Vermummte Personen führten am Freitag eine Protestaktion im Foyer des Hauseigentümerverbands HEV in Zürich durch, um auf eine geplante Wohn-Demonstration aufmerksam zu machen.
Der HEV reichte Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs ein.
Die Aktion wurde im Zürcher Kantonsrat kontrovers diskutiert und von bürgerlichen Parteien als Angriff auf die demokratische Kultur kritisiert, während linke Parteien dazu schwiegen.
Am Freitagmorgen betraten Vermummte das Foyer des Zürcher Hauseigentümerverbands (HEV) in Wollishofen.
Wie auf einem Video zu sehen ist, das die Antifa Zürich auf Instagram veröffentlicht hat, riefen sie «Wir künden euch», stellten einen Karton mit der Aufschrift «Kündigung» auf den Empfangstresen und schossen Konfetti in die Luft. Kurz darauf verliessen sie das Gebäude wieder. Am Eingang brachten sie zudem Plakate an.
Mit der Aktion wirbt die Antifa Zürich für die unbewilligte Wohn-Demonstration, die am Samstag in Zürich stattfinden wird. Der Hauseigentümerverband berate Eigentümer, «wie sie ihre Profite maximieren können. Gleichzeitig ist der HEV treibende Kraft hinter den Lockerungen des Mietrechts in Parlamenten», begründete die Antifa die Aktion auf Instagram.
HEV reichte Strafanzeige ein
Der HEV habe inzwischen Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs eingereicht, wie die Tamedia-Zeitungen berichten. Laut Direktor Albert Leiser hätten sich Angestellte im Foyer aufgehalten, die erschrocken seien. «Wenn sechs Vermummte hineinstürmen, befürchtet man das Schlimmste», sagte Leiser gegenüber der Zeitung. Zu Sachbeschädigungen sei es nicht gekommen.
Laut der Neuen Zürcher Zeitung war die Aktion am Montag auch Thema im Zürcher Kantonsrat. «Was sich in Wollishofen ereignete, ist nicht nur ein Angriff auf Eigentum, sondern auch ein Angriff auf unsere demokratische Kultur», sagte Mitte-Fraktionschefin Marzena Kopp laut der Zeitung. Die SVP habe von einer «bedenklichen Eskalation» gesprochen. Linke Parteien haben sich laut der «NZZ» nicht geäussert.