SRG-Trendumfrage Begrenzungsinitiative chancenlos, Kampfjets im Anflug

SDA/tsha

20.8.2020

Eine F/A-18 Super Hornet – das Modell ist einer der Kampfjets, den die Schweiz derzeit evaluiert.
Eine F/A-18 Super Hornet – das Modell ist einer der Kampfjets, den die Schweiz derzeit evaluiert.
Bild: Keystone/Valentin Flauraud

In wenigen Wochen wird neben vier anderen Vorlagen über die Begrenzungsinitiative abgestimmt. Eine Umfrage zeigt jetzt: Es gibt keine Mehrheit für den SVP-Vorstoss.

Rund fünf Wochen vor der Eidgenössischen Volksabstimmung vom 27. September fällt die Begrenzungsinitiative der SVP durch. Für die Beschaffung neuer Kampfjets zeichnet sich hingegen ein Ja ab. Das zeigt die erste Welle der SRG-Trendbefragung.

45 Prozent der Stimmberechtigten haben demnach vor, ihre Stimme im September abzugeben, wie der am Donnerstag veröffentlichten Befragung  zu entnehmen ist. Anfang August lehnten 61 Prozent der Stimmwilligen die SVP-Begrenzungsinitiative ab. 35 Prozent sprachen sich dafür aus. 



Da das Volksbegehren eigentlich am 17. Mai an die Urne kommen sollte, verfügen das Schweizer Radio und Fernsehen auch über eine erste Trendumfrage vom März. Dabei zeigte sich eine für Initiativen atypische Entwicklung.

Der Anteil der entschieden Ja-Stimmenden hat sich verfestigt und der Nein-Anteil ist nicht merklich gestiegen. Gewöhnlich sinkt der Ja-Anteil bei Initiativen im Verlauf einer Kampagne und die Nein-Seite wächst.

Die Meinungen über die SVP-Initiative sind zudem gemacht. 70 Prozent haben bereits eine feste Stimmabsicht. Ausschlaggebend für die Stimmabsichten sind neben der politischen Zugehörigkeit Sprachregion und Einkommensfaktoren.

Harter Ja-Kern in der SVP

So hat sich die hohe Zustimmung im SVP-Umkreis verfestigt. Ansonsten stieg der Ja-Anteil nur bei einer Gruppe: bei den Parteiungebundenen. Dessen ungeachtet lehnt aber die Mehrheit in dieser Gruppe die Initiative ab. Alle anderen Wählergruppen tendierten ebenfalls zu einem Nein und blieben damit bei den Empfehlungen ihrer Parteien.

Neben SVP-nahen Bürgerinnen und Bürgern ist nur die Untergruppe der gegenüber der Regierung Misstrauischen mit 69 Prozent für das Volksbegehren. Sympathien von 45 Prozent finden sich auch noch bei den Personen mit niedrigerem Bildungsniveau.

Das «Non» aus der französischsprachigen Schweiz fällt sehr deutlich aus. Auch die Deutschschweiz lehnt die Initiative mehrheitlich ab. Im Tessin zeigt sich die Lage offener. Dort sind die Mehrheitsverhältnisse fast ausgeglichen und der Trend verläuft Richtung Ja. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine Unterschiede.



Bei den Argumenten sticht keines der drei Hauptargumente der Initianten. Die Gegner indessen finden Zustimmung mit den Argumenten, die Initiative verschärfe den Fachkräftemangel, gefährde Arbeitsplätze und Wohlstand.

Kampfjet-Ja absehbar

Beim Kredit für neue Kampfflugzeuge zeigte die Trendbefragung eine Ja-Mehrheit von 58 Prozent. Sechs von zehn Stimmbürgern haben sich in dieser Frage schon entschieden. Dabei sind die Anhänger der bürgerlichen Bundesratsparteien überwiegend für die Erneuerung der Luftwaffenflotte.



Die Anhängerschaft von Grünen und SP will dagegen zu drei Vierteln Nein sagen. Die Grünliberalen fallen mit 47 Prozent Ja und 47 Prozent Nein zwischen die Pole. Mehrheitlich dagegen sind die Parteiungebundenen.

In der Romandie hat derzeit keine Seite die Mehrheit, in der Deutschschweiz ist die Zustimmung deutlich. In der italienischsprachigen Schweiz schliesslich sind die Befürworter der Vorlage in der Überzahl. 

Die erste Welle der SRG-SSR-Trendbefragung führte das Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 3. und dem 17. August durch. Befragt wurden 29'540 Stimmberechtigte. Der statistische Fehlerbereich beträgt 2,9 Prozentpunkte. Ein Wert von 50 Prozent kann damit zwischen 47,1 und 52,9 Prozent liegen.

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