Bis zu 35'000 FrankenNationalrat beschliesst spontan deutliche Steuersenkung für Familien
tafi
12.3.2019
Lassen Eltern ihre Kinder extern betreuen, sollen sie künftig bei der direkten Bundessteuer bis zu 25'000 Franken abziehen können. Der allgemeine Kinderabzug steigt ebenfalls deutlich. Die SVP sieht darin das traditionelle Familienbild gestört.
Es hört sich ziemlich sperrig an, worüber der Nationalrat in seiner Frühjahrsession heute abgestimmt hat: «Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten». Dabei ging es um eine Erhöhung des Steuerabzugs für die Kosten der Kinder-Fremdbetreung. Für die SVP war das aber vor allem ein Kampf um das Familienmodell in der Schweiz.
«Wir setzen uns für die traditionelle Familie ein», wird SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (40) im «Blick» zitiert. «Ein Abzug nur für Fremdbetreuung diskriminiert das traditionelle Familienmodell, das lehnen wir ab.» Hintergrund seiner Auslassung: Der Bundesrat wollte den maximalen Steuerabzug für die Kinderbetreuung deutlich erhöhen. Allerdings nur für Kosten, die durch die Betreuung in Kinderkrippen oder durch Tagesmütter entstehen.
Die grosse Kammer folgte dem Bundesrat und der vorberatenden Wirtschaftskommission. Dieser hatte vergangenen Mai vorgeschlagen, das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer so zu ändern, dass Kinderdrittbetreuungskosten steuerlich vermehrt zum Abzug gebracht werden können. Lassen Eltern ihre Kinder extern betreuen, sollen sie künftig bei der direkten Bundessteuer bis zu 25'000 Franken abziehen können. Heute sind es 10'100 Franken. Die Summe entspricht in etwa den Kosten für einen nichtsubventionierten Krippenplatz für fünf Tage pro Woche.
SVP-Forderung abgewiesen
Mit 131 zu 48 Stimmen bei 14 Enthaltungen stimmte der Nationalrat diesem Vorschlag zu. Die steuerliche Berücksichtigung von Fremdbetreuungskosten könne ein Argument sein für Frauen, die ins Erwerbsleben einsteigen möchten, sagte Kathrin Bertschy (GLP/BE) im Namen der Kommission. Die Betreuungskosten seien für viele junge Familien zu hoch.
Die SVP findet jedoch, dass dadurch traditionelle Familienmodelle benachteiligt werden. Die Partei hatte gefordert, dass «der 25'000-Franken-Abzug auch jenen Familien zugute kommt, die ihre Kinder selbst betreuen», schreibt der «Blick». Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen, würde ein «fiktiver Lohn» entgehen, begründet Aeschi den SVP-Antrag. Deswegen sollten sie dieselben Abzüge tätigen können, «sonst haben wir am Schluss nur noch Staatskinder».
Der Forderung der SVP, die damit einmal mehr ihren alten Kampf ums richtige Familienbild – der Mann geht arbeiten, die Frau kümmert sich um Kinder (und Küche und Haushalt) – ausgefochten hat, wurden allerdings von allen anderen Fraktionen abgelehnt. Die FDP sprach vorab im «Blick» von einem «Giesskannenprinzip», die SP befürchtete einen «wirtschaftlichen Nachteil für Familien, die auf Fremdbetreuung angewiesen sind». Selbst die CVP war gegen «einen Pauschalabzug ohne Kostennachweis».
Auch allgemeiner Kinderabzug steigt
Die jetzt vom Nationalrat beschlossene Anpassung bei der direkten Bundessteuer führt kurzfristig zu Mindereinnahmen von rund zehn Millionen Franken. Mittelfristig rechnet der Bundesrat mit 2500 neuen Vollzeitstellen, wodurch die Einbussen wettgemacht würden.
Die grosse Kammer nahm eine Änderung am bundesrätlichen Entwurf vor. Neben den erhöhten Abzügen für Kinderdrittbetreuungskosten soll auch der allgemeine Kinderabzug von 6500 Franken auf 10'000 Franken angehoben werden. Verschiedene Kantone prüften diesen Vorschlag bereits, argumentierte Philipp Kutter (CVP/ZH). Mit der Unterstützung der SVP fand dieser Vorschlag eine knappe Mehrheit.
Als nächstes entscheidet der Ständerat über die Vorlage. Auch dort dürften Diskussionen programmiert sein. Viele Kantone hatten sich in der Vernehmlassung skeptisch gezeigt, ob die Vorschläge des Bundesrats die Beschäftigung tatsächlich erhöhen würde. Sicher seien einzig die Steuerausfälle, hiess es.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
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Bild: Keystone/dpa
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Bild: Kapo TG
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Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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