Abriss im Wallis abgebrochenGemeinde will Strasse bauen, private Terrassen sollen weichen
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30.4.2025
Streit um Verkehrsführung: In Naters (VS) müssen die Anwohner ihre Terrassen nun doch nicht abreissen (Archivbild).
KEYSTONE/Patrick Huerlimann
Für eine neue Verkehrsführung sollten in einer Walliser Gemeinde private Terrassen Platz machen. Nun herrscht bei deren Besitzern Erleichterung: Der Abriss konnte noch einmal abgewendet werden.
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30.04.2025, 16:25
30.04.2025, 16:38
Maximilian Haase
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Seit sechs Jahren bangten Anwohner in Naters (VS) um ihre privaten Terrassen – nun dürfen diese bleiben.
Der Plan einer neuen Verkehrsführung über den Marktplatz hätte den Abriss der Terrassen nötig gemacht, nun wurde er endgültig verworfen.
Die Gemeinde will ein Planermandat vergeben und bis Herbst neue Varianten erarbeitet haben.
Erst investiert man viel Geld und Zeit in den Bau einer neuen Terrasse – und dann muss sie gleich auf Anordnung von ganz oben wieder abgerissen werden: Dieses Horrorszenario fürchteten manche Anwohner der kleinen Gemeinde Naters im Wallis bis zuletzt. Nun können die Terrassenbesitzer erleichtert aufatmen: Ein Abriss wird nicht stattfinden, die Bauten bleiben bestehen.
Lange mussten Betroffene wie Helmut Schmid und Angelika Schliecker bangen: Vor sechs Jahren erhielten sie von der Gemeinde die Anfrage, ob sie bereit wären, ihre damals frisch errichteten Terrassen im Rahmen der neu geplanten Verkehrsführung am Natischer Marktplatz wieder abzureissen.
Erst jetzt herrscht Klarheit: Die Gemeinde, so liess sie in einer Mitteilung wissen, hat sich von der ursprünglich favorisierten Variante verabschiedet. Diese hätte den Abriss der privaten Flächen erfordert, steht nun aber nicht mehr zur Diskussion. Unklar bleibt derweil, welche neue Version der Verkehrsführung die Gemeinde präferiert.
Konkrete Vorschläge bis Herbst
Verschiedene Varianten sollten ausgearbeitet werden, heisst es in der Mitteilung. Die Neugestaltung des Verkehrs am Marktplatz stehe nach wie vor auf der Agenda, wobei es weiterhin um eine höhere Verkehrssicherheit gehe, insbesondere für Schulwege. Zudem wolle man bessere Bedingungen für den öffentlichen Verkehr, eine barrierefreie Haltestelle und mehr Raum für den Langsamverkehr schaffen.
Die Gemeinde will ein Planermandat vergeben, das bis Herbst 2025 konkrete Lösungsvorschläge liefern soll. Die anschliessend ausgewählte beste Variante wolle man dann der Bevölkerung und den direkt Betroffenen präsentieren.
Überhaupt hinterfragt man die innerörtliche Verkehrsorganisation: «Auf dem Gemeindegebiet von Naters herrscht gegenwärtig eine teilweise unbefriedigende Situation bezüglich der Mobilität», schreibt die Gemeinde und verweist auf Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmenden sowie auf die nicht optimale Verkehrssicherheit und Parkplatzsituation.