Corona-Überblick Swiss bietet Rückfluggarantie – Fallzahlen in Zürich steigen wieder

Agenturen/red

17.6.2020

Swissair bietet den Passagieren nun eine Rückfluggarantie an.
Swissair bietet den Passagieren nun eine Rückfluggarantie an.
Bild: Keystone

Das BAG meldet 37 Neuansteckungen. Währenddessen verzögert sich die Maskenproduktion aufgrund fehlender Unterlagen. Und die Schweiz investiert Millionen in Impfstoffe. Die Entwicklungen des Tages im Überblick.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 31’183; davon gelten 28’900 als genesen. 1’956 sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die zahl der Infizierten auf 8’266’693, die Zahl der Toten auf 445’541. Die neuen Fallzahlen in der Schweiz bleiben niedrig. Allerdings steigen die bestätigten Corona-Fälle im Kanton Zürich wieder leicht. Am Mittwoch hat es elf Fälle mehr gegeben als am Vortag. Die Zahl stieg von 3'670 auf 3'681 und damit zum ersten Mal seit der zweiten Maiwoche wieder zweistellig.

Atemschutzmasken «Made in Switzerland» sind zwar in der Produktion, aber die Auslieferung ist blockiert. Das Dilemma: Es fehlt das Zertifikat einer Prüfstelle, und die gibt es nicht in der Schweiz.

Einen Corona-Impfstoff gibt es auch noch nicht – trotzdem hat die Schweiz bereits Millionen für die Sicherung ausgegeben. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, habe der Bund bei Firmen, die an einem Impfstoff forschen, vorreserviert und dafür 100 Millionen Franken ausgeben – ohne zu wissen, wann dieser verfügbar sein wird.

Die Fluggesellschaft Swiss bietet ihren Passagieren neu eine grundsätzliche Rückfluggarantie. Gelten soll diese auf allen europäischen Strecken. Man wolle damit den Kunden in der Coronazeit zusätzliche Sicherheit bieten, teilte die Airline am Mittwoch mit.

Das Wichtigste im Überblick

  • In den vergangenen 24 Stunden hat das Bundesamt für Gesundheit BAG 37 Neuansteckungen mit Covid-19 registriert.
  • Wegen eines fehlenden Zertifikats verzögert sich die Auslieferung von in der Schweiz produzierten Schutzmasken.
  • Die Swiss bietet ihren Kunden auf allen europäischen Strecken eine grundsätzliche Rückfluggarantie.
  • Die Zürcher Corona-Fallzahlen steigen wieder leicht.
  • Im Kanton Zug sind nach vermehrten Ansteckungen vier neue Infektionsherde ausfindig gemacht worden.
  • Das Tessin beendet Corona-Notstand per Ende Juni.
  • Die Deutsche Corona-Warn-App ist ein Hit.
  • 657 Infizierte wurden im deutschen Schlachtereibetrieb Tönnies identifiziert. Rund 7'000 Menschen befinden sich im Kreis Gütersloh in Quarantäne.
  • In Israel wurden binnen 24 Stunden 299 neue Fälle registriert.
  • Die USA verzeichnet einen Neuinfektions-Höchststand in mehreren Staaten.
  • Zu Präsident Putin gelangt man nur noch durch Desinfektionsschleusen.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.07 Uhr: Weitere positive Corona-Tests bei Tönnies – 657 Infizierte

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auf 657 gestiegen. Insgesamt lagen am Mittwochabend 983 Testergebnisse vor, davon 326 negativ, wie ein Sprecher des Kreises Gütersloh mitteilte. Dies sei nur ein Zwischenstand. Nach Angaben des Landrats Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte der Kreis insgesamt 1'050 Coronavirus-Tests für Beschäftigte der Firma Tönnies veranlasst.

Am Mittwoch war der sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen beim Hauptproduktionsbetrieb von Deutschlands Marktführer bei der Schweineschlachtung bekanntgeworden. Rund 7'000 Menschen sind den Angaben des Kreises zufolge in Quarantäne. Um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen wurde die Schliessung von Schulen und Kitas im gesamten Kreis verfügt.

20.27 Uhr: Zugang zu Putin nur noch durch Desinfektionsschleusen

Desinfektionsschleusen im Kreml und seiner Residenz sollen den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte am Mittwoch den Einbau von zwei solchen Anlagen im Kreml und einer im Wohnsitz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau. «Wenn es um das Staatsoberhaupt geht, sind zusätzliche Massnahmen gerechtfertigt», erklärte Peskow mit dem Verweis, dass die Corona-Pandemie in Russland derzeit noch «im vollen Gang» sei.

Besucher werden, wenn sie durch die Schleusen gehen, mit Desinfektionsmittel besprüht. Putin hat erst vergangene Woche seinen ersten öffentlichen Auftritt seit Anfang Mai absolviert.

Die Zahl der Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 betrug am Mittwoch nach amtlichen Angaben 7'843 – das ist die niedrigste Zahl seit Ende April. Mit insgesamt 553'301 Corona-Fällen hat Russland die drittmeisten nach den USA und Brasilien verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle liegt offiziell bei rund 7'500.

20.03 Uhr: Israel weitet Lockerungen trotz Corona-Neuanstiegs aus

Ungeachtet eines deutlichen Neuanstiegs von Corona-Infektionen hat die israelische Regierung am Mittwoch weitere Lockungen beschlossen. Der Zugverkehr solle in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Nach Medienberichten ist auch die Wiederöffnung von Kultureinrichtungen geplant.

Transportministerin Miri Regev erklärte, die Wiederaufnahme des Zugverkehrs sei wichtig für die Öffnung der Wirtschaft. «Wenn die Züge nicht fahren, sehen wir überfüllte Busse», sagte Regev. Mit Einsatz der Züge könne man die Passagiere dagegen besser verteilen. Die Fahrkarten müssen laut der Vorschriften im Voraus bestellt werden und es dürfen nicht mehr als 500 Passagiere in einem Zug fahren.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Massnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Nun ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus jedoch so stark gestiegen wie seit knapp zwei Monaten nicht mehr. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 299 neue Fälle registriert.

Nach Medienberichten sollen in einem Teil des Tel Aviver Vororts Jaffa, der Beduinenstadt Rahat in der Negev-Wüste sowie Arara spezielle Beschränkungen umgesetzt werden. Dort sollten wegen einer starken Ausbreitung des Coronavirus Bewegungs- und Versammlungsbeschränkungen verhängt und Schulen geschlossen werden, hiess es.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 19'783 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 303 sind gestorben.

19.38 Uhr: Zürcher Corona-Fallzahlen steigen wieder leicht

Die bestätigten Corona-Fälle im Kanton Zürich steigen wieder leicht, allerdings auf tiefem Niveau. Am Mittwoch hat es elf Fälle mehr gegeben als am Vortag. Die Zahl stieg von 3'670 auf 3'681 und damit zum ersten Mal seit der zweiten Maiwoche wieder zweistellig.

Neue Todesfälle oder Hospitalisierte gab es im Kanton Zürich aber keine, wie aus den Zahlen der Gesundheitsdirektion hervorgeht. Acht Patienten liegen derzeit wegen Covid-19 im Spital. Beatmet werden muss davon niemand. Bisher sind 130 Personen an den Folgen der Virusinfektion gestorben. Seit dem 22. Mai gab es keine neuen Todesfälle mehr.

19.23 Uhr: Macron trifft erstmals seit Corona-Krise Johnson in London

Erstmals seit der Corona-Krise reist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nach Grossbritannien. Dort sind Treffen mit Prinz Charles und Premier Boris Johnson geplant. Anlass ist die berühmte Radioansprache des französischen Generals und späteren Präsidenten Charles de Gaulle am 18. Juni vor 80 Jahren. Im Jahr 1940 rief er die Franzosen im Londoner Exil zum Widerstand gegen die Nazi-Besatzer auf, die wenige Tage zuvor in Paris einmarschiert waren.

Am Vormittag nimmt Macron zunächst an einer Zeremonie zum Gedenken an de Gaulle bei Paris teil. Am Nachmittag ist in England eine gemeinsame Gedenkfeier mit Prinz Charles geplant. Danach trifft Macron Johnson in der Downing Street. Dabei geht es auch um die EU-Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit.

18.52 Uhr: Tessin beendet Corona-Notstand per Ende Juni

Die Tessiner Regierung hat am Mittwochnachmittag das Ende des Corona-Notstands angekündigt. Dessen erneute Verlängerung bis Ende Juni hatte an der letzten Session des Kantonsrats für breite Kritik gesorgt.

Das Ende des Notstands bedeute die langsame Rückkehr zur Normalität, sagte Regierungspräsident Norman Gobbi an einer Medienkonferenz in Bellinzona. Durch den verlängerten Notstand könne die Regierung die für die Krise geschaffenen Strukturen bis Ende Juni aufrecht erhalten. Das sei wichtig, betonte Gobbi. Auch der Zivilschutz habe aufgrund des Notstandes noch aktiv bleiben können. Doch am 1. Juli kehre der Kanton Tessin zu einer «neuen Normalität» zurück.

Der Regierungspräsident zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Agieren des Bundesrats und der Tessiner Behörden während der Krise. «Natürlich haben wir auch Fehler gemacht», hielt Gobbi fest. Auf die Nachfrage eines Journalisten erklärte er, bei einer allfälligen zweiten Welle müsse man «noch präzisere Massnahmen» verhängen. Als Beispiel nannte Gobbi die Massnahmen für die Gruppe der über 65-Jährigen, die sehr heterogen sei. Auch wäre ein erneuter kompletter Lockdown sozial wie auch wirtschaftlich wohl kaum mehr tragbar, sagte Gobbi.

Stabschef Matteo Cocchi erklärte, dass der Tessiner Krisenstab jederzeit bereit sei, sich wieder einzuschalten. Das Monitoring gehe weiter, sei aber nun wieder Sache des Kantonsarztes. «Wir sind jedoch bereit, schnell reagieren zu können», versicherte Cocchi. Er wies darauf hin, dass die Bewegungen an der Südgrenze wieder deutlich zugenommen hätten und man aufmerksam bleiben müsse.

18.10 Uhr: Deutschland – Mindestabstand und Hygieneregeln gelten weiter

Bund und Länder wollen vorerst an den bisherigen Regeln zu Mindestabstand und Hygienemassnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie festhalten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten, der Mindestabstand von 1,5 Metern, verstärkte Hygiene-Massnahmen sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten öffentlichen Bereichen und das Instrument der Kontaktbeschränkungen hätten sich bewährt und sollten fortgeführt werden.

16.54 Uhr: Schweiz investiert Millionen in Impfstoffe

Einen Corona-Impfstoff gibt es noch nicht – trotzdem hat die Schweiz bereits Millionen für die Sicherung ausgegeben. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, habe der Bund bei Firmen, die an einem Impfstoff forschen, vorreserviert und dafür 100 Millionen Franken ausgeben – ohne zu wissen, wann dieser verfügbar sein wird.

«Der Bund will sich einen schnellen Zugang für die schweizerische Bevölkerung zu einem Impfstoff sichern», erklärt BAG-Sprecherin Katrin Holenstein. 200 Millionen Franken stehen zusätzlich für den eigentlichen Impfstoff-Kauf bereit. Auf welche Firmen gesetzt wird, entscheiden Experten in den kommenden Wochen.

Diese Wette ist nicht ohne Risiko: Immerhin gibt es aktuell über 100 Impfstoffprojekte – welche von ihnen Erfolg haben werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzbar.

Eine Frau lässt sich gegen die Grippe impfen.
Eine Frau lässt sich gegen die Grippe impfen.
Bild: Keystone

Auch andere Länder wählen allerdings diesen Weg: Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Italien haben eine Impfstoffallianz gegründet und bei der britisch-schwedischen Pharmafirma AstraZeneca 400 Millionen Impfstoffdosen vorbestellt.

Der Bund will insgesamt zehn Millionen Dosen vorbestellen – bei bis zu fünf Impfstofftechnologien. «Wir wollen möglichst breit aufgestellt sein, da heute noch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wo ein erster erfolgreicher Impfstoffe gefunden werden wird», so Holenstein.

16.24 Uhr: «Ausserordentliche Lage» aufgehoben

Mit der Aufgabe der «ausserordentlichen Lage» gemäss Epidemiengesetz wird der Bundesrat am Freitag wieder ein Stück Macht abgeben. Die neu geltende «besondere Lage» ermöglicht vor allem den Kantonen wieder eine stärkere Mitsprache.

Offen ist, wann die Rückkehr zur «normalen Lage» erfolgen wird. Die Aufhebung der «ausserordentlichen Lage» ist zwar ein Schritt mit grosser Symbolkraft, für die Bürgerinnen und Bürger dürfte er aber auf den ersten Blick kaum spürbar sein.

Denn auch in der besondere Lage hat der Bundesrat die Kompetenz, gewisse Massnahmen selber anzuordnen, die normalerweise in der Zuständigkeit der Kantone liegen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) festhält. Dies geschieht allerdings erst nach Anhörung der Kantone, beispielsweise im Rahmen des Koordinationsorgans oder einer Konsultation der Gesundheitsdirektorenkonferenz.

15.43 Uhr: Auslieferung von Schweizer Masken stockt

Atemschutzmasken «made in Switzerland» sind zwar in der Produktion, aber die Auslieferung ist blockiert. Es fehlt das Zertifikat einer Prüfstelle, und die gibt es nicht in der Schweiz.

Der Hersteller Flawa mit Sitz in Flawil hat sich an das deutsche Prüfinstitut TÜV Nord gewandt. «Die Zeitspanne, bis die Zertifizierung vorliegt, hängt von der Auslastung des Prüfinstituts TÜV Nord in Deutschland ab», sagte Firmensprecher Alfredo Schilirò.

Beim TÜV Nord hiess es, das Auftragsvolumen sei zwar gross, man arbeite aber im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. «Dadurch können wir die beauftragten Laborprüfungen innerhalb weniger Tage durchführen», sagte Sprecherin Franziska Nieke. Vielmehr ist nach ihren Angaben die Firma am Zug, es fehlten noch Unterlagen.

Die Produktion ist bereits angelaufen, doch für die Masken fehlt noch ein Prüfzertifikat.
Die Produktion ist bereits angelaufen, doch für die Masken fehlt noch ein Prüfzertifikat.
Bild: Keystone/Archivbild

In der Schweiz wurden wegen des Mangels an Gesichtsmasken zu Beginn der Corona-Krise zwei Maschinen in China gekauft, die eigentlich schon im April 64'000 Masken pro Tag produzieren sollten. Die Lieferung verzögerte sich zunächst, der Aufbau dauerte sechs Wochen.

Seit Anfang Juni seien sie in Betrieb, sagte Schilirò, seit zwei Tagen sei die Produktion auf einen Zwei-Schicht-Betrieb hochgefahren. Da die produzierten Masken genau den Vorgaben entsprächen, sei nicht mit nachträglich nötigen Anpassungen zu rechnen.

Sorge, dass der Bedarf nicht mehr da sein könnte, wenn das Zertifikat da ist, hat er nicht. Es gehe unabhängig von der Corona-Krise auch grundsätzlich um die Ausstattung mit ausreichend Schutzmasken.

15.37 Uhr: Über 5'000 Menschen in Schweden gestorben

In Schweden sind mittlerweile mehr als 5'000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der von der staatlichen Gesundheitsbehörde verzeichneten Todesfälle stieg am Mittwoch auf 5'041, was einer Zunahme um 102 im Vergleich zum Vortag entsprach. Mehr als 54'500 Corona-Infektionen wurden in dem skandinavischen EU-Land bislang nachgewiesen.

Schweden hatte in der Corona-Krise weniger strenge Massnahmen verfügt als alle anderen europäischen Länder. Auch hier gelten für die Bürger aber bestimmte Corona-Beschränkungen wie ein Besuchsverbot in Altersheimen oder eine maximale Teilnehmergrenze von 50 Personen für öffentliche Versammlungen. Restaurants, Kneipen und Cafés blieben aber ebenso durchgehend geöffnet wie Schulen und Kindergärten.

Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet fünfmal so viele Todesfälle. In Grossbritannien, Spanien, Italien und Belgien liegt dieser Wert jedoch noch höher, wie aus Zahlen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervorgeht.

15.29 Uhr: Neuinfektions-Höchststand in US-Staaten

Mehrere US-Staaten haben einen Höchststand an Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet.In Florida wurden am Dienstag 2'783 Neuinfektionen nachgewiesen, in Texas 2'622 und in Arizona 2'392.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, erklärte den drastischen Anstieg mit der Vielzahl an Tests, die mittlerweile gemacht würden. Zu Beginn der Pandemie sei nur diagnostisch getestet worden, mittlerweile würden auch Personen ohne Symptome oder solche, die in Umgebungen mit hohem Ansteckungsrisiko arbeiteten, getestet. Eine Rückkehr zu strikteren Eindämmungsmassnahmen lehnte er ab. 

Der texanische Gouverneur Greg Abbott erklärte, man müsse sich die Gründe genau ansehen, die hinter den teils sprunghaften Anstiegen stünden. So seien Daten aus einigen Bezirken in seinem Bundesstaat mit Verspätung und damit gesammelt übermittelt worden, erklärte Abbott. Er verwies auch darauf, dass zuletzt mehr unter 30-Jährige positiv getestet wurden, weil diese sich vermehrt träfen, beispielsweise in Bars. Er drohte mit Konsequenzen für Gewerbe, die sich nicht an die Vorgaben hielten.

15.17 Uhr: Förderprogramm für Gesundheitsberufe im Wallis

Der Kanton Wallis startet eine Ausbildungsoffensive für Pflegeberufe. Auslöser ist die Coronavirus-Pandemie. Sie hat gezeigt hat, wie abhängig die Schweiz und das Wallis von ausländischem Gesundheitspersonal sind.

Der Walliser Grosse Rat hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf einstimmig angenommen. Spitäler, Pflegeheime und medizinische Versorgungszentren sollen verpflichtet werden, Praktikums- und Lehrstellen zur Verfügung zu stellen, um mehr nicht-universitäre Gesundheitsfachkräfte auszubilden.

Die Gesundheitseinrichtungen sollen dafür vom Kanton entschädigt werden. Falls die Institutionen nicht die geplante Zahl von Ausbildungsplätzen anbieten, müssen sie einen Ausgleichsbetrag zahlen. Nach Ansicht der Gesundheitskommission schafft das Gesetz vor allem Anreize und ist keine Strafmassnahme.

15.14 Uhr: Cassis betont Wichtigkeit offener Grenzen

Bundesrat Ignazio Cassis hat am Mittwoch in Kreuzlingen TG Regierungsvertreter von Österreich, Liechtenstein, Baden-Württemberg, Vorarlberg und des Kantons Thurgau getroffen. Themen waren die Wiedereröffnung der Grenzen und die Zusammenarbeit während der Corona-Krise.

Der Chef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe dabei die gute und pragmatische Zusammenarbeit zwischen den vier Ländern während der Krise betont, heisst es in einem Communiqué des EDA vom Mittwoch. Dies treffe insbesondere auf die gegenseitige Unterstützung bei den Rückholaktionen von Reisenden und das Management des Personen- und Warenverkehrs an den Grenzen zu.

Die Krise habe gezeigt, wie wichtig offene Grenzen seien, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Menschen, sagte Bundesrat Cassis. Es sei zentral, dass sich diese zwischen den Ländern frei bewegen könnten.

15.03 Uhr: Swiss bietet Rückfluggarantie

Die Fluggesellschaft Swiss bietet ihren Passagieren neu eine grundsätzliche Rückfluggarantie. Gelten soll diese auf allen europäischen Strecken. Man wolle damit den Kunden in der Coronazeit zusätzliche Sicherheit bieten, teilte die Airline am Mittwoch mit.

Die Rückfluggarantie gelte unabhängig von der Reiseklasse und dem gebuchten Tarif für alle Kunden. Sie würden im Notfall mit den Airlines der Lufthansa Group in die Schweiz oder nach Deutschland und Österreich zurückgeflogen.

Zusätzlich würden die sogenannten «Economy Classic» und «Business Saver»-Tarife auf europäischen Routen in Zusammenarbeit mit der Versicherung Axa um weitere Garantiekomponenten ausgeweitet. Sollten Reisende etwa wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen dürfen oder werde eine Quarantäne erforderlich, so übernehme die Versicherung die Kosten für diese Quarantäne oder den Rücktransport.

Ausserdem würden die «Economy» und «Business Flex»-Tarife auf europäischen Strecken mit einer «Bring me Home Now»-Option erweitert. Die Kunden erhielten damit die Garantie, auf Wunsch innerhalb von 48 Stunden mit einem Flug der Gruppe zurückgebracht zu werden.

Die Erweiterungen in den genannten Tarifen seien ab dem 25. Juni 2020 und bis Ende August 2020 verfügbar. Abgesichert seien dabei alle Reisen mit einem Rückflugdatum bis Ende Januar 2021, so die Swiss.

14.56 Uhr: Keine Grossveranstaltungen in Deutschland

Die deutschen Bundesländer wollen Grossveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, «bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist», heisst es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Formulierungsvorschlag für das Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel am Mittwochnachmittag. Demnach könnte es Ausnahmen geben, wenn die Vorgaben eingehalten werden können. Bisher galt das wegen der Corona-Pandemie verhängte Verbot bis Ende August.

14.49 Uhr: Vier Corona-Infektionsherde im Kanton Zug

Im Kanton Zug sind nach neun neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb von sieben Tagen vier Infektionsherde ausfindig gemacht worden. 53 Personen befinden sich in Quarantäne.

Die neuen Fälle zeigten deutlich, dass die Pandemie noch nicht überstanden sei, teilte die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug am Mittwoch mit. Demnach gab es bis am Montag, 15. Juni, 214 Fälle im Kanton. Am 8. Juni waren es 205 gewesen. Vom 23. Mai bis am 6. Juni war die Zahl der Ansteckungen unverändert bei 202 gewesen.

Die Gesundheitsdirektion hat nach eigenen Angaben nach den Lockerungen der Corona-Einschränkungen mit neuen Ansteckungen gerechnet. Die vergleichsweise hohe Zahl neuer Fälle sei jedoch beunruhigend, wird Regierungsrat Martin Pfister in der Mitteilung zitiert. Es seien deswegen sofort die nötigen Massnahmen eingeleitet worden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die Zuger Gesundheitsdirektion nutzt diese Neuansteckungen, um die Bevölkerung zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln aufzurufen. Diese seien jetzt nach der Lockerung der Massnahmen besonders wichtig. Wer Symptome habe, solle sich telefonisch beim Hausarzt oder bei der Notfallstation des Zuger Kantonsspitals melden, damit rasch ein Coronatest durchgeführt werden könne.

14.10 Uhr: «Spektakulärer» Einbruch des Drogenkonsums

Nach Einführung der strengen Corona-Massnahmen ist der Konsum von illegalen Drogen in Amsterdam stark zurückgegangen. Im März sei im Vergleich zum Vorjahr die Hälfte weniger Ecstasy und gut ein Viertel weniger Kokain konsumiert worden, teilte das Institut zur Untersuchung der Wasserqualität KWR mit.

Das Institut misst jedes Jahr die Spuren von Drogen in den Abwässern der niederländischen Grossstädte. Während in den meisten Städten der Konsum gleich blieb oder nur leicht zurückging, stellten die Forscher dagegen in der Hauptstadt einen spektakulären Einbruch fest. Keine Touristen und der Stopp des Nachtlebens sind nach Ansicht der Forscher die Ursachen für den Rückgang beim Drogenkonsum.

13.15 Uhr: 37 neue Ansteckungen in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 37 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'183 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Dienstag waren 15 neue Fälle gemeldet worden, am Montag 14, am Sonntag waren es 23 und am Samstag 31 Fälle gewesen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 363 Fälle. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1678 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. 

13.13 Uhr: 400 Ansteckungen in deutschem Schlachthof

Mit 400 Neuinfizierten allein seit Anfang der Woche nimmt ein Corona-Ausbruch bei dem deutschen Schlachtereibetrieb Tönnies immer grössere Ausmasse an. Von den bislang 500 vorliegenden Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb in Rheda-Wiedenbrück im Bundesland Nordrhein-Westfalen seien 400 positiv auf das Virus getestet worden. Weitere Ergebnisse stünden auch noch aus.

Am Nachmittag wollen die zuständigen Beörden an einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. Am Dienstag hatte das Unternehmen von 128 positiv auf das Virus getesteten Mitarbeitern gesprochen und Massnahmen zugesagt, die Ausbreitung einzudämmen.

12.07 Uhr: 69-jähriger Glarner an Covid-19 gestorben

Ein 69-jähriger Mann aus dem Kanton Glarus ist nach einer Corona-Infektion an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Der Kanton verzeichnet damit insgesamt 13 Todesfälle. Wie die Behörden erklärten, «die allgemeine Lage bezüglich Coronavirus» im Glarnerland ansonsten stabil. 

Mediziner behandeln in einem Spital einen Covid-19-Patienten. (Symbolbild)
Mediziner behandeln in einem Spital einen Covid-19-Patienten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.58 Uhr: Deutschland erlaubt zweite Impfstoffstudie 

Das in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erteilte dem Unternehmen die Zulassung, den Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen, wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitteilte. Ende April hatte bereits das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung erhalten, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen.

CureVac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die CureVac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen. Die vor einer klinischen Studie nötigen Voruntersuchungen seien erfolgreich verlaufen, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit.

11.55 Uhr: Brasilien meldet Rekordanstieg bei Infektionen

Das neuartige Coronavirus breitet sich in Brasilien immer schneller aus: Am Dienstag (Ortszeit) meldete das Gesundheitsministerium in Brasília einen Rekordanstieg von fast 35‘000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Landesweit haben sich damit inzwischen mehr als 923‘000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, die Zahl der Toten stieg nach offiziellen Angaben um knapp 1'300 auf mehr als 45‘000.

Sowohl gemessen an den Todes- als auch an den Infektionsfällen steht Brasilien inzwischen an zweiter Stelle der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Nur in den USA gibt es mehr nachgewiesene Fälle. Experten gehen wegen mangelnder Testkapazitäten allerdings von einer sehr hohen Dunkelziffer in Brasilien aus.

11.50 Uhr: Deutsche Corona-Warn-App ist ein Hit

Die deutsche Corona-Warn-App stösst auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen haben nach Angaben des deutschen Gesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Menschen die App heruntergeladen.

«Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat», sagte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn. Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied. «Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel.»

Die Anwendung soll das Nachverfolgen von Corona-Infektionen leichter und schneller machen. Dafür misst sie, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie nachträglich anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.

10.35 Uhr: Funkstille zwischen Trump und Virologe Fauci

Der führende US-Virologe in der Corona-Krise, Anthony Fauci, hat eigenen Worten zufolge in den vergangenen zwei Wochen kein einziges Mal mit Präsident Donald Trump gesprochen. Das letzte Mal sei vor etwa 14 Tagen gewesen, dabei sei es um Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegangen, sagte in einem Radiointerview.

Die Infektionszahlen in den USA stiegen zuletzt mit ersten Lockerungen der Corona-Regeln in einigen Bundesstaaten merklich an. Im Radiointerview sagte Fauci nun, eine zweite Ansteckungswelle «ist nicht unvermeidbar». Doch die US-Staaten müssten in der Lage sein, Kontakte Infizierter zurückverfolgen zu können, um neue Ausbrüche zu vermeiden. Fauci rief zudem Teilnehmer der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt dazu auf, Gesichtsmasken zu tragen.

10 Uhr: Experten warnen vor Euphorie

Nach ersten erfolgversprechenden Ergebnissen zum Einsatz des Entzündungshemmers Dexamethason bei schweren Covid-19-Verläufen warnen Experten aus Deutschland vor verfrühter Euphorie. Eine abschliessende Einschätzung der Studienresultate sei erst möglich, wenn die Originaldaten ausführlich gesichtet seien, sagte Maria Vehreschild, Leiterin des Schwerpunkts Infektiologie am Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt.

Zu prüfen sei auch, ob die beiden Patientengruppen – die mit Dexamethason behandelte Gruppe und die Vergleichsgruppe – wirklich vergleichbar waren, erklärte der Pneumologe Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover. «Bevor man das vollständige, durch unabhängige Gutachter beurteilte Manuskript gesehen hat, kann man die Wertigkeit der Studie nicht beurteilen.»

Zu bedenken sei bei den Ergebnissen auch, dass Dexamethason die Immunantwort gegen das Virus bremst und so dazu führen könnte, dass das Virus langsamer eliminiert wird, ergänzte Bernd Salzberger, Bereichsleiter Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Laut Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin am München Klinik Schwabing, Clemens Wendtner, muss geprüft werden, inwieweit der Mehrwert von Steroiden wie Dexamethason hinsichtlich der Sterberate mit schweren Infektionen anderer Art - sogenannten Superinfektionen - erkauft werden muss.

7.50 Uhr: Präsident von Honduras mit Corona angesteckt

Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist an Covid-19 erkrankt und hat sich in Isolation begeben. Auch seine Ehefrau und zwei seiner Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, erklärte er in einer Videoansprache. 

6.27 Uhr: Zu früh für Aufhebung der Abstandsregel 

Andreas Cerny, Infektiologe und Tessiner Klinikdirektor, ist gegen eine Aufhebung der 2-Meter-Abstandsregel im Juni. «Eine Reduktion des Mindestabstands noch diesen Juni wäre eine voreilige Reaktion», zitiert «20 Minuten» den Infektiologen. Zurzeit könne man nicht sagen, wie sich die Lockerungen vom 6. Juni auf die Fallzahlen auswirken würden. Eine eindeutige Prognose sei erst vier Wochen nach einem Lockerungsschritt möglich, sagte Cerny weiter. Der Klinikdirektor findet es aber «generell richtig», dass die Corona-Massnahmen den tiefen Fallzahlen angepasst werden.

Wie «Nau» am Dienstag berichtete, könnte die Zwei-Meter-Abstandsregel womöglich bereits in zwei Wochen fallen. Dies ginge aus schriftlichen Antworten des Bundesrates auf entsprechende Anfragen verschiedener Nationalräte hervor. So habe etwa Thomas Aeschi (SVP) in einer Anfrage wissen wollen, ob der Bundesrat an seiner Sitzung vom 24. Juni den BAG-Mindestabstand «aufheben oder reduzieren» wolle. Die Antwort von Gesundheitsminister Alain Berset soll laut «Nau» zusammengefasst gelautet haben: «Eine Reduktion des Mindestabstands steht zur Diskussion.» Eine Voraussetzung dafür sei jedoch, dass bis dahin die Fallzahlen weiterhin tief bleiben würden.

Ist die 2-Meter-Abstandsregel schon bald wieder Vergangenheit? Aufkleber, Pfeile und Linien aus Klebeband geben am 5. Juni 2020 die Richtung und die einzuhaltende Distanz vor dem Apple Store in Zürich an. 
Ist die 2-Meter-Abstandsregel schon bald wieder Vergangenheit? Aufkleber, Pfeile und Linien aus Klebeband geben am 5. Juni 2020 die Richtung und die einzuhaltende Distanz vor dem Apple Store in Zürich an. 
Bild: Keystone/Christian Beutler

Als aktuelles Beispiel nennt Cerny Israel. «Dort erleben die Leute gerade eine zweite Welle, Israel hat momentan täglich über 200 Corona-Neuinfektionen.» Die erneute Corona-Welle habe sich aber erst vier Wochen nach den ersten Lockerungsmassnahmen gezeigt. «Deswegen habe ich auch in der Schweiz Angst vor einer zweiten Welle, wenn die Massnahmen zur Eindämmung von Corona zu schnell gelockert werden.»

5.55 Uhr: Schweizer Wirtschaft erholt sich bereits wieder

Die Schweizer Wirtschaft hat nach Ansicht von Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich (KOF), die Talsohle durchschritten. Das 2. Quartal 2020 werde sehr negativ ausfallen. Danach gehe es aufwärts. Nach dem Absturz wegen der Corona-Pandemie werde es zuerst recht steil nach oben gehen, sagte der KOF-Leiter in einem Interview mit dem «Blick». Das Vorkrisen-Niveau werde aber noch nicht erreicht. Ein langsamer Anstieg dürfte folgen. Firmenkonkurse und ein Stellenabbau dürften sich mit einer zeitlichen Verzögerung im Schweizer Arbeitsmarkt niederschlagen. Die Kurzarbeit habe zwar vieles aufgefangen. Aber einige Firmen merkten jetzt, dass sie nicht alle Mitarbeitenden wieder beschäftigen könnten.

Der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit dürfte Anfang 2021 erreicht sein. Die Arbeitslosenquote werde dann knapp unter 5 Prozent liegen. Dort, wo Strukturen erhalten werden könnten, sei es sinnvoll, die Kurzarbeit von 12 auf 18 Monate zu verlängern.

Je länger die Krise dauere, desto komplexer sei es zu entscheiden, wo Strukturerhaltung schädlich und Strukturwandel notwendig sei. Klar sei, dass die Wirtschaft nicht mehr so funktionieren könne wie vor der Krise. Deshalb sollten die Strukturen angepasst werden.



4.39 Uhr: Peking wird teilweise abgeriegelt

Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus bleibt die Lage in der chinesischen Hauptstadt angespannt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission berichtete, meldete die Stadt 31 weitere Infizierte. Damit gibt es seit vergangenem Donnerstag bereits 137 bestätigte Infektionen in der 20-Millionen-Metropole.

Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Grossmarkt der Stadt begann, riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus, womit Peking teilweise abgeriegelt wird. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Wie der Staatssender CGTN berichtete, strichen Airlines mindestens 850 Flüge.



Bewohner aus Gegenden von Peking, in denen das Risiko als «mittel» oder «hoch» eingestuft wurde, dürften die Stadt nicht mehr verlassen, um zu verhindern, dass sich der neue Ausbruch auf andere Teile des Landes ausweitet. Auch alle anderen Pekinger dürfen nur noch Reisen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können. Auch die Schulen wurden wieder geschlossen.

4.00 Uhr: Yoga auf New Yorks Times Square diesmal online

Das alljährliche Yoga-Lektion auf dem New Yorker Times Square ist in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie ins Internet verlegt worden. Die Kurse würden am Samstag online angeboten, teilte der Nachbarschaftsverband Times Square Alliance mit. Normalerweise findet das Spektakel anlässlich des Weltyogatags (21. Juni) jedes Jahr mitten im Trubel des Times Square in Manhattan statt. Im vergangenen Jahr hatten trotz Regens Hunderte an der 17. Auflage teilgenommen.

2.55 Uhr: Independent Spirit Awards verschoben

Auch die Independent Spirit Awards sind 2021 von dem Oscar-Aufschub betroffen. Die Indie-Preise, die traditionell einen Tag vor der Oscar-Gala in einem Festzelt am Strand der kalifornischen Stadt Santa Monica verliehen werden, finden im kommenden Jahr nicht Ende Februar, sondern erst am 24. April statt. «Wegen der einzigartigen Herausforderungen für das Welt-Kino» würden auch noch Filme im Wettbewerb zugelassen, die erst im Januar und Februar 2021 im Kino erscheinen, teilte Verbandschef Josh Welsh am Dienstag laut dem Branchenblatt «Variety» mit.

1.58 Uhr: Conte: Mit EU-Mitteln besseres Italien entwerfen

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte will die Mittel aus dem EU-Wiederaufbaufonds nutzen, um langjährige Probleme seines Landes zu lösen. «Italien hat in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine geringere Wachstumsrate verzeichnet. Heute bietet sich uns mit diesen Mitteln eine Gelegenheit aufzuholen», sagte der Ministerpräsident in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Das Geld sei «kein Almosen für die gegenwärtige Regierung, sondern eine Investition, die wir in Italien und in Europa für unsere Kinder und Enkelkinder tätigen müssen», hob Conte hervor. Damit biete sich die Gelegenheit, «ein besseres Italien zu entwerfen und an einem ernsthaften, umfassenden Investitionsplan zu arbeiten, der das Land moderner, umweltfreundlicher und sozial integrativer macht».

Italien ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen. Bislang starben in dem Land nach offiziellen Angaben fast 34'500 Infizierte. Verschiedene Szenarien prophezeien für das Jahr 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen 8,3 und 14,0 Prozent.

Die EU-Kommission hatte Ende Mai ein massives Konjunkturprogramm von insgesamt 750 Milliarden Euro gegen die Corona-Krise vorgeschlagen. 500 Milliarden Euro sollen Zuschüsse sein, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Italien soll insgesamt 172 Milliarden Euro bekommen.

1.14 Uhr: Dexamethason-Studie ist laut WHO Durchbruch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die ermutigenden Ergebnisse einer britischen Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff Dexamethason begrüsst. Es handele sich um einen «lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch», erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Dexamethason sei die erste Behandlungsform, welche die Todesrate bei an Beatmungsmaschinen angeschlossenen Covid-19-Patienten nachweisbar senke. Tedros sprach von grossartigen Neuigkeiten und gratulierte der britischen Regierung.

0.05 Uhr: Jimmy Kimmel moderiert Emmy-Verleihung

Der US-Komiker und Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel (52) wird erneut als Emmy-Gastgeber auf der Bühne stehen. Dies gab die Fernsehakademie am Dienstag (Ortszeit) bekannt. Kimmel sei bei der Verleihung der 72. Primetime-Emmys auch als Produzent an Bord, hiess es. Die Gala, bei der die besten Fernsehshows, Regisseure und Schauspieler der Saison ausgezeichnet werden, soll am 20. September beim Sender ABC ausgestrahlt werden.

«Ich weiss nicht, wo wir das tun werden oder wie wir das machen oder warum wir es überhaupt tun, aber wir werden es machen und ich bin der Gastgeber», witzelte Kimmel in der Mitteilung. Er spielte damit auf die Unsicherheit von grossen Veranstaltungen während der Corona-Krise an. Kurz zuvor hatte die Oscar-Akademie in Los Angeles den Aufschub der Oscar-Verleihung von Februar auf April 2021 verkündet.

Die Emmy-Nominierungen sind für den 28. Juli geplant. Weitere Details über die Show sollen später bekannt gegeben werden.

Kimmel ist in den USA seit 2003 durch seine eigene Late-Night-Show «Jimmy Kimmel Live» bekannt. Er war schon als zweifacher Oscar-Gastgeber und als Moderator bei den American Music Awards erfolgreich. Bei der Emmy-Verleihung stand er zuvor 2012 und 2016 auf der Bühne.

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