CO2-Ausstoss Neuwagen mit mieser Klimabilanz – trotz Elektroauto-Boom

uri

28.10.2019

Eingesparte Klimagase werden teils durch grosse Fahrzeuge wieder aufgebraucht. (Symbolbild) 
Eingesparte Klimagase werden teils durch grosse Fahrzeuge wieder aufgebraucht. (Symbolbild) 
Bild: Keystone

Obwohl in der Schweiz immer mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden, wird die Klimabilanz der Neuwagenflotte schlechter. Dies auch deshalb, weil immer mehr grosse und PS-starke Autos zugelassen werden. 

Immer häufiger werden Elektrofahrzeuge in der Schweiz verkauft. In diesem Jahr sind es bereits 5’000 mehr reine Stromer und sogenannte Plug-in-Hybride als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und trotzdem stieg der CO2-Ausstoss in den letzten beiden Jahren an, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Demnach stiessen die in diesem Jahr neu zugelassenen Fahrzeuge im Schnitt 139,2 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Das seien noch einmal knapp zwei Gramm mehr gewesen als im Jahr zuvor, rechnete die Zeitung aus. Und das, obwohl die CO2-Emissionen bereits seit dem Jahr 2015 die 130-Gramm-Grenze nicht übersteigen dürfen.



Derzeit werde die Vorgabe in keinem einzigen Kanton erfüllt, wobei die Fahrzeuge in Zug, Graubünden und Schwyz am klimaschädlichsten unterwegs seien. Am besten schnitt die Neuwagenflotte hingegen in den Kantonen Thurgau und Obwalden ab.

Ab 2020 wird es bedeutend teurer

Ursächlich für die Entwicklung seien unterschiedliche Gründe, schreibt der «Tages-Anzeiger». So sei inzwischen etwa jeder zweite Neuwagen ein schweres Fahrzeug mit Allradantrieb. Auch würden die weniger CO2-intensiven Dieselwagen inzwischen weniger verkauft – und es finde ein neues Testverfahren Anwendung, das die tatsächlichen CO2-Emissionen präziser abbilde.



Für die Importeure bleibe die schlechte Klimabilanz nicht folgenlos. In diesem Jahr müssten sie wohl eine ähnlich hohe Busse bezahlen,wie im Vorjahr, nämlich um die 30 Millionen Franken. Durch eine Verschärfung der Klimaziele ab dem Jahr 2020, wonach dann nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausgestossen werden dürfen, könnten die Strafen künftig kräftig in die Höhe schiessen. Der Branchenverband Auto Schweiz rechnet laut «Tages-Anzeiger» dann mit Bussen von 200 bis 300 Millionen Franken –allein für das Jahr 2020.

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