Berns Rolle grösser als bekanntKeller-Sutter soll Trump persönlich ans WEF eingeladen haben
Samuel Walder
30.10.2025
Laut Berichten soll sich Donald Trump selbst ans WEF 2026 eingeladen haben. Doch Recherchen zeigen, das dies gar nicht stimmt.
sda
Donald Trump sorgt mit seiner angekündigten Davos-Reise für Schlagzeilen – doch laut Recherchen der «Handelszeitung» wurde der Ex-Präsident keineswegs eigenmächtig aktiv. Die Einladung kam wohl direkt vom WEF – und möglicherweise auch von Karin Keller-Sutter.
US-Präsident Donald Trump plant, am WEF 2026 in Davos teilzunehmen, was zunächst wie eine spontane Selbst-Einladung wirkte.
Recherchen zeigen jedoch, dass Trump offiziell vom WEF eingeladen wurde, wie viele frühere Teilnehmer, und bereits 2025 virtuell teilgenommen hatte.
Zusätzlich soll Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter Trump persönlich beim UNO-Gipfel in New York zur Teilnahme eingeladen haben, trotz zuletzt angespannter Beziehungen.
Kaum war die Nachricht veröffentlicht, ging ein Beben durch die Medienlandschaft: US-Präsident Donald Trump will Ende Januar ins verschneite Davos reisen – ausgerechnet zum Weltwirtschaftsforum (WEF), das sich seit jeher als Bühne für Globalisierung und Klimaschutz inszeniert. Doch der selbsternannte «Deal-Maker» soll sich kurzerhand ans WEF 2026 selbst eingeladen haben, titelten etwa die CH Media-Zeitungen – ganz im Stil des unberechenbaren Showmasters im Weissen Haus.
Aber war es wirklich so? Hat Trump sich eigenmächtig aufs WEF-Tableau katapultiert?
Einladung kam wohl schon vor Wochen
Recherchen der «Handelszeitung» zeichnen ein anderes Bild: Der US-Präsident wurde offenbar sehr wohl eingeladen – und zwar ganz offiziell vom WEF. Es sei üblich, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorjahrestreffens erneut kontaktiert und zur Teilnahme gebeten würden.
Auch Trump, der im Januar 2025 per Videolink aus Washington zugeschaltet war und sich selbst in höchsten Tönen lobte, «unser Land wird bald wohlhabender sein und der Planet friedlicher als je zuvor», erhielt eine solche Einladung.
Ein diskreter diplomatischer Vorstoss
Doch damit nicht genug: Laut zwei unabhängigen Quellen soll auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter persönlich involviert gewesen sein – und das auf höchster Ebene, schreibt die «Handelszeitung». Am Rande des UNO-Gipfels in New York Ende September habe sie Trump direkt eingeladen – Staatsoberhaupt zu Staatsoberhaupt.
Ein bemerkenswerter Schritt, wenn man bedenkt, dass der Ton zwischen Bern und Washington zuletzt eher frostig war, vor allem nach Trumps harscher Kritik im Sommer. Keller-Sutter zeigt sich nun versöhnlich. Wie es im Artikel der «Handelszeitung» heisst, reagierte das Finanzdepartement auf Anfrage kurz angebunden: «Wir haben zu dieser Sache keinen Kommentar abzugeben.»