WetterLawinenwarnung für Alpennordseite +++ Kräftiger Nordföhn im Tessin
Agenturen, smi
1.2.2022
Gesperrte Strassen und Pässe, jede Menge Unfälle und steigende Lawinengefahr am gesamten Alpen-Nordhang. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen, smi
01.02.2022, 21:25
01.02.2022, 21:31
Agenturen, smi
Nach erstem starkem Schneefall in der Nacht auf Dienstag werden auf den Mittwoch oberhalb von 1000 Metern weitere 40 bis 80 Zentimeter Schnee erwartet. Das Institut für Lawinenforschung in Davos warnt deshalb vor verbreiteter Lawinengefahr auf der Alpennordseite.
Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte es in den Alpen kräftig geschneit - am meisten in Graubünden. So wurden in Arosa innerhalb von 24 Stunden 51 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Bivio und Davos 39 und 28 Zentimeter. Befürchtete Verkehrsprobleme im Flachland blieben allerdings aus.
Auch im Berner Oberland fiel kräftig Schnee: In Kandersteg wurden 35 Zentimeter gemessen und in Adelboden 25 Zentimeter, wie SRF Meteo meldete.
Im Laufe des Dienstags liess der Schneefall vorübergehend nach und verstärkt sich gegen Abend wieder. Bis Mittwochabend wurden oberhalb von 1000 Metern noch einmal 30 bis 80 Zentimeter Neuschnee erwartet, wie SRF Meteo weiter voraussagte.
Bis Donnerstagmorgen sollen gemäss dem Wetterdienst Meteonews in den Bergen vom Berner Oberland bis nach Nordbünden stellenweise weitere 100 bis 150 Zentimeter Schnee fallen.
Der öffentliche Verkehr war am Dienstagvormittag wegen des Schneefalls verschiedentlich unterbrochen, so die Bahnstrecke zwischen Dieni und Andermatt im Kanton Uri und die Luftseilbahn Flumserberge im Kanton St. Gallen. Die Fahrbahn der Autobahn A2 zwischen Amsteg und Göschenen im Kanton Uri war schneebedeckt.
Stromausfall in der Surselva
In Teilen der Surselva in Graubünden fiel am Dienstag der Strom aus. Die Gemeinden Laax, Falera, Sagogn, Schluein und Valendas waren kurz vor Mittag für rund 20 Minuten ohne Elektrizität. Der Schnee hatte einen Kurzschluss im Stromnetz verursacht. Vom Ausfall betroffen waren 7200 Kunden und Kundinnen des Energieunternehmens Repower, wie dieses mitteilte.
Ausserordentlich kräftiger Nordföhn fegte am Dienstagmittag durch das Tessin: In Lugano wurde eine Böe von 102 Kilometern pro Stunde gemessen, wie SRF Meteo meldete.
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19.15 Uhr
Grosse Lawinengefahr im Norden
Die Lage am Alpen-Nordhang bleibt angespannt. Es herrsche weiterhin «verbreitet grosse Lawinengefahr», wie SRF auf Twitter schreibt. Demnach soll es bis morgen Abend oberhalb von 1000 abermals 40 bis 80 cm Neuschnee geben.
Wegen starken Schneefalls ist in Teilen der Surselva am Dienstag der Strom ausgefallen. Die Gemeinden Laax, Falera, Sagogn, Schluein und Valendas waren kurz vor Mittag für rund 20 Minuten ohne Elektrizität. Der Schnee hatte einen Kurzschluss im Stromnetz verursacht. Vom Stromausfall betroffen waren 7200 Kunden und Kundinnen des Energieunternehmens Repower, wie dieses mitteilte.
16.20 Uhr
Schleuderunfälle auf verschneiter A3 bei Bilten GL
Ein 51-jähriger Autolenker hat am Dienstagmorgen auf der verschneiten A3 bei Bilten beim Überholen die Kontrolle über seinen Wagen verloren.
Dieser schleuderte und kollidierte mit der Mittelleitplanke und einem vorausfahrenden Auto – wodurch dieses ebenfalls schleuderte und gegen die Mittelleitplanke prallte.
Der 60-jährige Lenker des zweiten Wagens zog sich beim Unfall gemäss einer Mitteilung der Kantonspolizei Prellungen zu. Er wurde von einer Polizeipatrouille ins Kantonsspital gefahren. An den Fahrzeugen und an der Strasseneinrichtung entstand Sachschaden.
15.49 Uhr
143 Zentimeter Schnee in 24 Stunden im Sernftal GL
Die Website des Schweizerischen Schnee- und Lawinenforschungsinstitut SLF gibt den Guldenstock auf der Ostseite des Glarner Sernftals also Ort mit der grössten Schneemenge in 24 Stunden an: 143 Zentimeter sollen dort gefallen sein.
15.30 Uhr
Lieferwagen schlittert gegen Lastwagen
In der Nähe von Flims GR geriet ein Lieferwagen auf der schneebedeckten Strasse ins Schleudern und prallte gegen einen Lastwagen, wie die Kantonspolizei Graubünden meldete. Der Verkehr musste während zwei Stunden umgeleitet werden. Der Fahrer des Lieferwagens erlitt Rippenbrüche. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrtüchtig und mussten abgeschleppt werden.
14.15 Uhr
Es schneit weiter und weiter
In den Bergen ist vorerst kein Ende des Schneefalls in Sicht: Bis Donnerstagmorgen prognostiziert Meteonews, dass weitere 100 bis 150 cm Neuschnee hinzukommen dürften. Dies gelte für den gesamten Raum von Berner Oberland bis nach Nordbünden.
13.14 Uhr
Starker Nordföhn im Tessin
Während die Alpennordseite eingeschneit wird, bläst im Tessin starker Nordföhn. In Lugano wurden zur Mittagszeit Böen mit 102 km/h gemessen. Gemäss SRF-«Meteo» ist dies der sechsthöchste Wert, der in Lugano je in einem Wintermonat gemessen wurde.
Am Simplon, im Tessin und in den Bündner Südtälern ist noch bis Donnerstag mit Windstärken von 70 bis 110 km/h zu rechnen.
Ausserordentlich kräftiger #Nordföhn aktuell im #Tessin. In Lugano wurde kurz vor Mittag eine Böe von 102 km/h gemessen. Das ist die 6. stärkste je gemessene Böe für Lugano in den Wintermonaten (Dez/Jan/Feb). ^gf pic.twitter.com/dlsnhib2bP
Am Urnerboden sieht man die Lage noch entspannt. Markus Walker, Geschäftsführer des Gasthofs Urnerboden, sagte blue News am Telefon, man könne zwar nicht absehen, wie sich das Wetter weiterentwickle, entsprechende Situationen sei man aber gewohnt. «Das ist bei uns normal. Das längste Mal waren es drei Monate, manchmal ist es auch nur eine Nacht.»
Man habe auch bereits etwas geräumt, zudem sei das Wetter momentan etwas besser, sagt Walker. «Mit den Gästen machen wir ein Konvoi, aber die Strasse bleibt noch geschlossen.» Nachmittags werde man indes gar nicht erst öffnen, denn man rechne wieder mit starkem Wind und dann komme ohnehin niemand mehr durch. «Morgen schauen wir dann wieder», so Walker.
Der öffentliche Verkehr war wegen des Schneefalls verschiedentlich unterbrochen, so die Bahnstrecke zwischen Sedrun und Andermatt im Kanton Uri. Ersatzbusse können auf dem Oberalbpass nicht eingesetzt werden.
Streckenunterbruch Die Strecke zwischen Andermatt, Bahnhof und Sedrun ist unterbrochen. Grund dafür ist starker Schneefall. Aktuell ist keine Ersatzbeförderung möglich. Weitere Informationen folgen.
In der Nacht auf Dienstag hat es in den Alpen kräftig geschneit – am meisten in Graubünden. So wurden in Arosa innerhalb von 24 Stunden 51 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Bivio und Davos 39 und 28 Zentimeter. Befürchtete Verkehrsprobleme im Flachland blieben aus.
Auch im Berner Oberland fiel kräftig Schnee: In Kandersteg wurden 35 Zentimeter gemessen und in Adelboden 25 Zentimeter, wie SRF Meteo meldete.
Erstes markantes Schneeereignis im Jahr 2022: Bis Dienstagmorgen fielen am zentralen/östlichen Alpennordhang sowie in Nord-/Ostbünden verbreitet 25 bis 50 cm Neuschnee. Weitere 50 bis 80 cm sind bis Mittwochabend zu erwarten: https://t.co/HQKjtzyxjY. Neuschnee am 1.2. um 6 UTC: pic.twitter.com/JYyPaZ1jVP
Es ist Wetter für das Homeoffice: Der Schneeregen im Flachland legt zwar Pausen ein, doch der Wind sorgt weiterhin für ungemütliche Verhältnisse. Im Verlauf des Tages steigen die Temperaturen von 1 auf 5 Grad, doch die Luft bleibt feucht.
Gegen Abend setzen wieder Niederschläge ein, die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 800 Metern. Lokal sind 10 bis 20 Zentimeter Schnee möglich. In der Nacht auf Mittwoch steigt die Schneefallgrenze bis auf 1200 Meter an und sinkt dann wieder bis auf 900 Meter.
Ergiebig schneit es am östlichen Alpennordhang. Dort können noch heute Dienstag bis zu 40 Zentimeter Schnee fallen. Wintersport ist dennoch nur etwas für hartgesottene Enthusiast*innen, denn es weht ein stürmischer Nordwest- bis Nordwind. Wenn die Bahnen überhaupt in Betrieb sind, dann wird es besonders auf dem Sessellift ungemütlich.
Bis zu 70 Zentimeter Schnee in den östlichen Alpen
Am Mittwoch geht es im gleichen Stil weiter: (Schnee-)Regen im Flachland, viel Schnee in den Alpen: am östlichen Alpennordhang und in Ostbünden bis zu 70 Zentimeter.
Vom Kanton Uri über Glarus bis Nordbünden gilt grosse Lawinengefahr (Stufe 4 von 5). Die Strasse von Linthal auf den Urnerboden unterhalb des Klausenpasses ist deshalb gesperrt.
Ausserdem gilt auf vielen Bergstrassen Schneekettenpflicht, etwa in Graubünden über den Wolfgang-, Julier-, Maloja-, Ofen- und Berninapass oder im Wallis auf verschiedenen Kantonsstrassen. Ausserdem ist der San-Bernardino-Pass für den Schwerverkehr gesperrt. Detaillierte Informationen zum Strassenzustand findest du hier.
Im Tessin hingegen hält die Trockenheit und damit die Waldbrandgefahr an. Die Temperaturen sind mild. Heute Dienstag sind 13 Grad, morgen Mittwoch sogar 15 Grad zu erwarten.