Kind ass nichtsVater bestellt Babystuhl in Restaurant und muss 60 Franken zahlen
Sven Ziegler
28.10.2025
Für einen Babystuhl musste der Mann über 60 Franken zahlen
imago images/Westend61
Ein Restaurant im südfranzösischen Narbonne sorgt für Aufregung: Ein Vater sollte für seinen 13 Monate alten Sohn den vollen Menüpreis von über 60 Franken bezahlen – obwohl das Kind nichts ass.
Das Edelrestaurant «Les Grands Buffets» im südfranzösischen Narbonne gilt als Institution – doch jetzt steht es wegen einer kuriosen Regel in der Kritik. Wie das Nachrichtenportal «Midi Libre» berichtet, verlangte das Lokal von einem Vater 65,90 Euro, umgerechnet rund 61 Franken, für einen Babystuhl, obwohl sein 13 Monate alter Sohn nichts konsumierte.
Der Vater, Frédéric, war am 20. Oktober mit Familie und Freunden zu Besuch, als ihn das Personal informierte, dass alle Gäste – unabhängig vom Alter – den vollen Preis bezahlen müssen. Als er sich weigerte, entgegnete eine Angestellte: «Er ist kein Plüschtier, er ist ein Mensch, also zählt er als Person.»
Auf der Website des Lokals steht die Regel klar vermerkt: «Les Grands Buffets bieten ein gastronomisches Menü zum Einheitspreis für alle Gäste, unabhängig von ihrem Alter.» Nach Angaben der Betreiber gilt dies seit dem 1. Oktober. Das Konzept sieht vor, dass jede Person am Tisch einen Platz einnimmt und damit als «Teil des Erlebnisses» gilt – ob sie isst oder nicht.
Einheitspreis für alle – auch für Säuglinge
Frédéric entschied sich schliesslich, seinen Sohn auf den Schoss zu nehmen, um die Gebühr zu vermeiden. Das Erlebnis sei dennoch getrübt gewesen: «Das hat mir das Vergnügen etwas verdorben. 65,90 Euro für ein Baby zu verlangen, ist skandalös», sagte er.
Der Vorfall sorgt in Frankreich für Empörung. In sozialen Netzwerken diskutieren Nutzer, ob ein Restaurant, das Kleinkinder wie erwachsene Gäste behandelt, seine soziale Sensibilität verloren habe. Andere verteidigen das Konzept: Bei einem All-you-can-eat-Angebot sei die Preisstruktur eben einheitlich.
Frédéric selbst zeigte sich enttäuscht über den Umgangston. Ihm sei vorab gesagt worden, eine Babysitzgelegenheit sei «kein Problem». Die Reaktion des Personals bezeichnete er später als «mangelnden Humanismus».