Abstimmungssonntag Umweltverantwortungsinitiative fällt glatt durch ++ Mindestlöhne werden nicht angenommen 

su, sda

9.2.2025 - 16:14

Die Schweizer Stimmberechtigten entscheiden heute über die Umweltverantwortungsinitiative, die eine radikale Umstellung von Wirtschaft und Konsum verlangt. 
Die Schweizer Stimmberechtigten entscheiden heute über die Umweltverantwortungsinitiative, die eine radikale Umstellung von Wirtschaft und Konsum verlangt. 
Archivbild: Keystone

Die Schweiz hat heute über eine Volksinitiative entschieden, die verlangt, dass Wirtschaft und Konsum deutlich weniger Ressourcen verbrauchen als heute. Gemäss Trend wird das deutlich abgelehnt. Alle News hier im Ticker.

Keystone-SDA, su, sda

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Umweltverantwortungsinitiative ist mit 69,84 Prozent Nein-Stimmen definitiv abgelehnt worden. Das teilten das Bundesamt für Statistik (BFS) und die Kantone am Sonntag mit.
  • Luzern hat gegen das Wahlrecht ab 16 Jahren gestimmt.
  • Das Solothurner Volk lehnt einen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde sowie das totalrevidierte Energiegesetz ab.
  • Im Kanton Basel-Landschaft zeichnet sich bei der Einführung eines Mindestlohns ein knappes Nein ab.
  • Das Schaffhauser Stimmvolk will keine tieferen Steuern für Elektroautos.
  • Im Kanton Bern gab es ein Nein zur Solarinitiative. Der Gegenvorschlag wird angenommen.

Update 12 Uhr: Die Stimmberechtigten des Kantons Zürich sagen gemäss erster Hochrechnung deutlich Nein zur Umweltverantwortungsinitiative. Gemäss den Berechnungen des Kantons vom Mittag wird die Vorlage mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 66,5 Prozent abgelehnt. Das Vertrauensintervall liegt zwischen 62,4 Prozent und 70,5 Prozent. Damit dürfte auch bei der endgültigen Auszählung kein Ja herauskommen.

Ähnliche Signale kommen aus weiteren Kantonen: Die Initiative hat offenbar keine Chance auf Annahme.

Update 11.25 Uhr: Obwohl die Ergebnisse erst nach 12 Uhr bekanntgegeben werden dürfen, meldet der «Tages-Anzeiger» schon um 11.12 Uhr, wie die Zürcher Gemeinde Eglisau abgestimmt hat. 998 sind demnach gegen die Umweltverantwortungsinitiative und 435 dafür. Die Wahlbeteiligung betrug demnach 41,9 Prozent.

Zur Umweltverantwortungsinitiative

Ziel der von den Jungen Grünen lancierten Volksinitiative «für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» ist der Schutz und der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Dafür bräuchte es allerdings eine radikale Umstellung von Wirtschaft, Konsum und Alltag.

Die Initiative verlangt, dass für wirtschaftliche Tätigkeiten in der Schweiz und den Konsum nur noch so viele Ressourcen genutzt werden dürfen, wie regeneriert werden können. Es sollten das Wohl der Menschen und der Umwelt im Zentrum stehen und nicht Gewinne. Innerhalb von zehn Jahren müsste diese Umstellung erfolgen.

Lanciert wurde die Umweltverantwortungsinitiative von den Jungen Grünen, unterstützt wird sie von SP und Grünen sowie von Umweltorganisationen. SVP, FDP, Mitte-Partei, GLP und Wirtschaftsverbände empfehlen ein Nein. Auch Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab. Der Abstimmungskampf war flau. Das widerspiegeln auch die vergleichsweise tiefen Abstimmungsbudgets.