Stimmen aus sechs Parteien engagieren sich für Klimaschutz-Gesetz
«Schützen, was uns wichtig ist»: Unter diesem Motto steht die Kampagne für das Klimaschutz-Gesetz, über das am 18. Juni abgestimmt wird. Vertreterinnen und Vertreter von FDP, Mitte, EVP, GLP, SP und Grünen stellen in Bern ihre Argumente vor.
21.04.2023
Alle drei Vorlagen dürften bei der Volksabstimmung am 18. Juni angenommen werden. Besonders hoch dürfte der Ja-Anteil bei der OECD/G20-Mindeststeuer ausfallen. Auch das Klima- und Innovationsgesetz und das Covid-19-Gesetz werden voraussichtlich klar angenommen.
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- Am 18. Juni wird über die Mindeststeuer, den Klimaschutz und das Covid-Gesetz abgestimmt.
- Auch in der dritten Abstimmungsumfrage von Tamedia/20 Minuten und der zweiten SRG-SSR-Trendbefragung des Forschungsinstituts GFS Bern vom Mittwoch zeigt sich weiterhin eine deutliche Zustimmung für alle Vorlagen ab.
- Sowohl beim Klimagesetz als auch beim Covid-Gesetz wird in beiden Umfragen ein ausgeprägtes Polarisierungsmuster entlang klarer parteipolitischer Bruchlinien festgestellt.
Auch in der dritten Abstimmungsumfrage von Tamedia/20 Minuten und der zweiten SRG-SSR-Trendbefragung des Forschungsinstituts GFS Bern vom Mittwoch zeichnet sich weiterhin eine deutliche Zustimmung für die drei Vorlagen ab.
Für die OECD/G20-Mindestbesteuerung sprachen sich bei den neuesten Umfragen von SRG und Tamedia/20 Minuten 73 beziehungsweise 71 Prozent der Befragten aus. Grössere Abweichungen gab es beim Klimagesetz. Hier sprachen sich laut SRG-Umfrage 63 Prozent für ein Ja und 36 Prozent für ein Nein aus. Bei Tamedia/20 Minuten sagten 56 Prozent Ja und 43 Prozent Nein. Das Covid-19 Gesetz begrüssten 67 Prozent beziehungsweise 62 Prozent.
Gegenüber den letzten Umfragen zeigte sich allerdings bei der OECD/G20-Mindestbesteuerung und beim Klimagesetz laut der SRG-Umfrage nun ein deutlicher Nein-Trend. Hatten bei der letzten Umfrage noch 12 Prozent der Befragten Nein oder eher Nein zur OECD/G20-Mindestbesteuerungsvorlage gesagt, sind es inzwischen 24 Prozent. In der neuesten Tamedia/20 Minuten-Umfrage sprachen sich 26 Prozent dagegen aus.
Grosse Zustimmung für OECD-Mindeststeuer
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Klimagesetz: Bei der SRG-Umfrage vom 30. April sprachen sich 25 Prozent der Befragten dagegen oder eher dagegen aus, rund einen Monat später waren es 36 Prozent. In der Tamedia/20 Minuten-Umfrage lag der Nein-Anteil in den beiden letzten Umfragen mit 43 Prozent deutlich höher.
Die Umsetzung der OECD/G20-Mindeststeuer für grosse, international tätige Unternehmensgruppen geniesst in allen Bevölkerungsgruppen eine starke Zustimmung. Ein Monat später waren es 36 Prozent. In der Tamedia/20 Minuten-Umfrage lag der Nein-Anteil in den beiden letzten Umfragen mit 43 Prozent deutlich höher.
Die Umsetzung der OECD/G20-Mindeststeuer für grosse, international tätige Unternehmensgruppen geniesst in allen Bevölkerungsgruppen eine starke Zustimmung aufgrund ihrer breiten Abstützung in sämtlichen politischen Lagern. Die SP hat als einzige grosse Partei eine Nein-Parole und die Grünen haben Stimmfreigabe beschlossen.
Polarisierungsmuster
Bei den anderen beiden Abstimmungsvorlagen wird in beiden Umfragen ein ausgeprägtes Polarisierungsmuster entlang klarer parteipolitischer Bruchlinien festgestellt. Während Sympathisantinnen und Sympathisanten von SP, Grünen und Grünliberalen das Klimagesetz stark befürworten und jene der Mitte mehrheitlich, verwerfen SVP-Anhängerinnen und -Anhänger die Vorlage sehr deutlich (89 Prozent).
Beim Klimaschutz- und Innovationsgesetz wurden zwar merkliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen und nach Siedlungstyp festgestellt. Die Vorlage dürfte dennoch eher angenommen werden.
Angenommen werden dürfte auch die Verlängerung des Covid-19-Gesetzes – trotz der deutlichen Ablehnung durch die SVP-Sympathisantinnen und Sympathisanten. In der Tamedia/20 Minuten-Umfrage sprachen sich 72 Prozent von ihnen für ein Nein zur Vorlage aus.
Tamedia und 20 Minuten befragten für die dritte Welle der Abstimmungsumfrage am 31. Mai und 1. Juni knapp 12'000 Personen. Der statistische Fehlerbereich wird mit plus/minus 1,4 Prozentpunkten angegeben. Für die zweite SRG-SSR-Trendumfrage befragte das Meinungsforschungsunternehmen GFS Bern zwischen dem 23. und dem 31. Mai über 12'600 Stimmberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt plus/minus 2,8 Prozentpunkte.