Viele tödliche Unfälle Verbot gefordert: Waghalsige Basejumper springen zu oft in den Tod

uri

2.10.2019

Basejumper stürzen sich in Lauterbrunnental im Berner Oberland in die Tiefe. (Archiv)
Basejumper stürzen sich in Lauterbrunnental im Berner Oberland in die Tiefe. (Archiv)
Bild: Keystone

Immer wieder kommt es an Orten wie dem «Basejumper-Mekka» Lauterbrunnental zu tödlichen Unfällen. Die SP-Politikerin Margret Kiener Nellen fordert deshalb vom Bundesrat, ein Verbot der Extremsportart zu prüfen.

In einer Interpellation fordert die Berner SP-Politikerin Margret Kiener Nellen, dass der Bundesrat ein schweizweites Verbot der Sportarten Basejumping und Wingsuit-Springen prüfen soll. Kiener Nellen und die drei mitunterzeichnenden SP-Nationalräte Bea Heim, Roger Nordmann und Adrian Wüthrich befürchten in ihrer Anfrage laut «10vor10», dass Todesfälle im Zuge der Ausübung der Sportart den Ruf der Schweiz und des Berner Oberlandes als touristische Destinationen gefährden könnten.

Wüthrich erklärte dem SRF, dass die knapp über anderen Menschen hinwegfliegenden Basejumper ein Risiko darstellen würden. Zudem sei Rettungskräften die Bergung von tödlich verunglückten Basejumpern nicht zuzumuten. Gemäss Bundesamt für Statistik sind zwischen 2000 und 2017 insgesamt 82 Personen beim Basejumping tödlich verunfallt. Das entspricht im Schnitt 4,5 Todesfällen im Jahr.



Verbot könnte kontraproduktiv sein

Michael Schwery, Gründer der Swiss Base Association, hält die Unfallzahlen seiner Sportart im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten wie Wandern oder auch Motorradfahren für relativ gering. Auch glaubt er, dass ein Verbot kontraproduktiv wirkt. Basejumperinnen und Basejumper würden dann nämlich illegal unter schlechten Bedingungen, etwa im Dunkeln und ungünstigen Landeplätzen springen.

Schwery ist zudem der Meinung, dass die Basejumper dem Tourismus nicht schaden. Ganz im Gegenteil seien es «ein paar Tausend Übernachtungen von Basejumpern, die weltweit nach Lauterbrunnen kommen». Er setzt darauf, den Sport sicherer zu machen. Um das zu erreichen, sei man bereits im ständigen Gespräch mit den Behörden, weise die Springer auf Gefahren hin und verbessere die Absprungstellen.

Bilder aus der Schweiz
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