Brisanter Vorschlag gegen Stau Nationalräte fordern ganzjährige Öffnung des Gotthardpasses

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23.3.2025 - 08:33

Das gleiche Bild an Ostern, Pfingsten, zu Sommerferienbeginn: Politik und Verkehrsplanung finden kein Mittel gegen den Stau am Gotthard.
Das gleiche Bild an Ostern, Pfingsten, zu Sommerferienbeginn: Politik und Verkehrsplanung finden kein Mittel gegen den Stau am Gotthard.

Mit Ostern steht das Verkehrschaos am Gotthard bevor. Eine von Motion von SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner fordert die ganzjährige Öffnung der Passstrasse. Nicht nur Alpenschützer halten nichts davon.

Stefan Michel

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Aargauer SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner schlägt vor, den Gotthardpass ganzjährig befahrbar zu machen, um den chronischen Stau an den Tunnelportalen zu reduzieren.
  • Kritiker wie die Organisation Pro Alps sehen darin eine Kapazitätserhöhung im Alpentransit, die der Alpeninitiative widerspricht.
  • Während der Vorschlag in Uri auf Skepsis stösst, wird er im Tessin begrüsst, da er die Verbindung zur Deutschschweiz verbessern würde.

Ostern steht vor der Tür – und damit auch das alljährliche Verkehrschaos am Gotthard. Autofahrer quälen sich im Schneckentempo durch die Alpen, während die Einheimischen im Kanton Uri unter dem Ausweichverkehr leiden. Seit Jahren suchen Verkehrsplaner und Politiker nach einer Lösung – bisher ohne Erfolg.

Nun hat der Aargauer SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner einen neuen Vorschlag eingebracht: Der Gotthardpass soll das ganze Jahr über befahrbar sein. Diese Massnahme, die rund 300 Millionen Franken kosten würde, soll den Osterstau verhindern und die Gemeinden im Kanton Uri entlasten.

Üblicherweise wird die Gotthard-Passstrasse erst zu Pfingsten geöffnet. In den ersten Wochen nach der Freigabe bewegen sich die Autos dann zwischen meterhohen Schneemauern.

Die ersten Touristen begeben sich auf die wiedereroeffnete Gotthard Passstrasse nach der Wintersperre, fotografiert am Mittwoch, 29. Mai 2024. 
Die ersten Touristen begeben sich auf die wiedereroeffnete Gotthard Passstrasse nach der Wintersperre, fotografiert am Mittwoch, 29. Mai 2024. 
KEYSTONE

Im Widerspruch zur Alpeninitiative?

Unterstützt wird der Vorschlag von 60 Nationalräten, hauptsächlich aus der FDP und der SVP, aber auch vom Tessiner Sozialdemokraten Bruno Storni, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Um den Pass ganzjährig offen zu halten, wären Lawinenverbauungen und neue Anschlussstrassen notwendig. Giezendanner argumentiert, dass dies keine Kapazitätserhöhung darstelle, da keine zusätzlichen Fahrspuren gebaut würden.

Doch Pro Alps, ehemals Alpeninitiative, widerspricht vehement. Die Organisation sieht darin eine Erhöhung der Transitkapazität, die der Bundesverfassung widerspreche. Die 1994 angenommene Alpeninitiative verbietet ausdrücklich die Erhöhung der Transportkapazität der Transitstrassen in den Alpen.

Pro Alps schlägt alternative Lösungen vor, etwa eine Gebühr für die Tunneldurchfahrt oder ein Voranmeldesystem. Der Bundesrat lehnt diese jedoch ab, da sie die Südschweiz diskriminieren würden. Auch ein Slotmanagement, bei dem Autofahrer sich für eine bestimmte Durchfahrtszeit anmelden müssten, gilt als unpraktikabel.

Expert*innen befürchten, dass Reisende zu früh losfahren würden, um ihren Slot nicht zu verpassen, weshalb riesige Warteräume für die Autos nötig wären.

Uri ist skeptisch, Tessin reagiert positiv

Im Kanton Uri trifft Giezendanners Vorschlag auf Skepsis. Der Urner Mitte-Nationalrat Simon Stadler setzt stattdessen auf andere Massnahmen zur Reduktion des Umfahrungsverkehrs, etwa temporäre Strassensperrungen für Auswärtige.

Im Tessin hingegen wird der Vorschlag begrüsst, da er die Verbindung zur Deutschschweiz verbessern würde. FDP-Nationalrat Simone Gianini betont die Bedeutung einer ganzjährigen Befahrbarkeit, um im Winter nicht vom Rest der Schweiz abgeschnitten zu sein. Dies könnte der Fall sein, wenn gleichzeitig der Strassen- und die beiden Bahntunnels gesperrt wären.

Bruno Storni unterstützt den Vorschlag, um den Osterstau zu reduzieren, betont jedoch die Wichtigkeit des Zugverkehrs in den Süden. Die SBB habe die Kapazitäten bereits erhöht, und die Reisezeit sei dank des Basistunnels kürzer als mit dem Auto.

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.