Umfrage 66 Prozent sagen Ja zur «Ehe für alle», 99-Prozent-Initiative verliert weiter an Boden

SDA/uri

1.9.2021 - 06:58

Ein Paar posiert am 7. August 2021 in Hochzeitskleidern im Dorf Regensberg im Kanton Zürich. 
Ein Paar posiert am 7. August 2021 in Hochzeitskleidern im Dorf Regensberg im Kanton Zürich. 
Bild: Keystone

Die Zustimmung zur «Ehe für alle» steigt laut einer neuen Umfrage. Inzwischen wollen zwei Drittel des Stimmvolks demnach mit Ja stimmen. Abwärts geht es indes für die 99-Prozent-Initiative, die derzeit nur noch eine Zustimmung von 40 Prozent bekommen würde. 

1.9.2021 - 06:58

Die Positionen zu den beiden eidgenössischen Abstimmungsvorlagen vom 26. September festigen sich: In der zweiten Umfrage von «20 Minuten» und «Tamedia» ist die Zustimmung zur Vorlage «Ehe für alle» gestiegen, und die Ablehnung der 99-Prozent-Initiative ist deutlicher geworden.

Mittlerweile 55 Prozent der Antwortenden wollen die Initiative der Juso sicher oder eher ablehnen. In der ersten Umfragewelle hatten noch 49 Prozent diese Haltung vertreten. Die Zustimmung ging von 45 Prozent in der ersten Umfrage auf noch 40 Prozent zurück. Fünf Prozent machten keine Angabe zu ihrer Stimmabsicht.

Unterstützt wird die Volksinitiative lediglich im linken Lager. Wählerinnen und Anhänger der anderen Parteien lehnen das Anliegen der Juso deutlich ab.



Die 99-Prozent-Initiative trägt den Titel «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» und verlangt, dass Kapitaleinkommen wie Zinsen, Mieterträge oder Dividenden eineinhalbmal so stark besteuert werden wie Lohneinkommen. Jährlich soll jedoch ein Freibetrag gelten.

Die Höhe dieses Betrags würde vom Gesetzgeber bestimmt. Die Initianten und Initiantinnen denken an etwa 100'000 Franken. Die Mehreinnahmen sollen dazu verwendet werden, die Einkommenssteuern für Menschen mit tiefen und mittleren Löhnen zu senken und Leistungen der sozialen Wohlfahrt zu unterstützen.



Deutliches Ja zu «Ehe für alle»

Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und der Zugang zur Samenspende für verheiratete Frauen-Paare wird von inzwischen 66 Prozent der Antwortenden unterstützt. 33 Prozent gaben an, ein Nein einlegen zu wollen. In der ersten hatten 64 Prozent die Vorlage unterstützt und 35 Prozent sie abgelehnt.

Die Meinungen scheinen bei dieser Vorlage gemacht: Noch ein Prozent der Antwortenden äusserte keine Meinung. Ausser bei der SVP findet die Vorlage bei allen Parteien Zustimmungen. Die deutlichste Zustimmung kommt aus Kreisen von SP und Grünen.

Die Umfrage wurde zwischen de 26. und dem 28. August in Zusammenarbeit mit der Leewas GmbH durchgeführt. 15'583 Antworten wurden gewichtet und einbezogen. Der Stichprobenfehler liegt bei plus/minus 1,2 Prozentpunkten.

SDA/uri