Krankheit ist hochgefährlich Verdacht auf Diphtherie-Ausbruch in Embrach ZH

Sven Ziegler

3.11.2025

Bei einem grossen Ausbruch ist eine Impf-Aktion geplant. 
Bei einem grossen Ausbruch ist eine Impf-Aktion geplant. 
Julian Stratenschulte/dpa

Im Bundesasylzentrum Embrach ZH steht ein möglicher Diphtherie-Ausbruch im Raum. Eine Person aus Somalia wurde hospitalisiert, Hunderte werden nun getestet. Die hochansteckende Krankheit galt in der Schweiz eigentlich als ausgerottet.

Redaktion blue News

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  • Im Asylzentrum Embrach werden 280 Asylsuchende und Mitarbeitende auf Diphtherie getestet.
  • Eine Person aus Somalia liegt im Spital, fünf weitere befinden sich in Isolation.
  • Die Gesundheitsdirektion Zürich prüft derzeit, ob es sich um einen bestätigten Ausbruch handelt.

Im Bundesasylzentrum Embrach (ZH) sind am Montag umfangreiche Gesundheitsmassnahmen angelaufen. Nach einem möglichen Diphtherie-Ausbruch sollen rund 280 Asylsuchende sowie alle Mitarbeitenden getestet werden. Das berichtet 20 Minuten.

Der erste Verdachtsfall betrifft eine Person aus Somalia, die mit Verdacht auf Diphtherie hospitalisiert wurde. Fünf weitere Personen gelten als Kontaktpersonen und stehen unter Isolation, teilte Nicolas Cerclé, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), mit.

Noch ist unklar, ob es sich tatsächlich um einen Ausbruch handelt. «Bislang liegt keine Bestätigung des kantonsärztlichen Dienstes vor», sagte Cerclé. Eine allfällige Rachendiphtherie werde derzeit abgeklärt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, sei eine Impfaktion geplant.

Krankheit gilt als ausgerottet – ist aber hochgefährlich

Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Sie beginnt meist mit Halsschmerzen, Fieber und einem grau-weissen Belag im Rachen. Das von den Bakterien gebildete Gift kann Herz, Nieren und Nervensystem angreifen – unbehandelt endet die Krankheit bei Ungeimpften in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich.

In der Schweiz gilt Diphtherie dank Impfprogrammen seit Jahrzehnten als praktisch ausgerottet. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt Auffrischimpfungen alle 20 Jahre, später alle zehn Jahre.

Das betroffene Zentrum steht unter besonderer Beobachtung: Bis auf Weiteres sind keine Verlegungen von Asylsuchenden erlaubt. Alle Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich testen lassen – möglicherweise folgt eine prophylaktische Antibiotikabehandlung.