Angeblich ein Migros-Betrieb Tierschutzorganisation zeigt schlimme Zustände in Walliser Hühnermast

sda, smi

4.9.2022 - 16:11

Kein schöner Anblick: Die weiteren Bilder, welche die Organisation Tier im Fokus zeigt, sind sehr viel schlimmer. 
Kein schöner Anblick: Die weiteren Bilder, welche die Organisation Tier im Fokus zeigt, sind sehr viel schlimmer. 
Tier im Fokus

Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (Tif) wirft der Migros vor, an drei Standorten im Wallis Masthühner unter grausamen Bedingungen aufzuziehen. Der Grossverteiler weist die Vorwürfe zurück.

Keystone-SDA, sda, smi

Hähne trampeln auf zerzausten Hühnern herum, bei denen nicht klar ist, ob sie noch leben. Es sind verstörende Bilder, welche die Organisation Tier im Fokus (TiF) in einem Zuchtbetrieb im Wallis gemacht haben will und auf ihrer Website publiziert.

Die Zucht der Hühner in der Schweizer Massentierhaltung sei grausam, wird Tif-Präsident Tobias Sennhauser in der Mitteilung zitiert. Über die Tif-Vorwürfe berichtete auch die «SonntagsZeitung». Mit einer Petition will die Tierrechtsorganisation die Migros nun zum Handeln bewegen.

Diese soll in ihrer Micarna-Gruppe – eine der führenden Fleisch-, Geflügel-, Ei- und Seafood-Produzentinnen der Schweiz – in der Tierzucht nur noch langsamer wachsende, gesündere Rassen einsetzen.

Tif gehört zur Allianz, die hinter der Massentierhaltungsinitiative steht, über die am 25. September abgestimmt wird. Die Organisation weist in ihrer Mitteilung darauf hin, dass mit einer Annahme der Initiative die Forderungen der Petition erfüllt wären.

Migros wehrt sich gegen die Vorwürfe

Ob die am Sonntag veröffentlichten Aufnahmen aus einem der besagten Betriebe im Wallis stammten, dafür lägen noch keine überprüfbaren Belege vor, schrieb der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir halten fest, dass in den Micarna-Betrieben die gesetzlichen Richtlinien eingehalten werden», so der MGB. Die Betriebe würden regelmässig von Dritten kontrolliert.

Die Aufnahmen wollte der MGB am Sonntag nicht weiter kommentieren. «Wir stellen lediglich fest, das hier jemand offensichtlich unbefugt in einen Mastbetrieb eingedrungen ist und sich die Tiere dadurch gestört und gestresst fühlen», schrieb der MGB.

Die Migros beweise durch ihre Projekte zugunsten des Tierwohls immer wieder, das sie ihre Verantwortung wahrnehme. So würden beispielsweise nur noch frische gekochte Eier aus Freilandhaltung verkauft, die mindestens den IP-Suisse-Standard erfüllten.