Fest».

Auf Kosten der Steuerzahler werde zwei Tage lang «gegessen, getrunken und getanzt». Im Jahr 2017 sei bei der Veranstaltung laut dem Finanzblog «Inside Paradeplatz» sogar eine «Bierschwemme» als eigener Programmpunkt vorgesehen gewesen. 

Ein «Unding»

Die Veranstaltung hat entsprechend zu Unmutsäusserungen aus der Politik geführt. Thomas Fuchs vom Bund der Steuerzahler und SVP-Politiker etwa bezeichnet die Veranstaltung laut «20 Minuten» als «Unding».



«Absolut unnötig» findet SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel das Zusammentreffen in der derzeitigen Form, während Finanzpolitiker und CVP-Nationalrat Alois Gmür «fehlenden Menschenverstand» vermutet.

Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes und FDP-Nationalrat, erwartet von einer Behörde mehr «Sensibilität». Schliesslich werde hier «mit Steuergeldern gewirtschaftet.» Er fordert die Finanzdirektoren der Kantone deshalb auf, «ein Auge auf solche Veranstaltungen zu werfen».

«Klares Reglement» gefordert

Sein Kollege Gmür wünscht sich hingegen ein «klares Reglement». Immerhin sei das auch beim Schweizer Armeekader gelungen, wo es zu ähnlichen Spesenexzessen gekommen sei.

Schneider Schüttel meint, die Vertreter der Steuerbehörden sollten beim Treffen weniger essen und trinken und sich stattdessen in Workshops intensiv über ihre Arbeit austauschen. Für feierfreudige Beamte hat hingegen Fuchs eine Idee. Diese würden ja genug verdienen, «um solche Feste privat zu finanzieren.»

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