Corona-ÜbersichtGeordneter Start in die Gratis-Selbsttest-Offensive +++ 2411 Neuinfektionen
Agenturen/red
7.4.2021
Der befürchtete Ansturm auf die Apotheken für Corona-Gratis-Selbsttests ist weitgehend ausgeblieben. Unterdessen meldet das BAG 2411 Neuinfektionen — gemäss den Experten des Bundes gibt es nur wenig Spielraum für bedeutende Lockerungsschritte. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
07.04.2021, 21:50
Agenturen/red
Der erste Tag der Abgabe von Corona-Selbsttests in den 1800 Schweizer Apotheken ist nach Angaben des Apothekerverbandes Pharmasuisse trotz der hohen Nachfrage geordnet verlaufen. Der Aufruf von Pharmasuisse-Präsidentin Martine Ruggli im Vorfeld, nicht am ersten Tag die Apotheken zu stürmen, zeigte offenbar Wirkung.
Lange Warteschlangen waren kaum zu sehen. Zudem waren die Apotheken gut vorbereitet. Grössere Engpässe bei der Versorgung hat es laut Pharmasuisse nicht gegeben. Vereinzelte Personen hätten mehr als fünf Schnelltests verlangt, doch im allgemeinen würden die Einschränkungen gut akzeptiert.
Jede Person in der Schweiz hat pro Monat Anspruch auf maximal fünf Selbsttests. Das Ziel des Bundes ist es, dass sich 40 Prozent der Bevölkerung wöchentlich testen.
Sie fühle sich wie in einer Bäckerei, die frische Gipfeli verkaufe, sagte eine Mitarbeiterin in der Apotheke von Rombach AG einem Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Trotzdem nahmen sich die Apothekerinnen und Apotheker Zeit und erklärten den nicht ganz simplen Testvorgang Punkt für Punkt. Die Interessenten liessen sich auch über Selbstbehalt und Franchise informieren.
Ackermann: «Ziellinie ist nah»
Im Hinblick auf die in einer Woche anstehenden Entscheide des Bundesrates über allfällige weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen liessen sich die Fachleute am Mittwoch vor den Medien in Bern nicht auf die Äste hinaus. Klar sei aber, dass es sehr viel wert sei, die Fallzahlen tief zu halten, sagte Taskforce-Chef Martin Ackermann. «Wie dies geschieht, ist eine politische Frage.»
Fakt ist: Drei der vier vom Bundesrat definierten Richtwerte für allfällige Lockerungsschritte sind aktuell nicht erfüllt. Für Ackermann würde es sich deshalb lohnen, in den nächsten drei Monaten nochmals einen Effort zu leisten. Dann sei die Ziellinie nahe, dann werde der Impfeffekt greifen.
Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), warnte vor einer neuerlichen Belastung der Spitäler, wenn sich der ansteigende Trend bei den Corona-Fallzahlen fortsetzen sollte. Insbesondere die noch nicht durchgeimpfte Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen bereitet den Behörden Sorgen. Es gebe «noch keinen statistisch signifikanten Impfeffekt auf die Belastung der Intensivbetten.»
Mathys: «Zahlen mit Vorsicht geniessen»
Im Vergleich zum gleichen Tag der Vorwoche ging die Zahl der gemeldeten Ansteckungen mit dem Coronavirus am Mittwoch leicht zurück, von 2411 auf 2301. Laut Patrick Mathys sind diese Zahlen allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Aufgrund des zurückliegenden Osterwochenendes würden erst gegen Ende Woche belastbarere Zahlen vorliegen.
Dem BAG wurden am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden überdies 21 neue Todesfälle sowie 112 Spitaleinweisungen gemeldet. Die britische Variante ist laut Mathys heute für über 90 Prozent der laborbestätigten Fälle verantwortlich. Bei den Spitaleinweisungen und den Todesfällen gebe es einen «leicht zunehmenden Trend». Zudem habe das Durchschnittsalter der Patienten abgenommen.
Auf dem Weg zu einem international anerkannten Covid-Zertifikat steht ein Konkretisierungsschritt bevor, wie Mathys bekanntgab. Das BAG will «voraussichtlich» in den nächsten zwei Wochen den Entscheid fällen, welche technische Lösung für die Umsetzung Impf-Zertifikats zur Anwendung gelangen soll. Bis im Sommer will der Bund der Bevölkerung das Zertifikat zur Verfügung stellen.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Der kleine Staat Bhutan hat innerhalb von nur neun Tagen 60 Prozent seiner Bevölkerung geimpft.
Das BAG meldet 2301 neue Fälle und 21 Tote, die Positivitätsrate liegt bei 6,8 Prozent.
Am heutigen Mittwoch beginnt schweizweit in rund 300 Apotheken die Abgabe von Gratis-Corona-Selbsttests. Jede Person in der Schweiz hat pro Monat Anspruch auf maximal fünf Tests.
Die deutsche Bundeskanzlerin will einen kurzen und einheitlichen Lockdown für das ganze Land.
Nordkorea stellt sich in seinem jüngsten Bericht an die WHO weiterhin als coronavirusfreies Land dar.
Amnesty International beklagt eine deutliche Verschlechterung der Menschenrechtslage für Millionen Menschen im Zuge der Corona-Krise.
Drei Schülerinnen und Schüler in Basel haben offenbar Corona-Tests gefälscht, um wegen der dann folgenden Quarantäne nicht mehr zur Schule zu müssen.
Dies berichtet das «Regionaljournal Basel». Nach Vorlage der positiven Resultate musste zunächst nicht nur die ganze Klasse in Quarantäne, das Gymnasium stellte auf Fernunterricht um — bis die Sache aufflog.
Wie es weiter heisst, drohen den Schwindlern des Basler Kirschgarten-Gymnasium nun rechtliche Konsequenzen.
20.40 Uhr
Trotz Tausender Toter: Brasiliens Regierung schliesst Lockdown aus
Auch auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie in Brasilien schliesst Präsident Jair Bolsonaro harte Ausgangsbeschränkungen in dem südamerikanischen Land weiter aus. «Wir werden nach Alternativen suchen. Wir werden die Politik des Zuhausebleibens, des Abriegelns, des Lockdowns nicht hinnehmen», sagte der Staatschef am Mittwoch einem Bericht des Nachrichtenportals G1 zufolge bei einem Besuch im Süden des Landes. Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und stemmt sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen seit Beginn der Pandemie gegen einen landesweiten Lockdown.
Brasilien ist ein Brennpunkt in der Corona-Pandemie: Am Dienstag hatten die Gesundheitsbehörden erstmals mehr als 4000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 an einem Tag registriert. Bislang haben sich im grössten Land Lateinamerikas mehr als 13 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast 337'000 Menschen sind gestorben. Zuletzt hatten Wissenschaftler zudem eine neue Variante des Coronavirus identifiziert.
20.11 Uhr
Auch WHO für weitere Verwendung von Astrazenecas Corona-Impfstoff
Nach der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat sich auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorerst für die weitere Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca ausgesprochen. Nach aktueller Datengrundlage scheine ein Zusammenhang mit Thrombosen zwar plausibel, aber nicht bestätigt, teilten die Experten des Impfkomitees der WHO mit. Es bedürfe noch weiterer Studien, um eine mögliche Verbindung zwischen Impfung und etwaigem Risiko zu untersuchen.
Darüber hinaus wies die WHO darauf hin, dass die Vorfälle angesichts von inzwischen weltweit 200 Millionen mit Astrazeneca geimpften Menschen sehr selten seien. Demgegenüber seien inzwischen 2,6 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. «Die Verabreichung von Impfstoffen basiert auf einer Kosten-Nutzen-Analyse», so die WHO-Experten. Das Komitee werde nächste Woche erneut beraten.
Die Experten der EMA hatten zuvor einen Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfungen und Thrombosen festgestellt, wenn gleichzeitig eine sehr geringe Zahl von Blutplättchen vorhanden war. Dies trete allerdings sehr selten auf. Die Behörde hält daher weiterhin an ihrer Bewertung des Präparates fest. «Der Nutzen des Wirkstoffes bei der Bekämpfung von Covid-19 ist deutlich höher zu bewerten als die Risiken», sagte EMA-Chefin Emer Cooke in Amsterdam.
19.42 Uhr
CDC: Britische Corona-Variante in USA nun häufiger als Ursprungsvirus
Die zuerst in Grossbritannien entdeckte, sehr ansteckende Corona-Variante B.1.1.7 kommt in den USA nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC inzwischen häufiger vor als das ursprüngliche Virus. CDC-Chefin Rochelle Walensky sagte in Washington, auf Basis der jüngsten Schätzungen sei die britische Corona-Variante in den Vereinigten Staaten die aktuell vorherrschende Variante. Die Behörde hatte bereits im Januar gewarnt, dass es dazu kommen könnte.
Grundlage für das Aufspüren von Corona-Mutanten ist die sogenannte Genom-Sequenzierung. Da dies in den USA nur in begrenztem Ausmass gemacht wird, sind die Angaben zur Verbreitung der Virusvariante lediglich Schätzungen.
Auch in anderen Ländern hat sich die britische Virus-Variante rasant ausgebreitet. In Deutschland hat sie die Ursprungsvariante des Virus mittlerweile ebenfalls weitgehend verdrängt.
Nach neuen Studien aus Grossbritannien und den USA vermehrt sich die britische Variante um 35 Prozent stärker als das herkömmliche Coronavirus. Zwei Studien britischer Forscher kommen zudem zu dem Ergebnis, dass B.1.1.7 tödlicher ist als das ursprüngliche Virus.
19.13 Uhr
Milliardenstaatshilfe wegen getöteter Nerze in Dänemark genehmigt
Nach der umstrittenen Massentötung von Millionen Nerzen in Dänemark hat die EU-Kommission Staatshilfen für die betroffenen Firmen in Höhe von rund 1,75 Milliarden Euro genehmigt. Die Regelung erlaube es, Nerzzüchter und andere Betriebe der Nerzbranche für Einbussen zu entschädigen, teilte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin am Mittwoch mit. «Um zu vermeiden, dass sich Ähnliches im Jahr 2021 wiederholt, hat die Regierung das Halten von Nerzen bis Anfang 2022 verboten», heisst es in der Mitteilung.
Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am 4. November angekündigt, dass alle Zuchtnerze in Dänemark getötet werden sollen. Als Begründung hatte die Regierung angeführt, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Etwa vier Millionen der mehr als 15 Millionen getöteten Tiere wurden auf Militärgeländen vergraben, viele traten aber im Zuge der Verwesung wieder an die Erdoberfläche. Eine Mehrheit der dänischen Parlamentsparteien hatte sich Ende 2020 darauf geeinigt, dass die Nerze wieder ausgegraben und weggeschafft werden. Bis Mitte Juli sollen die Tiere verbrannt werden.
18.44 Uhr
Sinkende Corona-Zahlen in Malta: Lockdown wird entschärft
Malta will wegen sinkender Corona-Zahlen seine Beschränkungen ab nächster Woche schrittweise lockern. Losgehen soll es mit den Schulen, wie Premierminister Robert Abela am Mittwoch in der Hauptstadt Valletta ankündigte. Der Plan sieht vor, dass ab Montag Kindergärten und Grundschulen aufmachen. Die älteren Mädchen und Jungen dürfen einige Tage später wieder in ihre Klassen. Zwei Wochen nach dem ersten Schritt, am 26. April, dürfen bisher geschlossene Geschäfte wieder öffnen. Bars und Restaurants bleiben vorerst für Gäste zu.
In Malta sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen stark gesunken, nachdem das kleine EU-Land Anfang März strenge Restriktionen eingeführt hatte. Schulen sowie Geschäfte für nicht lebenswichtige Dinge und Dienstleistungen wurden geschlossen. Jetzt könne der Inselstaat im Mittelmeer eine «vorsichtige» Rückkehr zur Normalität wagen, sagte der Regierungschef. Sollte die Kurve wieder steigen, würden die Lockerungen wieder zurückgenommen.
Das Urlaubsland Malta, wo rund eine halbe Million Menschen leben, registrierte 65 neue Infektionsfälle. Rund vier von zehn Menschen haben bisher mindestens eine Impfstoffdosis erhalten. Die Regierung will die Impfkampagne so zeitig vorantreiben, dass der Tourismus ab Juni wieder starten kann.
18.17 Uhr
Bhutan impft 60 Prozent seiner Bevölkerung in neun Tagen
Seit Beginn der Corona-Impfkampagne in Bhutan vor neun Tagen haben bereits 60 Prozent der Bürger eine erste Impfdosis erhalten. Wie die Behörden des kleinen Landen zwischen Indien und China am Mittwoch mitteilten, wurden 470'000 der insgesamt 770'000 Einwohner geimpft.
Die Gesundheitsbehörden nutzten dazu den von Indien gespendeten Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sich die Behörde nun auf die Impfung von Bürgern über 70 Jahren sowie von Menschen mit Behinderung konzentriere.
Mit seiner Geschwindigkeit bei den Impfungen liegt Bhutan noch vor Israel, den Seychellen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Israel ist weltweit führend bei der Zahl der Einwohner, die bereits zwei Dosen erhalten haben.
Bhutan verzeichnete bislang 896 Corona-Infektionen und einen Todesfall in Zusammenhang mit dem neuartigen Virus.
17.59 Uhr
Kreuzfahrtnachfrage brummt – Carnival mit Megaverlust
Carnival, das grösste Kreuzfahrtunternehmen der Welt, hat ein weiteres Quartal mit tiefroten Zahlen hinter sich, es macht jedoch Hoffnung auf ein starkes Comeback. Die Nachfrage nach Kreuzfahrten habe kräftig zugelegt, in den drei Monaten bis Ende Februar seien die Buchungen gegenüber dem vorherigen Vierteljahr um rund 90 Prozent gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch in Miami mit. Das kam bei Anlegern gut an, die Aktie legte deutlich zu. Carnival betonte zudem, bislang nur minimalen Werbe- und Marketingaufwand betrieben zu haben.
Allerdings verbuchte der Kreuzfahrt-Riese zu Jahresbeginn einen höheren Verlust als Analysten erwartet hatten. Unterm Strich schloss Carnival das erste Quartal mit einem Minus von knapp 2,0 Milliarden Dollar ab. Die Corona-Pandemie hat dem Konzern, zu dem neben der deutschen Aida Cruises auch Kreuzfahrtanbieter wie Costa und Princess gehören, heftig zugesetzt. Der Branchenführer war durch Virus-Ausbrüche auf einigen seiner Schiffe schon recht früh in die Schlagzeilen geraten.
16.53 Uhr
Britische Impfkommission empfiehlt Astrazeneca nur noch für über 30-Jährige
Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur noch Erwachsenen über 30 Jahren verabreicht werden, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Grund sind Berichte über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin.
16.45 Uhr
IWF stellt Schweiz in Pandemie gutes Zeugnis aus
Die Schweiz hat die Covid-19-Pandemie laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bisher gut gemeistert. Für das laufende Jahr rechnet der IWF in der Schweiz mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und 2022 von 2,8 Prozent.
Im Jahr 2020 schrumpfte die Schweizer Wirtschaft um 2,9 Prozent und damit weniger stark als andere Volkswirtschaften in Europa, wie der IWF in seinem Jahresbericht festhält, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Abfedernd wirkten laut IWF etwa die solide Ausgangslage öffentlicher und privater Haushalte, die wettbewerbsfähigen Exportindustrien wie etwa Pharma und Chemie sowie der grosse und gut kapitalisierte Finanzsektor. Die Reaktion der Politik auf die Pandemie sei «früh, stark und nachhaltig» erfolgt.
Dies sei nicht in allen Staaten Europas der Fall gewesen, sagte IWF-Delegationsleiter Mark Horton an einer Online-Medienkonferenz zur Veröffentlichung des Berichts. «So sehen wir derzeit in der Schweiz etwa keine klaren Indikatoren, dass die Schere zwischen Reich und Arm immer grösser wird, wie wir dies in anderen Staaten tun.»
16.35 Uhr
Lebenserwartung sinkt in fast allen EU-Staaten
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist im ersten Jahr der Corona-Pandemie in fast allen EU-Ländern gesunken. 22 der 27 Länder verzeichneten 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Am stärksten waren Spanien (minus 1,6 Jahre) und Bulgarien (1,5 Jahre) betroffen.
Langfristig betrachtet werden EU-Bürger eigentlich immer älter: Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg nach Angaben von Eurostat seit den 1960er Jahren im Schnitt um mehr als zwei Jahre pro Jahrzehnt. In den letzten Jahren habe diese Entwicklung aber in mehreren Staaten stagniert oder sei sogar rückläufig gewesen. Nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sei die Lebenserwartung 2020 schliesslich in der überwiegenden Mehrheit der Staaten gesunken. Auch in den USA war die Lebenserwartung im ersten Halbjahr 2020 von 78,8 auf 77,8 Jahre zurückgegangen – der niedrigste Wert seit 2006.
Innerhalb der EU gibt es weiterhin ein starkes Gefälle: Am ältesten werden die Bewohner Maltas mit 82,6 Jahren. Es folgen Schweden, Italien und Spanien (jeweils 82,4 Jahre). Am niedrigsten ist die Lebenserwartung in Litauen (75,1), Rumänien (74,2) und Bulgarien (73,6). 2019 lag die EU-weite Lebenserwartung bei 81,3 Jahren. Für Irland liegen noch keine Daten vor.
15.59 Uhr
Keine Einschränkung von Astrazeneca-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gibt weiterhin grünes Licht für den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca. Trotz sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen empfiehlt die EMA weiterhin uneingeschränkt die Anwendung des Impfstoffes. «Der Nutzen des Wirkstoffes bei der Bekämpfung von Covid-19 ist deutlich höher zu bewerten als die Risiken», sagte EMA-Chefin Emer Cooke am Mittwoch in Amsterdam.
Die Experten stellten zwar einen Zusammenhang zwischen Impfstoff und Thrombosen bei einer sehr geringen Zahl von Blutplättchen fest. Dies trete allerdings sehr selten auf. Die Behörde hält damit weiterhin an ihrer Bewertung des Präparates fest. Experten hatten zuvor Meldungen von Thrombosen nach einer Impfung eingehend untersucht. Diese Analysen würden fortgesetzt, wie die EMA mitteilte.
Unklar ist, was für Folgen die EMA-Entscheidung nun für die Impfungen haben wird. Mehrere EU-Länder hatten zuvor den Einsatz des Impfstoffes auf Personen ab 60 Jahre eingeschränkt. Hintergrund waren seltene Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen nach einer Astrazeneca-Impfung.
Zürcher Apotheken verteilen rund 100'000 Selbsttests
Die Zürcher Apotheken haben am ersten Abgabetag schätzungsweise 100'000 der kostenlosen Selbsttests an die Bevölkerung verteilt. Die Nachfrage war zwar gross, zu Warteschlangen und nennenswerten Problemen kam es aber nicht.
Lorenz Schmid, Präsident des Apothekerverbandes, äusserte sich in einer Mitteilung vom Mittwoch erleichtert darüber, dass das Zusammenspiel von Bund, Verbänden, Apotheken, Hersteller und der Bevölkerung bei dieser historischen Aktion so gut funktioniere.
Die neuen Corona-Selbsttests im Selbstversuch
Seit heute sind in der Schweiz Corona-Selbsttests für den Eigengebrauch erhältlich. Wie gross ist der Andrang in den Apotheken, und wie leicht ist so ein Test eigentlich durchzuführen? «blue News» hat es ausprobiert.
10.04.2021
Die Abgabe der Plastikbeutel mit jeweils fünf Tests in den 250 Zürcher Apotheken sei in den meisten Fällen reibungslos und ohne lange Wartezeiten erfolgt. Wichtig sei nun aber, dass diese auch richtig angewendet würden. Es gebe eine Anleitung auf dem Beipackzettel. Mittlerweile gebe es auch zahlreiche Videos, die bei der Handhabung helfen würden.
13.34 Uhr
2301 neue Coronavirus-Fälle und 21 Tote
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 2301 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 21 neue Todesfälle und 112 Spitaleinweisungen. Die Positivitätsrate liegt bei 6,8 Prozent.
13.17 Uhr
Vierte Welle nach Neujahrsferien im Iran
Im Iran ist die Anzahl der neuen Corona-Fälle und der Todesfälle drastisch gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch wurden binnen eines Tages 193 Todesfälle und 21'954 Neuinfektionen erfasst.
Die vierte Corona-Welle sei eingetreten. Den drastischen Anstieg begründet das Ministerium mit den Lockerungen während der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien (21. März bis 2. April). In dieser Zeit waren viele Iraner auf In- und Auslandreisen und hielten die Corona-Verhaltensregeln nicht ein. Daher sollen erneut strenge Lockdowns verhängt werden.
Die Massenimpfungen für die 83 Millionen Iraner gegen das Coronavirus sind für September geplant. Bis dahin sollen mehr Impfstoffe eingeführt und auch die im Land selbst produzierten Vakzine nach dem Ende der Testphasen eingesetzt werden. Wegen der Wirtschaftskrise konnte die Islamische Republik bislang lediglich um die 2 Millionen Impfdosen einführen.
12.56 Uhr
Norwegen soll schrittweise Beschränkungen lockern
Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg will ihr Land schrittweise aus den Corona-Massnahmen führen. Dazu plant ihre Regierung eine vierstufige Wiederöffnungsstrategie, bei der zunächst ein Fokus auf Kinder und Jugendliche, dann auf Arbeitsplätze und Wirtschaft gelegt wird, wie Solberg am Mittwoch im Parlament in Oslo sagte.
Zwischen den Stufen sollen jeweils drei Wochen vergehen, sofern die Zahl der Infektionen nicht zunimmt. Ziel des Plans sei es, Vorhersehbarkeit zu schaffen. Auf konkrete Daten – wie das etwa zuletzt Dänemark getan hat – wollte sie sich aber nicht festlegen.
Für Schulen in Gemeinden mit hohen Infektionszahlen sollen so bald wie möglich Corona-Massentests eingeführt werden, kündigte Solberg unter anderem an. Dies könne dazu beitragen, dass man wieder zu mehr Präsenzunterricht zurückkehren kann. Alle Bürger über 18 Jahren sollen spätestens im Juli ein Impfangebot erhalten.
Das Nicht-EU-Land Norwegen ist im europäischen Vergleich verhältnismässig gut durch die Corona-Krise gekommen, musste zuletzt aber mit steigenden Neuinfektionszahlen kämpfen. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 ist Solbergs Regierung mit strikten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen.
12.26 Uhr
Merkel für klaren Lockdown
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die deutsche Regierung für ein erneutes deutliches Herunterfahren des öffentlichen Lebens in Deutschland. Sie unterstützt indirekt die Idee eines «Brücken-Lockdowns» von CDU-Chef Armin Laschet.
Auf die Frage, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel Laschets Vorschlag bewerte, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin, es gebe im Augenblick bei den Corona-Neuinfektionen keine gute Datenbasis, die Zahl der belegten Intensivbetten spreche aber eine sehr deutliche Sprache: «Deswegen ist auch jede Forderung nach einem kurzen einheitlichen Lockdown richtig. Auch ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen wäre hier wichtig.»
«Die Vielfalt der beschlossenen Regeln trägt im Moment nicht zur Sicherheit und zur Akzeptanz bei», fügte Demmer hinzu. Für vorgezogene Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin, wie von Laschet ebenfalls vorgeschlagen, gibt es nach ihren Worten im Moment aber «erkennbar keine Mehrheit». Die nächsten Beratungen der Kanzlerin mit den Länderchefs sind für Montag geplant.
11.17 Uhr
Urner Demo-Einschränkung kommt vors Bundesgericht
Am 10. April hätten Gegner*innen der Corona-Politik bei Altdorf eine grosse Demonstration durchführen wollen. Der Urner Regierungsrat erteilte dafür aber keine Bewilligung. Zudem nahm der Regierungsrat in der kantonalen Covid-Verordnung die Bestimmung auf, wonach vorderhand keine Kundgebungen mit mehr als 300 Personen bewilligt werden.
Dagegen hat das Aktionsbündnis Urkantone nun eine Beschwerde eingereicht. Es sieht sich durch diese Bestimmung in seinen elementaren politischen Grundrechten beschränkt. Die Norm verstosse nicht nur gegen die geltenden Corona-Bestimmungen des Bundes, sondern schränke auch die Meinungs- und Versammlungsfreiheit unverhältnismässig ein.
10.28 Uhr
Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen auf Höhepunkt
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen hat einen Höhepunkt erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1'916 neue Corona-Fälle registriert.
Dies ist die höchste Zahl an einem Tag seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr. Insgesamt wurden am Dienstag 4'982 Tests gemacht, von denen mehr als ein Drittel positiv ausfielen. Seit Beginn der Pandemie sind in dem Küstenstreifen insgesamt 642 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Nach Angaben des Ministeriums stehen im Gazastreifen 81'600 Corona-Impfdosen zur Verfügung. Insgesamt erhielten demnach bisher mehr als 27'600 Einwohner eine Erstimpfung, mehr als 8'000 sind vollständig geimpft.
Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Menschen auf engem Raum, unter teilweise miserablen Bedingungen und bei schlechter medizinischer Versorgung. Die Pandemie bringt das Gesundheitssystem in dem Autonomiegebiet an seine Grenzen.
10.10 Uhr
116'000 Fälle an einem Tag: Corona-Rekord in Indien
Indien hat einen neuen Höchstwert: Innerhalb eines Tages seien 115'736 neue Corona-Infektionen erfasst worden, wie das Gesundheitsministeriums mitteilte. Demnach wurden auch 630 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. Es wird befürchtet, dass diese Zahlen weiter steigen. In absoluten Zahlen ist Indien das am drittmeisten von Corona betroffene Land nach Brasilien und den USA.
Trotzdem leben viele Inder*innen so, als gebe es kein Corona mehr. Sie feiern grosse hinduistische Feste und besuchen Regionalwahlveranstaltungen, bei denen viele Leute ohne Masken und Abstand zusammenkommen. Auch ansteckendere Virusmutanten könnten eine Rolle bei der Verbreitung spielen.
Gesundheitsminister Harsh Vardhan warnte am Mittwoch auf Twitter, dass die Pandemie nicht vorüber sei. Er bat die Menschen, sich impfen zu lassen und sich an Corona-Regeln zu halten. Aus Ministeriumskreisen hiess es, dass die nächsten vier Wochen «sehr, sehr kritisch» seien.
Indien stellt selbst zwar Impfstoffe in Massenproduktion her, aber die Impfkampagne liegt hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel zurück, bis Sommer 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen zu lassen.
9.20 Uhr
Streit um Tests in Zürcher Schulen
Seit Kurzem sollen Schüler im Kanton Zürich wöchentlich mit PCR-Speicheltests auf Corona getestet werden. Die Gemeinden entscheiden, ob ihre Schulen teilnehmen – bisher sind 54 Schulen mit rund 16'500 Schüler*innen dabei, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Alle Kinder und Lehrpersonen sollen einmal wöchentlich während des Unterrichts in ein Röhrli spucken, ein Verantwortlicher mischt jeweils zehn Proben zusammen und schickt sie ins Labor. Nach 24 bis 36 Stunden ist das Ergebnis da.
Da sei zu kompliziert und logistisch nicht durchdacht, kritisieren Schulen nun die Gesundheitsdirektion. So darf vor dem Speicheltest zwei Stunden nichts gegessen und getrunken werden. Die Schüler müssten also vor dem Frühstück zu Hause ins Röhrli spucken und es dann in die Schule bringen. Ein Schulpräsident fordert stattdessen die Anwendung der neuen Selbsttests.
8.47 Uhr
Sinkende Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Wochenvergleich erneut deutlich gesunken. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9677 Fälle. Zudem wurden 298 neue Todesfälle verzeichnet.
Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17'051 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet. Nach RKI-Annahmen wird derzeit aufgrund von Urlaub und geschlossener Praxen gegebenenfalls noch etwas weniger getestet als vor den Ferien.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 110,1. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 123,0 an.
7.49 Uhr
Corona schädigt auch Psyche und Nerven
Corona-Patienten haben häufiger neurologische oder psychische Probleme als Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen. Eine britische Studie im Fachjournal «The Lancet Psychiatry» fand ein um 44 Prozent höheres Risiko für Angsterkrankungen oder Stimmungsschwankungen als nach einer Grippe.
«Unsere Ergebnisse zeigen, dass Hirnerkrankungen und psychiatrische Störungen nach Covid-19 häufiger auftreten als nach der Grippe oder anderen Atemwegsinfektionen», teilte Mitautor Max Taquet von der Universität Oxford mit. Die genauen Gründe dafür seien noch unklar.
Insgesamt litt etwa ein Drittel der erfassten Patienten innerhalb von sechs Monaten nach ihrer Covid-19-Diagnose an einer neurologischen oder psychischen Erkrankung. Die britischen Forscher analysierten digitale Daten von mehr als 236'000 Patienten, die überwiegend in den USA behandelt wurden.
Bereits in der Vergangenheit hatte es Studien gegeben, die einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen und einer Infektion gesehen haben. Aber auch durch Folgen der Isolation infolge von Lockdowns und Quarantänen sind mancherorts die Krankschreibungen wegen psychischer Leiden gestiegen.
7.15 Uhr
Genesene besser geschützt als angenommen
Sollen von Corona Genesene wie Geimpfte behandelt werden? Gemäss Studien hält die Immunität nach einer Erkrankung länger an als angenommen, berichtet der «Tages-Anzeiger». Das BAG geht momentan von einem Zeitraum von drei Monaten aus, die europäische Seuchenbehörde EDC spricht dagegen gar davon, dass zweite Infektionen grundsätzlich selten bleiben könnten, und wenn sie vorkommen, nicht schwer verlaufen.
Auch reiche eine Impfdosis, wenn man die Krankheit schon hatte. Israel impfe Genese gar nicht, Deutschland und Frankreich frühestens sechs Monate nach der Erkrankung. Das BAG empfiehlt momentan zwei Dosen drei Monate danach.
6.15 Uhr
Virologe warnt coronamüde Jugendliche vor Leichtsinn
Angesichts der zunehmenden Corona-Müdigkeit von Jugendlichen erinnert der Virologe Andreas Cerny an die Risiken einer Covid-19-Erkrankung. Jugendliche sollten nicht vergessen, dass Corona auch für sie den Gang ins Spital bedeuten könne. Und: Auch wenn Jugendliche unmittelbar nach der Ansteckung möglicherweise nur wenige Symptome aufwiesen, könnten sie Long-Covid-Fälle werden, sagte der Epidemiologe an der Universität Bern gegenüber Nau.ch. Auch junge Menschen können über Monate unter Covid-19-Symptomen leiden. Zudem sollten Jugendliche an ihr Umfeld und die Personen denken, die sie anstecken könnten, sagte Cerny weiter.
Jugendliche und junge Erwachsene sind Zahlen des sogenannten «Corona-Monitors» der Forschungsstelle Sotomo zufolge der Pandemie überdrüssig. Laut der Umfrage fürchten sich aktuell 64 Prozent der 15- bis 34-Jährigen vor sozialer Isolation und Einsamkeit. Das sind deutlich mehr als die Befragten der anderen Altersgruppen. Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sinkt dagegen deutlich: Im März 2020 fürchteten sich 43 Prozent der 15- bis 34-Jährigen vor einer Covid-19-Erkrankung, im März 2021 waren es nur noch 20 Prozent.
Abgabestart in Schweizer Apotheken für Selbsttests
Schweizweit beginnt am heutigen Mittwoch in rund 300 Apotheken die Abgabe von Gratis-Corona-Selbsttests. Jede Person in der Schweiz hat pro Monat Anspruch auf maximal fünf Tests. Wer die Gratistests bezieht, muss in der Apotheke lediglich seine Krankenkassenkarte vorweisen. Die Selbsttests sind nur für Personen ohne Symptome gedacht, die keinen Kontakt mit Personen aus der Risikogruppe haben. Der Apothekerverband Pharmasuisse bat vorgängig darum, die Apotheken am 7. April nicht zu stürmen.
Die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer beraten am heutigen Mittwochnachmittag über die Corona-Lage. Es werde dabei um eine gemeinsame Antwort auf die Pandemie gehen, sagten Vertreter der italienischen Regierung, die momentan den G20-Vorsitz innehat, im Vorfeld der Videokonferenz. Anders als im Februar soll es dieses Mal auch ein Abschlussdokument geben. Teil des Abschlussdokuments dürfte ein Bekenntnis sein, bis zur Jahresmitte eine Verständigung auf eine weltweite Steuerreform hinzubekommen. Im Raum steht auch eine Verlängerung von Schuldenerleichterungen für besonders arme Länder.
4.53 Uhr
Offiziell weiterhin keine Corona-Fälle in Nordkorea
Nordkorea stellt sich in seinem jüngsten Bericht an die WHO weiterhin als coronavirusfreies Land dar. Pjöngjang habe gemeldet, dass bis zum 1. April 23 121 Menschen getestet worden und alle Tests negativ verlaufen seien, erklärte die Weltgesundheitsorganisation am Mittwoch in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP.
Beobachter bezweifeln aber, dass die Pandemie an Nordkorea mit seiner schlechten Gesundheitsinfrastruktur und seiner durchlässigen Grenze zu China vorbeigegangen sein könnte. Das Land hat den Grenzverkehr stark eingeschränkt, Touristen verbannt, Diplomaten ausgeflogen und Zehntausende Menschen mit Infektionssymptomen unter Quarantäne gestellt. Nach offiziellen Angaben aus Sorge vor der Corona-Pandemie sagte Nordkorea am Dienstag als erstes Land weltweit seine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio ab.
3.02 Uhr
Kalifornien will Wirtschaft Mitte Juni wieder hochfahren
Kalifornien stellt seinen Bürgern in Aussicht, dass Mitte Juni die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben werden könnten. Als Voraussetzung für eine komplette Wiedereröffnung der Wirtschaft nannte Gouverneur Gavin Newsom, dass genügend Impfstoff für alle Kalifornier ab 16 Jahren, die geimpft werden wollen, vorhanden sein und die Zahl der Neuaufnahmen in Spitälern stabil und niedrig sein müsse.
«Wir können jetzt mit der Planung für unser Leben nach der Pandemie beginnen», erklärte Newsom. «Wir werden wachsam bleiben müssen und die Massnahmen, die uns hierher gebracht haben – Masken tragen und sich impfen lassen – beibehalten, aber das Licht am Ende des Tunnels war noch nie heller.»
With more than 20M vaccines administered & the lowest case rates in the nation, Californians’ work to fight #COVID19 is paying off.
We're setting our eyes on safely reopening our economy on June 15, with mandated masking and a continued focus on equitable vaccine administration. pic.twitter.com/4iimzCEM6q
— Office of the Governor of California (@CAgovernor) April 7, 2021
1.43 Uhr
Brasilien: erstmals über 4000 Corona-Tote an einem Tag
Die Zahl der bestätigten Todesopfer in Verbindung mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden hat in Brasilien erstmals die Marke von 4000 überschritten. Das Land ist nach den USA und Peru das dritte weltweit, das diesen Schwellenwert übertroffen hat. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag wurden innerhalb eines Tages 4195 Tote registriert. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie steuert in Brasilien auf 340'000 zu, weltweit sind es nur in den USA noch mehr.
Obwohl das Gesundheitssystem in Teilen des Landes zusammengebrochen ist, fahren viele Gouverneure, Bürgermeister und Richter die Wirtschaft teilweise wieder hoch. Präsident Jair Bolsonaro, der die Risiken der Pandemie lange heruntergespielt hat, ist ein strikter Gegner von Lockdown-Massnahmen, weil sie der Wirtschaft schadeten.
Nach Angaben der Online-Publikation Our World in Data haben bislang weniger als drei Prozent der 210 Millionen Einwohner Brasiliens beide Dosen eines Corona-Impfstoffs erhalten.
Amnesty: Menschenrechtslage deutlich verschlechtert
Amnesty International beklagt eine deutliche Verschlechterung der Menschenrechtslage für Millionen Menschen im Zuge der Corona-Krise. In vielen Regionen habe die Pandemie Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung verstärkt, erklärt die Organisation zur Veröffentlichung ihres Jahresberichts. Die Krise sei von zahlreichen Staaten missbraucht worden, um Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit weiter einzuschränken. Auch die Schweiz wird kritisiert: Sie solle sich solidarischer zeigen und den Widerstand gegen eine vorübergehende Lockerung des Patentschutzes bei Covid-19-Impfstoffen aufgeben, wird gefordert.